haben-die-„covid-impfstoffe“-millionen-von-menschenleben-gerettetHaben die "Covid-Impfstoffe" Millionen von Menschenleben gerettet
idf-erhaelt-„gruenes-licht“-zur-eingreifen-in-gaza;-offizieller-sagt,-dass-hamas-tunnel-zum-„groessten-friedhof-der-welt“-werdenIDF erhält "grünes Licht" zur Eingreifen in Gaza; Offizieller sagt, dass Hamas-Tunnel zum "größten Friedhof der Welt" werden
warum-sind-die-medien-wegen-zizek-so-aufgeregt

Warum sind die Medien wegen Žižek so aufgeregt

Published On: 20. Oktober 2023 0:09

Veröffentlicht am 20. Oktober 2023 von AS. Die Massenmedien sind in Aufruhr. Wieder einmal. Der Grund: Slavoj Žižek. Der international bekannte slowenische Philosoph wagte es, sich im Israel-Palästina-Konflikt nicht einseitig dem westlichen Moralismus anzuschließen. Žižek plädierte bei der Eröffnungsfeier der 75. Frankfurter Buchmesse am 17. Oktober dafür, den Konflikt differenziert zu analysieren. Ohne Analyse gibt es kein Verständnis für die Vorgänge und Hintergründe, die er in einem Artikel im Standard umriss, und ohne Verständnis kann der Palästina-Konflikt nicht friedlich gelöst werden. Dazu müssen die Sichtweisen aller Konfliktparteien integriert werden. Ein Zwischenrufer warf Žižek vor, die Gewalt der Hamas zu relativieren, obwohl Žižek die Hamas-Attacke wiederholt verurteilte. Die Massenmedien überboten sich anschließend in Diffamierung. Žižek wurde als „Schwurbel-Philosoph“ (Bild) mit „umstrittenen Aussagen“ (NZZ) bezeichnet, die zu einem „Eklat“ (Süddeutsche, Frankfurter Rundschau) geführt hätten. Der Spiegel, die Zeit und die Welt scheinen voneinander abgeschrieben zu haben: Bei allen dreien las man, Žižeks Äußerungen hätten „Tumulte“ ausgelöst. Klingt ultra-dramatisch. War es aber nicht, wie von Besuchern der Messe zu hören war. Vielmehr handelt es sich um ein hysterisches Medien-Framing, um Žižeks Bemühungen um Ausgleich zu diskreditieren und das westliche Pro-Israel-Narrativ zu stärken. Žižek entgegnete dem Zwischenrufer, dass von der viel gepredigten Vielfalt und Diversität offenbar nicht viel übrig bleibt, wenn Diversität nur bedeutet, dass man das Recht hat, andere Menschen auszuschließen, die nicht ins eigene Bild von Inklusion passen. Die Medien sind sich einig: Žižeks Gedanken sind des Teufels. Die „taz“ wirft ihm sogar vor, das „absolut Böse“ anzuerkennen. Quelle: Screenshot Google News Der Direktor der Buchmesse, Juergen Boos, erklärte den Festsaal nach Žižeks Rede als Raum für freie Meinungsäußerung. Reden dürfen unterbrochen, aber auch zu Ende geführt werden, selbst wenn sie nicht gefallen. Allerdings hatte Boos selbst die Ablehnung des Literaturpreises des Jahres 2023 an die palästinensische Schriftstellerin Adania Shibli „angesichts des Terrors gegen Israel“ angeordnet, den sie am 20. Oktober entgegennehmen sollte. Ebenso wurde eine Diskussionsveranstaltung mit Shibli abgesagt, was Proteste in der Literaturszene auslöste. Žižek: „Analyseverbot“ Die öffentliche Moral scheint neben ihrem medial propagierten Schwarz-Weiß-Manichäismus keine Zwischenpositionen mehr zuzulassen. Žižek sprach von einem „Analyseverbot“: „Ich habe etwas Merkwürdiges festgestellt. Sobald man sagt, es ist notwendig, den komplexen Hintergrund der Situation zu analysieren, wird man normalerweise verdächtigt, den Terrorismus der Hamas zu unterstützen oder zu rechtfertigen. (…) Wir haben immer nur gehört: Hamas gegen Israel. Es tut mir leid, man muss in dieser Situation auch Millionen von Palästinensern erwähnen. Ein Feind ist jemand, dessen Geschichte man nicht gehört hat. (…) Man sollte in beide Richtungen denken, sowohl palästinensische Rechte verteidigen als auch den Antisemitismus bekämpfen.“ Dies sagt viel über den Zustand einer Debattenkultur aus. Denn diejenigen Medien, die Žižek verunglimpfen, tragen oft selbst zur Einengung des Meinungskorridors bei. Und wenn jemand ausbricht, empören sie sich in übertriebener Emphase. Die Vorkommnisse um Žižek und die Buchmesse verdeutlichen ein Phänomen: Die Abnahme der demokratischen Bereitschaft, andere Meinungen auszuhalten. Sogar solche, die unparteiisch sind. Der Diskurs wird immer häufiger auf Einseitigkeit getrimmt, was zu einer extrem verengten Sichtweise führt, die jede friedliche Konfliktlösung jenseits ideologischer Kategorien unmöglich macht. Laut dem Allensbach-Institut sind heute mehr als die Hälfte der Deutschen der Meinung, dass man seine Meinung nicht mehr frei äußern kann. Das Gefühl der Freiheit hat in den letzten Jahren stark gelitten. Zahlreiche Intellektuelle unterschiedlicher politischer Ausrichtungen, darunter international bekannte wie Julian Assange, Jordan Peterson, Jeffrey Sachs oder Žižek selbst, haben die Westminster Declaration unterzeichnet. Damit wollen sie sich gegen den „industriellen Zensurkomplex“ wehren. Unter Begriffen wie „Desinformation“ sehen sie einen Angriff auf die Meinungsfreiheit und andere demokratische Grundprinzipien. Für die Diplomatie ist eine moralisch aufgeladene Stimmung ebenfalls schädlich. Die Nahost-Staaten haben die Verwüstungen der westlichen Militärmächte im Zuge ihres Krieges gegen den Terror nicht vergessen. Sie werden westliche Politiker kaum ernst nehmen, wenn sie jetzt von Freiheit und Menschenrechten sprechen, die jedoch nur für ihnen wohlgesonnene Regierungen oder Länder gelten. Die Tatsache, dass deutsche Spitzenpolitiker wie Olaf Scholz und Annalena Baerbock einseitig zur israelischen Regierung stehen – in der heute Rechtsextremisten und Faschisten anwesend sind (Analyse des Politikwissenschaftlers Michael Lüders) – trägt auch nicht zur Glaubwürdigkeit der westlichen Politik bei. Der Israel-Palästina-Konflikt stellt nach Corona und der Ukraine in Bezug auf Einseitigkeit eine Kontinuität dar. Und man muss feststellen: Die Haltung, im Namen des vermeintlich Guten jeden Widerspruch abzulehnen, hat weder bei Corona noch in der Ukraine zu konstruktiven Lösungen geführt – was die Frage aufwirft, wessen Interessen die offizielle Politik dient. Im Gegenteil: Die geradezu kindliche Verweigerung des kritischen Diskurses mit erhobenem Moralfinger hat antidemokratische Qualitäten, nach dem Motto: Das off

Original Artikel Teaser

Medien toben wegen Žižek – warum eigentlich?

Veröffentlicht am 20. Oktober 2023 von AS. Die Massenmedien toben. Einmal mehr. Der Grund: Slavoj Žižek. Der international bekannte slowenische Philosoph hatte es gewagt, sich im Israel-Palästina-Konflikt nicht einseitig dem westlichen Moralismus zu verschreiben. Žižek plädierte bei der Eröffnungsfeier der 75. Frankfurter Buchmesse am 17. Oktober dafür, den Konflikt differenziert zu analysieren. Ohne Analyse gebe es kein Verständnis über die Vorgänge und Hintergründe, die er in einem Artikel im Standard umriss, und ohne Verständnis lasse sich der Palästina-Konflikt auch nicht friedlich lösen. Dazu müssten die Sichtweisen aller Konfliktparteien integriert werden. Und prompt warf ein Zwischenrufer Žižek vor, die Gewalt der Hamas zu relativieren, obwohl Žižek die Hamas-Attacke wiederholt verurteilte. Die Massenmedien überboten sich anschliessend im Diffamierungsvokabular. Žižek sei ein «Schwurbel-Philosoph» ( Bild

Details zu Medien toben wegen Žižek – warum eigentlich?

haben-die-„covid-impfstoffe“-millionen-von-menschenleben-gerettetHaben die "Covid-Impfstoffe" Millionen von Menschenleben gerettet
idf-erhaelt-„gruenes-licht“-zur-eingreifen-in-gaza;-offizieller-sagt,-dass-hamas-tunnel-zum-„groessten-friedhof-der-welt“-werdenIDF erhält "grünes Licht" zur Eingreifen in Gaza; Offizieller sagt, dass Hamas-Tunnel zum "größten Friedhof der Welt" werden