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Die Partei von Wagenknecht

Published On: 24. Oktober 2023 9:38

Veröffentlicht am: 24. Oktober 2023 | Anzahl Kommentare: 7 Kommentare

Die Bedeutungslosigkeit des Positiven

Ein Meinungsbeitrag von Uli Gellermann.

Sahra Wagenknecht leitet ihre Video-Botschaft zur Gründung der Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht“ mit dem Satz „Wir brauchen eine Rückkehr der Vernunft in die Politik!“ ein. Schon diese Aussage wirft die Frage auf, in welchem Land Frau Wagenknecht in den letzten Jahren gelebt hat und wo und wann sie diese „Vernunft“ in welcher „Politik“ gesehen hat, zu der sie zurückkehren möchte. Angesichts von Scholz und Baerbock ist Frau Wagenknecht zweifellos eine herausragende Persönlichkeit. Aber, mit Verlaub, das ist keine große Leistung.

Gründungsmanifest der neuen Wahlvereinigung

Wie immer, wenn etwas vermeintlich Neues in der politischen Landschaft auftaucht, möchte man gerne wissen, was genau das Neue ist. Daher ist es sinnvoll, das „Gründungsmanifest“ der neuen Wahlvereinigung genauer zu untersuchen. Die Banalität des Manifests wird am deutlichsten in seiner Sprache erkennbar. Sätze wie „Die deutsche Industrie ist das Rückgrat unseres Wohlstands“ oder „Wir wollen den Zerfall des gesellschaftlichen Zusammenhalts stoppen“ sind klassische Beispiele für die Wagenknecht-Phraseologie. Was genau ist „Die deutsche Industrie“? Ihre Eigentümer? Ihre Manager? Oder vielleicht doch die Arbeiter und Angestellten? Oder einfach nur die Ansammlung von Maschinen und Werkshallen? Und haben sie bisher immer loyal zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beigetragen und wenn ja, warum?

Tabu-Wörter: Nato und Corona

Neben der Marketing-Sprache, die wahrscheinlich von derselben Werbeagentur stammt, die bereits 2018 die Sammlungsbewegung „Aufstehen“ betreut hat – eine Bewegung, die nahtlos vom Aufbruch zum Abbruch überging – gibt es natürlich auch Tabu-Wörter. So findet man weder das Wort NATO noch das Wort CORONA in dem vorliegenden Text. Nicht einmal das Wort „Manipulation“ hat Platz in der Textsammlung von Wagenknecht. Stattdessen erfreut das Manifest seine Leser mit der edlen Formulierung einer „Verengung des Meinungsspektrums“. Dass während der Zeit des Corona-Regimes die ohnehin begrenzte Meinungsfreiheit in den Medien gegen Null tendierte, muss nicht erwähnt werden, wenn diese Jahre im Text ohnehin komplett ignoriert werden.

Macht erschleichen

In Häusern verursacht Schimmel einen der größten Schäden; in Texten ist es die Schwammigkeit, die in diesem Satz deutlich wird, wenn im Wagenknecht-Manifest „sozialer Ausgleich und eine gerechte Verteilung des Wohlstands“ gefordert werden. Ab welchem Steuersatz beginnt „gerecht“ und „sozial“? Und was genau bedeutet eigentlich „gerecht“? Wer politisch liest und auf das Wort „Militärallianz“ stößt, kann sich zwar denken, dass die NATO gemeint ist, aber warum darf das Wort NATO nicht erwähnt werden? Weil Wagenknecht & Co. glauben, sie könnten sich die parlamentarische Macht erschleichen. Aber wer glaubwürdig sein will, muss mit der Bevölkerung Klartext reden.

Außerparlamentarische Opposition wird ignoriert

Dass während der Zeit des Corona-Regimes eine starke außerparlamentarische Opposition entstanden ist, wird in dem „Manifest“ völlig ignoriert. Diese Kraft, die aus dem Nichts entstanden ist, muss angesprochen werden, um sie mobilisieren zu können. Aber dafür muss das Wort „Corona“ schon ausgesprochen und die Wahrheit nicht verschleiert werden, wenn von einer Gesellschaft die Rede ist, „deren mächtigste Akteure nur noch von der Motivation getrieben sind, aus Geld mehr Geld zu machen“. Die Pharma-Industrie hat eine Virus-Panik inszeniert, um ihre Impfstoffe zu verkaufen, und die Rüstungsindustrie inszeniert den wachsenden Hass auf Russland, um ihre Waffen zu verkaufen. Nur wer den Feind beim Namen nennt, kann ihn bekämpfen.

Ein Lauf ins Leere

Der erneute Versuch von Sahra Wagenknecht ist sicherlich gut gemeint, aber er ist aufgrund des Mangels an politischer Analyse und offenen Worten bereits gescheitert, bevor er überhaupt richtig gestartet ist. Mit diesem Fehlstart werden die Menschen in die Irre des Parlamentarismus geführt, der den Glauben verbreitet, dass man nur das Richtige wählen müsse, um die schlechte Lage der Vielen zu verbessern. Mit Wagenknecht wird die vorhandene Energie der Unzufriedenen kanalisiert und für einen Lauf ins Leere mobilisiert. Dadurch wird das Positive banalisiert, anstatt die Guten zu mobilisieren.

+++ Dieser Beitrag wurde zuerst am 23.10.2023 auf dem Portal Rationalgalerie veröffentlicht. +++ Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags. +++ Bildquelle: Juergen Nowak / Shutterstock.com +++ Apolut ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommen Sie zu den Stores von Apple und Huawei. Hier der Link: https://apolut.net/app/ Die apolut-App steht auch zum Download (als sogenannte Standalone- oder APK-App) auf unserer Homepage zur Verfügung. Mit diesem Link können Sie die App auf Ihr Smartphone herunterladen: https://apolut.net/apolut_app.apk +++ Abonnieren Sie jetzt den apolut-Newsletter: https://apolut.net/newsletter/ +++ Ihnen gefällt unser Programm? Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier: https://apolut.net/unterstuetzen/ +++ Unterstützung für apolut kann auch als Kleidung getragen werden! Hier der Link zu unserem Fan-Shop: https://harlekinshop.com/pages/apolut

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Wagenknecht-Partei

Veröffentlicht am: 24. Oktober 2023 | Anzahl Kommentare: 7 Kommentare Die Banalität des Guten Ein Meinungsbeitrag von Uli Gellermann. Mit dem Satz „Wir brauchen eine Rückkehr der Vernunft in die Politik!“ leitet Sahra Wagenknecht ihre Video-Botschaft zur Gründung der Partei “Bündnis Sahra Wagenknecht” ein. Und schon diese Forderung wirft die Frage auf, in welchem Land Frau Wagenknecht in den letzten Jahren gelebt hat und wo und wann sie jene „Vernunft“ in welcher „Politik“ gesehen hat, zu der sie zurückkehren will. Angesichts der Scholzens und Baerbocks ist Frau Wagenknecht fraglos eine Lichtgestalt. Aber, mit Verlaub, das ist keine große Kunst. Gründungsmanifest des neuen Wahlvereins Wie immer, wenn etwas scheinbar Neues in der politischen Landschaft auftaucht, möchte man gern wissen, was denn

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