Die nordischen Länder bilden eine Abschiebegemeinschaft
Die Auswirkungen der illegalen Migration sind auch im Norden Europas spürbar. Die zuständigen Minister aus fünf Ländern, darunter Finnland und Island, trafen sich, um über die Zusammenarbeit mit Drittstaaten, gemeinsame Abschiebeflüge und die Reduzierung der Migrantenzahlen in Nordafrika zu diskutieren. Bei dem Treffen in Kopenhagen einigten sich Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden auf gemeinsame Abschiebeflüge, die in Zusammenarbeit mit der EU-Grenzschutzagentur Frontex organisiert werden sollen. Ziel ist es, Migranten aus allen fünf Ländern gemeinsam abzuschieben. Darüber hinaus sollen sich die Migrations- und Abschiebeattachés der fünf Länder regelmäßig treffen, um die Zusammenarbeit mit Drittstaaten zu stärken und Rückführungen in diese Länder zu erleichtern.
Die nordischen Länder haben ein gemeinsames Interesse daran, Ausländer ohne legalen Aufenthaltsstatus in ihre Heimatländer zurückzuschicken. Um zu verhindern, dass sie unerkannt durch die Länder reisen, haben sie beschlossen, ihre Zusammenarbeit zu verstärken. Das Treffen fand im Rahmen der Nordischen hochrangigen Zusammenarbeit in Flüchtlingsfragen (NSHF) statt, deren Vorsitz Dänemark in diesem Jahr innehat. Diskutiert wurden Migration und Integration aus globaler, europäischer und nordischer Perspektive sowie neue Lösungen für die Herausforderungen der Migration, der Prävention von Extremismus und der Rückkehr. Die nordischen Länder wollen ihre Effizienz durch eine engere Zusammenarbeit steigern.
Die fünf nordischen Länder haben auch ein umfassendes Vorhaben in Nordafrika gestartet, um irregulären Migranten bei der Rückkehr in ihre Herkunftsländer zu helfen. Dabei sollen auch Wiedereingliederungshilfen angeboten werden. Ziel ist es, die Einreise in die EU und die Weiterreise in nordische Staaten zu verhindern. Die Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) soll die Umsetzung dieser Maßnahmen in den nordafrikanischen Ländern unterstützen. Die Initiative hat auch das Ziel, Extremismus zu verhindern. Die nordischen Länder haben viele Migrationsprobleme und erhoffen sich durch eine engere Zusammenarbeit eine Steigerung der Effizienz, insbesondere im Bereich der Rückkehr.
Unterstützen Sie diese Form des Journalismus, wenn Ihnen unser Artikel gefallen hat
Original Artikel Teaser
Nordische Länder schließen sich zu Abschiebeverein zusammen
Die Folgen der illegalen Migration sind auch im Norden Europas zu spüren. Nun trafen sich die zuständigen Minister aus fünf Ländern von Finnland bis Island. Es ging um die Zusammenarbeit mit Drittstaaten, gemeinsame Abschiebeflüge und weniger Migranten in Nordafrika. IMAGO / Ritzau Scanpix In ganz Europa kommt derzeit neue Bewegung in die Diskussion um die illegale Migration. In Frankreich diskutiert man über die Ausweisung und Abschiebung von Gefährdern, die eine eher kleine, aber sicher nicht zu vernachlässigende Gruppe darstellen. Einige von ihnen sind illegal im Land, andere halten sich legal auf. Auch das sorgt für Gesprächs- und teils Zündstoff. Im selben Moment haben sich die nordischen Länder von Finnland bis Island miteinander zusammengeschlossen, um Menschen ohne rechtmäßigen Aufenthalt leichter abschieben
Details zu Nordische Länder schließen sich zu Abschiebeverein zusammen