Meinungsmache in Bezug auf Israel/Palästina in Hülle und Fülle

Wir, die Redakteure der NachDenkSeiten, sind genauso wie Sie, liebe Leserinnen und Leser, dem ständigen Propaganda-Bombardement ausgesetzt. In solchen Situationen bleibt uns manchmal nichts anderes übrig, als Ihnen entgegengesetzte Propagandaabsichten und ihre Umsetzung zu präsentieren. Heute möchten wir Sie auf die gestrige ZDF-Sendung „Was nun, Frau Baerbock?“ hinweisen, in der es um die Sicherheit Israels geht. Außerdem finden Sie hier einen Rücktrittsbrief des Direktors des UN-Büros in New York, der das, was Israel derzeit im Gazastreifen anrichtet, als Völkermord bezeichnet. Albrecht Müller.

Lieber Herr UN-Hochkommissar, dies ist meine letzte offizielle Mitteilung als Direktor des New Yorker Büros des UN-Menschenrechtskommissars an Sie. Ich schreibe Ihnen in einem Moment großer Pein für die Welt, auch für viele unserer Kollegen. Wieder einmal sehen wir einen Völkermord vor unseren Augen geschehen, und die Organisation, der wir dienen, scheint machtlos zu sein, ihn zu stoppen. Als jemand, der sich seit den 1980er Jahren intensiv mit den Menschenrechten in Palästina beschäftigt hat, der in den 1990er Jahren als Menschenrechtsberater in Gaza gelebt hat und der danach mehrmals im Dienste der Menschenrechte in diesem Land tätig war, hat dies für mich eine tiefe persönliche Bedeutung. Ich habe in den Vereinten Nationen auch während der Völkermorde an den Tutsi, den bosnischen Muslimen, den Jesiden und den Rohingya gearbeitet. In jedem dieser Fälle wurde deutlich, dass wir versagt haben, unsere Pflicht zu erfüllen – die Pflicht, Massenverbrechen zu verhindern, die Schwachen zu schützen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Das Gleiche gilt für die fortlaufenden Wellen von Mord und Verfolgung der Palästinenser während der gesamten Existenz der Vereinten Nationen. Herr Hochkommissar, wir versagen erneut.

Als Menschenrechtsanwalt mit über drei Jahrzehnten Erfahrung weiß ich, dass der Begriff des Völkermords oft politisch missbraucht wurde. Aber das Blutbad, das derzeit an den Palästinensern verübt wird, das auf einer ethno-nationalistischen, kolonialen Siedlermentalität beruht und die Fortsetzung ihrer jahrzehntelangen systematischen Vertreibung und ethnischen Säuberung darstellt, die allein auf ihrem arabischen Status beruht und von führenden Mitgliedern der israelischen Regierung und des Militärs ausdrücklich unterstützt wird, lässt keinen Raum für Zweifel oder Diskussionen. In Gaza werden absichtlich Wohnhäuser, Schulen, Kirchen, Moscheen und medizinische Einrichtungen angegriffen und tausende Zivilisten massakriert. In der Westbank, einschließlich Ost-Jerusalem, werden Häuser beschlagnahmt und nach rassistischen Kriterien neu zugewiesen, begleitet von brutalen Pogromen der Siedler, die von israelischen Militäreinheiten begleitet werden. Im ganzen Land herrscht Apartheid. Dies ist ein Paradebeispiel für Völkermord. Die letzte Phase des europäischen,

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In Sachen Israel/Palästina Meinungsmache am laufenden Band

Wir Redakteure der NachDenkSeiten sind dem Propaganda-Bombardement, das zurzeit unentwegt stattfindet, genauso ausgesetzt wie Sie, liebe Leserinnen und Leser. In dieser Situation bleibt uns manchmal gar nichts anderes übrig, als Ihnen gegenläufige Propagandaabsichten und ihre Verwirklichung zu präsentieren. Heute weisen wir unter A. auf die ZDF-Sendung „Was nun, Frau Baerbock?“ von gestern Abend hin. Kernaussage: Wir stehen für die Sicherheit Israels ein. Unter B. finden Sie ein Dokument der Resignation des UN-Direktors im Büro New York. Er nennt Genozid, was Israel zurzeit im Gazastreifen anrichtet. Albrecht Müller. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Podcast: Play in new window | Download Was nun, Frau Baerbock? Fragen an die Bundesaußenministerin von Bettina Schausten und Anne Gellinek Resignation Letter of Craig Mokhiber

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