day-of-freedom“-in-dresden:-„our-country-is-on-the-brink-of-abyss!“->-„tag-der-freiheit“-in-dresden:-„unser-land-befindet-sich-kurz-vor-dem-abgrund!Day of Freedom" in Dresden: "Our country is on the brink of abyss!" -> "Tag der Freiheit" in Dresden: "Unser Land befindet sich kurz vor dem Abgrund!
der-botschafter-russlands-in-berlin:-moskau-stellt-keine-hindernisse-fuer-die-einreise-von-deutschen-darDer Botschafter Russlands in Berlin: Moskau stellt keine Hindernisse für die Einreise von Deutschen dar
wenn-der-schwarze-vorhang-herunterfaellt

Wenn der schwarze Vorhang herunterfällt

Published On: 2. November 2023 14:44

Ein Meinungsbeitrag von Dirk C. Fleck: Müdigkeit in verschiedenen Formen

Ein Meinungsbeitrag von Dirk C. Fleck. Ich fühle mich nicht gerade lebendig im regnerischen Herbstgrau, aber depressive Episoden, die mich früher regelmäßig ergriffen haben, bleiben aus. Ich fühle mich wie eine Briefmarke, die geduldig darauf wartet, einen noch ungeschriebenen Liebesbrief zu frankieren. Aber der Herr, der ihn schreiben möchte, findet nicht die richtigen Worte. Sein Papierkorb ist voll mit zerknüllten Entwürfen. Wie langweilig. Das macht müde, glauben Sie mir. Es gibt verschiedene Arten von Müdigkeit. Die Lebensmüdigkeit schließe ich bewusst aus. Sie wächst mit den Jahren automatisch heran, denn über alle Tagesaktualitäten hinweg und durch alle Gefühlsstrukturen hindurch schimmert die Verlockung der Heimkehr. Mit der Zeit bekommen wir eine Ahnung vom Einklang des Ganzen, von dem einen Klang. So mancher Selbstmörder ist ihm in seiner Ungeduld nachgegangen. Nein, davon ist hier nicht die Rede. Die Rede ist von den vier Klassikern, die unseren Alltag beleben. Beleben ist natürlich der falsche Ausdruck, durchdringen wäre passender.

1. Die Gähn-Attacke: Sie erwischt uns in Konferenzräumen, Aulen, Sälen und überall dort, wo der Redner endlos referiert. Die Orte sind meist überheizt, was in Verbindung mit der monotonen Stimme des Redners dazu führt, dass man schon bald kräftig auf die Zähne beißt, um sich nicht verdächtig zu machen. Dabei spielt der Inhalt des Vortrags keine Rolle. Ob wir über die Vorteile einer Obst- und Gemüse-basierten Ernährung aufgeklärt werden, ob wir der Neuausrichtung der Firmenstrategie lauschen oder mit gesenktem Kopf der Grabrede auf einen tapferen Mann zuhören – gegen Gähn-Attacken ist kein Kraut gewachsen. Das Dumme ist nur, dass sie als Desinteresse ausgelegt werden, was schon manchem den Job gekostet hat.

2. Die Lese-Bremse: Das Buch wurde uns wärmstens empfohlen. Es hat nur 250 Seiten, also sollte es schnell zu lesen sein. Aber es liegt seit Wochen auf dem Nachttisch. Jeden Abend nehmen wir es zur Hand, blättern einige Seiten zurück, um uns zu erinnern, wo wir waren. Aber kaum sind wir da, wo wir gestern aufgehört haben, rutscht uns das Buch aus der Hand. Es fällt auf den Boden und weckt uns auf. Wir löschen das Licht. Wir haben bisher nur siebenundvierzig Seiten geschafft. In zwei Wochen! Das ist nicht viel. Und es werden kaum mehr …

3. Die Mittelstreifen-Geschosse: Es ist zwei Uhr nachts und wir sind schon seit acht Stunden unterwegs. Ein Kaffee wäre gut, aber die nächste Tankstelle ist noch … Was sagt das Navi? Noch 57 Kilometer. Also mindestens eine halbe Stunde. Reiß dich zusammen! Konzentriere dich einfach auf die weißen Markierungen in der Mitte der Fahrbahn. Halte den Stern immer schön auf den weißen Linien. Wie tückisch sie manchmal nach links und rechts ausbrechen. Noch 52 Kilometer, du schaffst es! Du schaffst es …

Das Leichentuch: Vollmond. War stark diesmal. Am Morgen danach steht man schon beim Zähneputzen auf wackligen Beinen. Es klingelt. Der Postbote bringt ein Paket für den Nachbarn. Bitte hier unterschreiben. He, der wohnt nicht mehr hier! schreit man dem DHL-Mann vom Balkon hinterher, vergeblich, er dreht sich nicht um. Der Rest des Tages fühlt sich an, als hätte man ein Leichentuch übergestreift bekommen. Man geht früh schlafen, oder besser

Original Artikel Teaser

Wenn der schwarze Vorhang fällt

Ein Meinungsbeitrag von Dirk C. Fleck. Es ist ja nicht so, dass ich im regnerischen Dauergrau des Herbstes vor Lebensfreude sprühen würde, aber depressive Schübe, die mich in jüngeren Jahren regelmäßig erwischten, bleiben inzwischen aus. Ich komme mir vor, wie eine Briefmarke, die geduldig darauf wartet, einen noch ungeschriebenen Liebesbrief frankieren zu dürfen. Aber der Herr, der ihn aufzusetzen gedenkt, findet nicht die passenden Worte. Sein Papierkorb ist bis zum Rand mit zerknüllten Entwürfen gefüllt. Wie langweilig. Das macht müde, glauben Sie mir. Es gibt verschiedene Arten von Müdigkeit. Die Lebensmüdigkeit schließe ich bewusst aus. Sie wächst mit den Jahren automatisch heran, denn über alle Tagesaktualitäten hinweg und durch alle Gefühlsstrukturen hindurch schimmert die Verlockung der Heimkehr. Mit der Zeit

Details zu Wenn der schwarze Vorhang fällt

day-of-freedom“-in-dresden:-„our-country-is-on-the-brink-of-abyss!“->-„tag-der-freiheit“-in-dresden:-„unser-land-befindet-sich-kurz-vor-dem-abgrund!Day of Freedom" in Dresden: "Our country is on the brink of abyss!" -> "Tag der Freiheit" in Dresden: "Unser Land befindet sich kurz vor dem Abgrund!
der-botschafter-russlands-in-berlin:-moskau-stellt-keine-hindernisse-fuer-die-einreise-von-deutschen-darDer Botschafter Russlands in Berlin: Moskau stellt keine Hindernisse für die Einreise von Deutschen dar