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Wohlhabende Nationen vernachlässigen Bedürftige im Klimawandel

Published On: 3. November 2023 10:10

Daniela Gschweng / 3.11.2023

Viele Länder brechen ihre Versprechen zur Klimafinanzierung, obwohl viel mehr Geld benötigt wird. Während wohlhabende Länder im Inland große Ressourcen für den grünen Umbau mobilisieren, warten ärmere Staaten immer noch auf finanzielle Unterstützung. Die reichen Länder haben ihre Zusagen für den Klimaschutz bisher nicht eingehalten, und selbst die neuesten Zusagen werden als zu niedrig kritisiert, sowohl von NGOs als auch von den Vereinten Nationen. Laut der Nachrichtenagentur AP hinken viele Zusagen um Jahre hinterher. Auf einer Geberkonferenz in Bonn im Oktober wurden insgesamt 9,3 Milliarden Dollar zugesagt, um den in Südkorea ansässigen Green Climate Fund aufzufüllen. Große Staaten wie die USA und China haben ihre Zusagen bisher nicht erfüllt.

Die USA stehen besonders in der Kritik. Von den vor neun Jahren versprochenen drei Milliarden Dollar für den Green Climate Fund haben sie bisher nur zwei Milliarden bereitgestellt. Und von den 11,4 Milliarden Dollar, die Präsident Biden persönlich den Entwicklungsländern zugesagt hatte, hat der Kongress nur eine Milliarde bewilligt. Auf der Bonner Konferenz haben die Vereinigten Staaten kein neues Geld angeboten. China besteht darauf, weiterhin als Schwellenland zu gelten, und hat bisher nur an wenigen Geberkonferenzen teilgenommen. Von den zugesagten 3,1 Milliarden Dollar für ärmere Länder in den nächsten sieben Jahren hat China bisher nur etwa zehn Prozent ausgezahlt. Im Vergleich dazu hat Deutschland allein auf der letzten Geberkonferenz in Bonn 2,1 Milliarden Dollar zugesagt. Laut den Vereinten Nationen fehlen mehrere Billionen Dollar, um die Krise zu bewältigen.

2023 sind in Libyen, Indien und Pakistan Zehntausende Menschen bei Flutkatastrophen ums Leben gekommen. In Pakistan wurden Schäden in Höhe von schätzungsweise 30 Milliarden Dollar verursacht. Bis 2030 werden 500 Millionen Menschen extrem hohen Temperaturen ausgesetzt sein, insbesondere in Südasien und dem Nahen Osten, so eine Analyse der „Washington Post“ und der Klimaforschungs-NGO Carbon Plan. Khadeeja Naseem, die Klima- und Umweltministerin der Malediven, bezeichnet 2023 als ein Jahr der Enttäuschung. „Eine Katastrophe folgt auf die andere. Wir sind nicht in der Lage, mit den Auswirkungen der bestehenden Krisen Schritt zu halten.“ Von den von den Geberländern bis 2020 zugesagten 100 Milliarden Dollar pro Jahr fehlen jährlich bis zu 17 Milliarden Dollar. Die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze betont, dass auch Länder, die nicht zu den klassischen Geberländern gehören, wie die Golfstaaten und Emissionsschwergewichte wie China, in der Verantwortung stehen. Die Vereinten Nationen schätzen das weltweite Finanzierungsdefizit zur Bewältigung der Krise im September auf mehrere Billionen Dollar.

COP28: Diesmal geht es vor allem ums Geld

Das Thema Geld sorgt bereits im Vorfeld der Weltklimakonferenz COP28, die am 30. November in Dubai beginnt, für Spannungen. Unerfüllte Finanzierungsversprechen belasten die Verhandlungsführer stark. Laut einer globalen Bestandsaufnahme der UN im September sind die bisher angestrebten 100 Milliarden Dollar pro Jahr von den Geberländern noch weit entfernt von den Billionen, die für die Entwicklung sauberer Energien benötigt werden. Die UN empfehlen, die hohen Subventionen für fossile Brennstoffe zu reduzieren. Die Industrieländer haben bisher keine Fortschritte bei der Einrichtung und Finanzierung eines Fonds für Verluste und Schäden der Klimakrise gemacht, obwohl sie die Subventionen für saubere Energieprojekte erhöhen. Dies hat viele Entwicklungsländer verärgert. Der Internationale Währungsfonds und die Weltbank diskutieren Reformen, um ihre klimabezogenen Finanzmittel zu erhöhen. Während politische Kämpfe, bürokratische Hindernisse und Debatten über neue Regeln die Auszahlung der zugesagten Gelder behindern, hoffen Entwicklungsländer auf private Finanzierung. Laut Adnan Amin, dem Leiter des COP28-Gipfels, ist mehr Geld aus dem privaten Sektor eine der wichtigsten Prioritäten. Es besteht die größte Chance, das dringend benötigte Geld aufzutreiben. Im Jahr 2021 mobilisierten Entwicklungsbanken für jeden Dollar Klimafinanzierung nur 25 Cent privates Kapital

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Reiche Länder lassen arme beim Klimawandel hängen

Daniela Gschweng / 3.11.2023  Viele Länder halten Versprechen zur Klimafinanzierung nicht ein. Dabei bräuchte es ohnehin drastisch mehr Geld. Während wohlhabende Länder im Inland beachtliche Ressourcen für den grünen Umbau mobilisieren, warten viele ärmere Staaten auf Geld. Die finanzielle Unterstützung, die reiche Länder für den Klimaschutz versprochen haben, ist bisher nicht eingetroffen. Dabei seien selbst jüngste Zusagen zu niedrig, kritisieren neben vielen NGOs auch die Vereinten Nationen. Viele Zusagen hinkten Jahre hinterher, resümiert die Nachrichtenagentur AP anlässlich einer Geberkonferenz in Bonn im Oktober, an der insgesamt 9,3 Milliarden Dollar versprochen wurden. Die Mittel sollen den in Südkorea ansässigen Green Climate Fund auffüllen. Grosse Staaten wie die USA und China hätten ihre Zusagen bisher nicht eingehalten. Vor allem USA und China

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