Unterhaltung mit Heike Egner (Entlassung und öffentliche Herabsetzung von Professoren)

Veröffentlicht am: 5. November 2023 | Anzahl Kommentare: 10 Kommentare

Die Einmischung des Staates in die Lehre und Forschung an Hochschulen

Hochschulgesetze bilden die rechtliche Grundlage dafür, wer, wo und was als Professor lehren darf. Durch ein Auswahlverfahren wird sichergestellt, dass nur die Besten diese Qualifikation erhalten. Doch was passiert, wenn der Staat sich in die Lehr- und Forschungsinhalte an Hochschulen und Universitäten einmischt? Wenn er vorschreibt, welche Bereiche erforscht werden sollen, welche tabu sind und sogar welche Meinungen oder Überzeugungen ein Professor haben darf? Ist die Lehre und Wissenschaft dann noch so frei und geschützt, wie es im Grundgesetz festgelegt wurde? Bewegen wir uns auf eine Ideologisierung der Lehre und Wissenschaft zu? In einem Gespräch mit Professorin Dr. Heike Egner geht Michael Meyen dieser Frage auf den Grund. Anhand ihrer eigenen Erfahrungen und der von ihr gemeinsam mit Anke Uhlenwinkel entwickelten Studie „Entlassung und Degradierung von Professorinnen“ wird deutlich, welche Auswirkungen eine fehlgeleitete Hochschulpolitik, nicht erst seit der Bologna-Reform, haben kann. Das folgende Gespräch zwischen Professoren deckt auf, welches Bildungsniveau Deutschland in Zukunft erreichen könnte.

Die Auswirkungen der Bologna-Reform und die Definition von guter Wissenschaft

Im Gespräch mit Professorin Dr. Heike Egner wird deutlich, dass die Bologna-Reform erhebliche Auswirkungen auf die Hochschullandschaft hatte. Insbesondere die Umstellung auf das gestufte Bachelor-Master-System führte zu Veränderungen in der Lehre und Forschung. Doch was bedeutet eigentlich gute Wissenschaft? Wie kann sie definiert werden? Diese Fragen werden im Gespräch behandelt und zeigen, dass die Definition von guter Wissenschaft nicht eindeutig ist und von verschiedenen Faktoren abhängt.

Die Bedeutung der Freiheit von Forschung und Lehre

Ein zentrales Thema des Gesprächs ist die Freiheit von Forschung und Lehre. Diese Freiheit ist ein grundlegendes Prinzip der Wissenschaft und wird auch im Grundgesetz festgeschrieben. Doch wie frei ist die Lehre und Forschung tatsächlich? In der Diskussion wird deutlich, dass es immer wieder Einschränkungen und Einmischungen seitens des Staates gibt, die die Freiheit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beeinflussen können. Es wird die Frage aufgeworfen, ob die Ideale der freien Lehre und Forschung noch gewahrt werden können und wie sich die Situation in Zukunft entwickeln wird.

Inhaltsübersicht:
0:00:00 Einleitung
0:00:51 Der Werdegang zur Akademikerin und Professorin
0:13:27 Ein Stipendium ohne Bewerbung
0:18:13 Die Bologna-Reform
0:23:14 Was ist gute Wissenschaft?
0:35:31 Forscherin mit Überzeugung, aber ohne Ressourcen
0:42:02 Die Studie „Entlassung und Degradierung von Professorinnen“
0:51:50 Freiheit von Forschung und Lehre
1:01:13 Die akademische Entlassungswelle ab 2020
1:12:02 Das Netzwerk „Wissenschaftsfreiheit“
1:19:29 Die ideale Wissenschaftsministerin?
1:26:09 Ausblicke

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Im Gespräch: Heike Egner (Entlassung und öffentliche Degradierung von Professoren)

Veröffentlicht am: 5. November 2023 | Anzahl Kommentare: 10 Kommentare Anschauen Anhören Dieser Artikel ist auch als kostenlose MP3 für Sie verfügbar! Download MP3 Hochschulgesetze bilden die rechtliche Grundlage, wer, wo, was als Professor lehren darf. Ein Auswahlverfahren stellt sicher, dass nur die Besten diese Befähigung erhalten. Was aber, wenn sich der Staat in die Lehr- und Forschungsinhalte an Hochschulen und Universitäten einmischt? Wenn er vorgibt, welche Gebiete erforscht werden sollen, welche tabu sind und mehr noch, welche Meinung oder Gesinnung ein Professor haben darf. Ist die Lehre, die Wissenschaft an sich, dann laut Grundgesetz noch so frei und geschützt, wie es gesetzlich einst festgeschrieben wurde? Bewegen wir uns auf eine Ideologisierung der Lehre und Wissenschaft zu? Im Gespräch mit

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