Gaza-Debatte in Berlin: Einladung des ehemaligen Labour-Chefs Jeremy Corbyn durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung abgesagt

8. Nov. 2023 20:46 Uhr Von Susan Bonath

Während Kriegstreiber zunehmend die westliche Politik bestimmen und die imperialistische Realität immer bedrohlicher wird, hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) linke Politiker und Aktivisten aus aller Welt zu einer dreitägigen Konferenz in die Berliner Volksbühne geladen. Im Zuge der nahenden Europawahlen debattieren diese noch bis Freitag zum Thema „Europa den Räten“. Es geht darum, wie eine EU aussehen könnte, die nicht von Bürokraten, sondern von Bürgerräten bestimmt wird. Doch nicht alle Linken dürfen teilnehmen. Jeremy Corbyn, der ehemalige Vorsitzende der britischen Labour Party, und seine brasilianische Mitreferentin Sabrina Fernandes wurden kurz vor dem Start der Konferenz wieder ausgeladen, da das Management der Volksbühne nicht mit Corbyns Position zum Israel-Palästina-Konflikt einverstanden war.

Während einer Pressekonferenz erklärte Moderator Krunoslav Stojaković, dass Jeremy Corbyn „aufgrund der aktuellen Ereignisse im Nahen Osten leider nicht teilnehmen“ könne. Laut Stojaković seien Corbyns „propalästinensische Positionen aufgrund des aktuellen Krieges zwischen Israel und Gaza zu einem Problem geworden“. Die Volksbühne übte offenbar Druck aus, um Corbyn auszuladen. Lena Fuchs, Sprecherin der Berliner Kultureinrichtung, bestätigte dies und erklärte, dass man Corbyn aufgrund seiner Haltung zum Nahost-Konflikt keine Öffentlichkeit bieten wolle. Auch Sabrina Fernandes, die gemeinsam mit Corbyn auftreten wollte, wurde von der Veranstaltung ausgeladen.

Jeremy Corbyn hatte in einem Interview erklärt, dass er alle Angriffe im Nahost-Konflikt für falsch halte, sowohl von der Hamas als auch seitens Israels. Er betonte, dass der Konflikt nur gelöst werden könne, wenn Israels Regierung die Besatzung der palästinensischen Gebiete beende. Das linke Magazin Jacobin veröffentlichte einen Artikel von Corbyn, in dem er die Gewalt auf beiden Seiten verurteilte und einen Waffenstillstand forderte. Trotzdem unterstellte das Magazin Der Spiegel Corbyn „Antisemitismus“ und fantasierte in

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Gaza-Diskussion in Berlin: Rosa-Luxemburg-Stiftung lädt Ex-Labour-Chef Jeremy Corbyn aus

8 Nov. 2023 20:46 Uhr Von Susan Bonath Während Kriegstreiber zunehmend die westliche Politik bestimmen und die imperialistische Realität immer bedrohlicher wird, hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) linke Politiker und Aktivisten aus aller Welt zu einer dreitägigen Konferenz in die Berliner Volksbühne geladen. Im Zuge der nahenden Europawahlen debattieren diese noch bis Freitag zum Thema „Europa den Räten“. Es gehe um die Frage „Wie könnte eine EU aussehen, die nicht von Bürokraten, sondern von Bürgerräten bestimmt wird?“. Doch nicht alle Linken dürfen mitmachen. So luden die Veranstalter ihren wohl bekanntesten Referenten Jeremy Corbyn, Ex-Vorsitzender der britischen Labour Party, und seine brasilianische Mitreferentin Sabrina Fernandes kurz vor dem Start der Konferenz wieder aus. Der Grund: Corbyns Position zum Israel-Palästina-Konflikt gefalle dem Management der

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