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Düngemittelkrise: Afrikaner leiden Hunger aufgrund externer Konflikte

Published On: 9. November 2023 9:00

Pascal Derungs / 9.11.2023

Zu wenig Kunstdünger führt zu Nahrungsmittelknappheit. Dies ist eine Folge von Kriegen, Sanktionen, Inflation und Dürre. In ganz Afrika und Teilen Asiens haben die steigenden Preise für Düngemittel zu einer zunehmenden Unterernährung der Bevölkerung geführt. Landwirte in vielen Ländern mit niedrigem Einkommen kämpfen existenziell gegen die explodierenden Preise für Dünger. Da sie sich keinen ausreichenden Dünger mehr leisten können, sind ihre Ernten stark geschrumpft, während die Lebensmittelpreise gestiegen sind. Hunger breitet sich wie ein Flächenbrand aus. Allein in Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas, leiden laut dem Welternährungsprogramm mittlerweile fast 90 Millionen Menschen – etwa zwei Fünftel der Bevölkerung – an „unzureichender Nahrungsaufnahme“. Wer sich die stark verteuerten Düngemittel nicht mehr leisten kann, ist in einer verzweifelten Situation, schreibt der Wirtschaftsjournalist Peter S. Goodman in der New York Times. Die Ernten dieser Landwirte reichen nicht mehr aus, um ihre Familien zu ernähren. Sie haben nichts zu verkaufen, um Geld für den Lebensunterhalt ihrer Familien und die Schulgebühren ihrer Kinder zu verdienen. Sie müssen Lebensmittel zu überhöhten Preisen kaufen. Viele Bauern sind auch verschuldet und können aufgrund fehlender Einnahmen die Kreditzinsen nicht mehr bezahlen. Die Düngemittelkrise löst eine Abwärtsspirale aus. In seinem Bericht aus dem Norden Nigerias berichtet Goodman von besorgniserregenden Entwicklungen: Viele Landwirte sind auf den Anbau von weniger wertvollen Pflanzen wie Sojabohnen und Erdnüssen umgestiegen, da diese weniger Dünger benötigen. Die Ernten werden vermehrt bereits auf dem Feld gestohlen. Aufgrund von Nahrungsmangel verlassen Ehefrauen ihre Ehemänner und kehren zu ihren Familien zurück. Eltern nehmen ihre Kinder aus der Schule, da ihnen das Schulgeld fehlt. Viele Menschen müssen sich mit nur zwei oder einer Mahlzeit pro Tag zufriedengeben. Für einige geht es nur noch darum, durchzuhalten und zu überleben. Die Besorgnis über die Ernährungsunsicherheit ist in weiten Teilen West- und Zentralafrikas „alarmierend hoch“, heißt es in einem Bulletin der Weltbank.

Die Preise für Düngemittel sind explosionsartig gestiegen. Laut einer Umfrage der internationalen Hilfsorganisation ActionAid haben sich die Preise für Düngemittel in Nigeria und 13 weiteren Ländern seit Februar 2022 mehr als verdoppelt. Importiertes Kali aus Kanada, ein wesentlicher Bestandteil von Düngemitteln, kostete in Nigeria im letzten Jahr zeitweise sogar fünfmal mehr als Anfang 2020, ergänzt Goodman. Verschiedene Krisen und Katastrophen haben dies ausgelöst. Es gibt mehrere Gründe für diese bedrohliche Entwicklung. Die Krise begann mit der Covid-19-Pandemie, die bewährte Lieferketten unterbrach, einen Mangel verursachte und die Transportkosten für Düngemittel erhöhte. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat den Markt für Düngemittel weiter massiv eingeschränkt. Er hat auch die Getreideexporte stark reduziert und die Preise für Grundnahrungsmittel wie Weizen von Ägypten bis Indonesien in die Höhe getrieben. Die Nahrungsmittelversorgung der Welt hat sich auch durch die zunehmend verheerenden Auswirkungen des Klimawandels verschlechtert – Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen. Katastrophale Überschwemmungen im letzten Jahr haben die Ernten im Nordosten Nigerias fast vollständig zerstört. Schließlich hat die US-Notenbank in den letzten 18 Monaten die Zinssätze massiv angehoben, um die inländische Inflation einzudämmen. Dadurch hat sich der Wert des US-Dollars gegenüber vielen Währungen erheblich erhöht. Da Düngemittelkomponenten in Dollar bezahlt werden müssen, sind sie in Ländern wie Nigeria deutlich teurer geworden. Im letzten Jahr hat der nigerianische Naira fast die Hälfte seines Wertes gegenüber dem Dollar verloren, rechnet Goodman in der NYT vor.

Es fehlen Alternativen zu anorganischem Dünger. Goodman berichtet aus Nigeria, dass einige Landwirte angesichts der exorbitanten Preise für Dünger versuchen, auf Tiermist und andere biologische Düngemittel umzusteigen. Dies sei langfristig besser für den Boden, die Lebensmittelqualität und die öffentliche Gesundheit. Experten zufolge kann es jedoch Jahre dauern, bis Pflanzen die Erträge erreichen, die durch den Einsatz von kommerziellem Dünger erzielt werden. In Nigeria, wo mehr als 220 Millionen Menschen leben, hat die unmittelbare Versorgung mit Nahrungsmitteln höchste Priorität. Daher kann auf anorganischen Dünger, der dem Boden lebenswichtige Nährstoffe wie Stickstoff und Kalium zuführt, noch lange nicht verzichtet werden.

Der globalisierte Düngemittelmarkt verstärkt Abhängigkeiten. Anorganischer Dünger ist ein globales Geschäft, das von Produzenten in den Vereinigten Staaten, China, Indien, Russland, Kanada und Marokko dominiert wird. Nigeria hat mehrere eigene Düngem

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Düngerkrise: Afrikaner hungern wegen fremder Konflikte

Pascal Derungs / 9.11.2023  Zu wenig Kunstdünger heisst zu wenig zum Essen. Es sind Folgen von Krieg, Sanktionen, Inflation und Dürre. In ganz Afrika und in Teilen Asiens haben die Preissteigerungen für Düngemittel zunehmende Mangelernährung der Bevölkerung verursacht. Die Landwirte in vielen Ländern mit niedrigerem Einkommen führen einen existenziellen Kampf gegen die Preisexplosion beim Dünger. Weil sie nicht mehr genügend Dünger kaufen konnten, sind ihre Ernten massiv geschrumpft, während die Lebensmittelpreise in die Höhe schossen.  Hunger verbreitet sich wie ein Flächenbrand. Allein in Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas, leiden nach Angaben des Welternährungsprogramms mittlerweile fast 90 Millionen Menschen – etwa zwei Fünftel der Nation – an einem «unzureichenden Nahrungsmittelkonsum».  Wer sich die stark verteuerten Düngemittel nicht mehr leisten kann, sei

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