israel-kritisiert-new-york-times,-cnn,-reuters,-ap-wegen-angriff-von-hamas-auf-fotografenIsrael kritisiert New York Times, CNN, Reuters, AP wegen Angriff von Hamas auf Fotografen
die-usa-naehern-sich-langsam-dem-dritten-weltkrieg,-waehrend-die-biden-regierung-us-opfer-verheimlichtDie USA nähern sich langsam dem Dritten Weltkrieg, während die Biden-Regierung US-Opfer verheimlicht
wie-kitas-und-schulen-im-namen-des-corona-schutzes-ruiniert-werden:-eine-betrachtung

Wie Kitas und Schulen im Namen des Corona-Schutzes ruiniert werden: Eine Betrachtung

Published On: 10. November 2023 9:00

Die Kita Mobile in Kaiserslautern erhält eine Belüftungsanlage, die niemand will und niemand braucht. Die riesige Apparatur nimmt viel Platz ein, raubt Tageslicht und Fenster für die Frischluftzufuhr. Möglicherweise müssen sogar fünf Betreuungsplätze für diese sinnlose Maßnahme weichen. Trotzdem setzt die Stadtverwaltung das Projekt durch. Und so läuft es wahrscheinlich tausendfach in Deutschland.

Man betritt den Raum und einem bleibt die Luft weg. Die Decken sind mit monströsen, blechernen Rohren versehen, die einen Durchmesser von 30 Zentimetern haben, wie man sie normalerweise in Fabriken, Konzerthallen oder Großraumbüros findet. Große, runde Löcher klaffen in den Wänden, die als „Fehlbohrungen“ bezeichnet werden. Hohe Maschinenschränke, fast zwei Meter breit, nehmen den Raum ein und verleihen ihm den Charme eines Rechenzentrums. Aber das hier ist kein Rechenzentrum, sondern ein Kindergarten oder sollte man sagen: Das war einmal ein Kindergarten. Auf jeden Fall ist die Kita Mobile im Osten von Kaiserslautern derzeit eine Baustelle. Die Einrichtung befindet sich inmitten eines sozialen Brennpunkts – früher Kalkofen, heute Asternweg genannt -, der bereits durch mehrere TV-Dokus bundesweit traurige Berühmtheit erlangt hat. Jetzt ist die Tristesse um eine Episode reicher. Die Stadtoberen haben angeordnet, dass die Kita eine „Corona-gerechte stationäre raumlufttechnische Anlage“ – kurz RLT – benötigt, und seit Wochen sind Handwerker am Werk. Dabei handelt es sich jedoch oft um Pfusch: Es wurde mehrmals umgeplant, weil etwas nicht wie geplant funktionierte. Zunächst sollte zum Beispiel ein Fenster komplett entfernt werden, dann wurde es beim Wiedereinbau zerstört. Niemand weiß genau, wann die Arbeiter fertig sein werden. „Zunächst hieß es, bis zu den Herbstferien, zuletzt war von Anfang Dezember die Rede, vielleicht ja als Geschenk zu Weihnachten“, bemerkt Julia Polanetz, eine der drei Vertreterinnen des Elternbeirats, die den Schlamassel mit mir besichtigen. „Das Verrückte dabei ist: Niemand hier wollte diese Technik und eigentlich braucht sie auch niemand“, sagt Polanetz. „Zur akuten Corona-Zeit wäre das Verständnis dafür vielleicht noch da gewesen, heute, mehr als drei Jahre später, erschließt sich niemandem der Sinn der Maßnahme.“ Außer vielleicht den Damen und Herren im Stadtrat. Die halten nämlich weiterhin an dem Projekt fest. Laut einem Bericht der Rheinpfalz hat die Kommune bisher 14 Schulen und Kitas mit Belüftungstechnik ausgestattet. Zum Teil geschah dies noch während der Pandemie oder zumindest nicht so weit entfernt wie jetzt. Und nicht immer wurden die Anlagen fest installiert, sondern als mobile Geräte zur Verfügung gestellt. Diese können ausgeschaltet werden, was aufgrund ihres lauten Brummens oft geschieht. Oder man entfernt sie einfach, wenn Corona niemanden mehr erschreckt – seit fast zwei Jahren. Ganz egal! Was beschlossen ist, ist beschlossen. Und wenn der Bund bereits Fördermittel bereitstellt, die zu 80 Prozent finanziert werden und die Stadt nur 20 Prozent beisteuern muss, dann muss das Geld auch ausgegeben werden. Andernfalls wären die Mittel verfallen und Aufträge, die bereits vergeben waren, hätten zurückgezogen werden müssen. Daher lässt Kaiserslautern derzeit acht weitere Kitas und Schulen auf den „neuesten“ Virenschutzstandard aufrüsten, um auch gegen die hundertste harmlose Mutation gewappnet zu sein. „All dies wurde mit Gewalt durchgesetzt“, sagt Jennifer Thum vom Elternbeirat. „Es sieht so aus, als hätte die Stadt die Anlagen bestellt, ohne überhaupt zu prüfen, ob und wie sie installiert werden können.“ Kein Verantwortlicher habe sich im Vorfeld ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten gemacht, obwohl die SPD-Fraktion im Stadtrat genau das im Juni beantragt hatte. „Plötzlich waren die Bauarbeiter da, haben sofort angefangen und seitdem müssen wir täglich miterleben, wie man Dinge passend machen muss, die nicht passen“, klagt Thum. Mit viel Wohlwollen und wenn man die Frage nach dem Warum ausblendet, könnte eine solche Maschinerie vielleicht in einem Klassenzimmer toleriert werden, in dem 30 Schüler auf 70 Quadratmetern an festen Plätzen arbeiten. Aber in einem Kindergarten ist die Technik hoffnungslos überdimensioniert. Kindergärten sollen eine Spielwiese sein, auf der sich Kinder frei und zwanglos bewegen, sich selbst und ihre Mitmenschen kennenlernen und ihre Energie und Kreativität ausleben können. Die Reformpädagogin Maria Montessori sagte einmal, dass sich ein Gruppenraum den Bedürfnissen der Kinder anpassen sollte, wirft Sandra Schimmel vom Elternbeirat ein. „Hier ist es umgekehrt. Wände und Decken drängen förmlich auf die Kinder.“ Der Verlust lässt sich beziffern: In der Froschgruppe, die früher eine Fläche von 42 Quadratmetern hatte, werden durch die Installation der gesamten Apparatur zehn Quadratmeter verloren gehen

Original Artikel Teaser

Zum in (an) die Luft gehen: Wie Kitas und Schulen zwecks Corona-Schutz verschandelt werden

Die Kita Mobile in Kaiserslautern erhält eine Belüftungsanlage, die keiner will und keiner braucht. Die Monsterapparatur nimmt massig Platz weg, raubt Tageslicht und Fenster für die Frischluftzufuhr. Womöglich müssen für die sinnfreie Maßnahme sogar fünf Betreuungsplätze weichen. Die Stadtverwaltung zieht das Projekt trotzdem durch. Und so läuft es wahrscheinlich tausendfach in Deutschland. Von Ralf Wurzbacher. Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar. Podcast: Play in new window | Download Man kommt rein und es bleibt einem die Luft weg. Decken sind mit monströsen, blechernen Rohren bewehrt, 30 Zentimeter im Durchmesser, wie es sie sonst in Fabriken, Konzerthallen oder Großraumbüros gibt. Große, runde Löcher gähnen in den Wänden, „das sind Fehlbohrungen“, sagt man mir. Mannshohe Maschinenschränke, fast zwei Meter breit, nehmen

Details zu Zum in (an) die Luft gehen: Wie Kitas und Schulen zwecks Corona-Schutz verschandelt werden

israel-kritisiert-new-york-times,-cnn,-reuters,-ap-wegen-angriff-von-hamas-auf-fotografenIsrael kritisiert New York Times, CNN, Reuters, AP wegen Angriff von Hamas auf Fotografen
die-usa-naehern-sich-langsam-dem-dritten-weltkrieg,-waehrend-die-biden-regierung-us-opfer-verheimlichtDie USA nähern sich langsam dem Dritten Weltkrieg, während die Biden-Regierung US-Opfer verheimlicht