Die soziale Ungleichheit in Deutschland ist gestiegen

Einkommensungleichheit und Armut in Deutschland nehmen zu

Am 12. November 2023 veröffentlichte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung einen Verteilungsbericht, der zeigt, dass die Einkommensungleichheit in Deutschland während der Corona-Krise zugenommen hat. Die Armutsquote erreichte ebenfalls neue Höchstwerte bis zum Jahr 2022. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf das Vertrauen der Menschen in staatliche Institutionen. Mehr als die Hälfte der Armen hat wenig Vertrauen in die Politik und rund ein Drittel vertraut dem Rechtssystem nur geringfügig.

Die Auswirkungen der Einkommensungleichheit

Die alltäglichen Erfahrungen und Möglichkeiten der Menschen in Deutschland hängen stark von ihrem Einkommen ab. Einkommensungleichheit wird zu einem gesellschaftlichen Problem, wenn sie zur Entfremdung bestimmter Gruppen vom demokratischen System beiträgt. Seit 2020, also seit Beginn der Corona-Krise, hat sich die Einkommensungleichheit verschärft. Die Einkommensarmut hat deutlich zugenommen. Menschen gelten als arm, wenn ihr Haushaltsnettoeinkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens in Deutschland beträgt. Personen, die nicht einmal 50 Prozent erreichen, gelten als „sehr arm“. Im Jahr 2022 lebten 16,7 Prozent der Bevölkerung in Deutschland in Armut, 10,1 Prozent sogar in strenger Armut. Im Vergleich dazu waren es 2010 noch 14,5 Prozent und 7,7 Prozent. Das betrifft insgesamt 14,1 Millionen Menschen in Armut und 8,5 Millionen Menschen in strenger Armut. Auf der anderen Seite gelten 6,5 Millionen Menschen (7,7 Prozent) als reich, da sie mehr als 200 Prozent des Medianeinkommens verdienen.

Auswirkungen von Armut auf das Leben der Betroffenen

Armut hat auch Auswirkungen auf die Lebenszufriedenheit und Gesundheit der Betroffenen. Während sich mehr als ein Drittel der Armen große Sorgen um ihre Gesundheit macht, betrifft dies weniger als zehn Prozent der Einkommensreichen. Es gibt auch große Unterschiede in der gesellschaftlichen Achtung von Armen und Reichen. Dauerhaft Arme erleben häufiger Geringschätzung von anderen Menschen, während Reiche sich häufiger von anderen wertgeschätzt fühlen. Unterschiede im Erleben von Anerkennung und Missachtung können zu einer Entfremdung der unteren Einkommensklassen von der Gesellschaft und dem politischen System führen. Laut der Analyse misstrauen dauerhaft Arme der Polizei zu knapp 22 Prozent und dem Rechtssystem zu fast 37 Prozent. Auch das Vertrauen in den Bundestag und Politiker ist geringer bei den Armen als bei den Einkommensreichen.

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Soziale Ungleichheit in Deutschland hat zugenommen

Veröffentlicht am 12. November 2023 von TG. Die Einkommensungleichheit in Deutschland ist in der sogenannten Corona-Krise grösser geworden. Auch die Armutsquote hat bis 2022 neue Höchstwerte erreicht. Das zeigt der Verteilungsbericht 2023 des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, der kürzlich veröffentlicht wurde. Der Analyse nach hat das Folgen für das Ansehen staatlicher Institutionen in der Gesellschaft: «Mehr als die Hälfte der Armen hat nur wenig Vertrauen in die Politik, rund ein Drittel vertraut dem Rechtssystem allenfalls in geringem Masse.» Die alltäglichen Erfahrungen und Möglichkeiten von Menschen in Deutschland würden «ganz entscheidend» von ihrem Einkommen abhängen. Zu einem gesellschaftlichen Problem werde Einkommensungleichheit spätestens dann, wenn sie zu einer Entfremdung einzelner Gruppen vom demokratischen System beitrage. Seit 2020 – und damit

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