Ist Alzheimer vorbestimmt

Veröffentlicht am 12. November 2023 von DF. Als die Krankheit Alzheimer erstmals beschrieben wurde, ging man davon aus, dass sie erblich bedingt ist und dass man vorbeugend wenig dagegen tun kann. Das scheint nicht ganz richtig zu sein. Ronald Reagan war bekannt dafür, sich sehr zuckerreich zu ernähren. Auf dem Kabinettstisch des US-Präsidenten stand eine riesige Bonbonnière, und der US-Präsident bediente sich fleißig. Der Politiker und ehemalige Schauspieler wurde prompt öffentlich gerügt: Süßigkeiten würden den Zähnen schaden. Nach dem Ausscheiden aus dem Amt erkrankte er an Alzheimer, etwas, was er der Nation in bewegenden Worten kommunizierte. Erste Verdachtsmomente, dass der Zuckerkonsum etwas mit der Gedächtnisverlust verursachenden Krankheit Alzheimer zu tun haben könnte, wurden von Alternativmedizinern bereits seit geraumer Zeit geäußert. Nun häufen sich solche Studien. Wissenschaftler des Fred Hutchinson Cancer Research Center in den USA haben nun in einer Studie mit der Essigfliege (Drosophila) einen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer-Krankheit entdeckt. Die Forscher fanden heraus, dass eine zuckerreiche Ernährung, die ein charakteristisches Merkmal von Fettleibigkeit ist, zu Insulinresistenz im Gehirn führt. Die Studie zeigt, dass diese Insulinresistenz in den Stützzellen des Gehirns, den sogenannten Gliazellen, auftritt. Diese Zellen sind wichtig für die Beseitigung von neuronalem „Müll“ und spielen eine entscheidende Rolle in der Prävention von Neurodegeneration. Die Forscher stellten fest, dass eine zuckerreiche Ernährung zu einem Rückgang des Spiegels eines Proteins namens PI3k in den Gliazellen führt, was auf die Insulinresistenz hinweist. Diese Insulinresistenz wiederum beeinträchtigt die Fähigkeit der Gliazellen, neuronalen „Müll“ zu entfernen, was das Risiko für Neurodegeneration und damit Gedächtnisverlust erhöht. Die Studie untersuchte auch die Mikrogliazellen, die für die Beseitigung von „Müll“ im Gehirn verantwortlich sind. Bei Fliegen, die eine zuckerreiche Diät erhielten, wiesen die Mikrogliazellen niedrige Werte eines Proteins namens Draper auf, was auf Probleme in ihrer Funktion hinweist. Insbesondere konnten diese Zellen bei den Fliegen mit zuckerreicher Diät beschädigte Neuronen nicht effektiv entfernen. Die Forscher schließen daraus, dass eine fettleibigkeitsfreundliche Ernährung, die zu Insulinresistenz in den Gliazellen führt, die Fähigkeit des Gehirns beeinträchtigt, geschädigten neuronalen „Müll“ zu beseitigen. Dieser neu entdeckte Mechanismus könnte Auswirkungen auf zukünftige Behandlungen haben, die darauf abzielen, das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen zu reduzieren. Mit Bewegung und Training – in körperlicher wie geistiger Hinsicht -, sowie gesunder und zuckerarmer Ernährung, kann einer solchen Erkrankung vorgebeugt werden. ********************** Unterstützen Sie uns mit einem individuellen Betrag oder einem Spenden-Abo. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für unsere journalistische Unabhängigkeit. Wir existieren als Medium nur dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Vielen Dank! Oder kaufen Sie unser Jahrbuch 2022 (mehr Infos hier) mit unseren besten Texten im Webshop: Bestellung in CHF hier und in EUR hier

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Ist Alzheimer Schicksal?

Veröffentlicht am 12. November 2023 von DF. Als die Krankheit Alzheimer erstmals beschrieben wurde, ging man davon aus, dass sie erblich bedingt ist und dass man vorbeugend wenig dagegen tun kann. Das scheint nicht ganz richtig zu sein. Ronald Reagan war bekannt dafür, sich sehr zuckerreich zu ernähren. Auf dem Kabinettstisch des US-Präsidenten stand eine riesige Bonbonnière, und der US-Präsident bediente sich fleissig. Der Politiker und ehemalige Schauspieler wurde prompt öffentlich gerügt: Süssigkeiten würden den Zähnen schaden. Nach dem Ausscheiden aus dem Amt erkrankte er an Alzheimer, etwas, was er der Nation in bewegenden Worten kommunizierte. Erste Verdachtsmomente, dass der Zuckerkonsum etwas mit der Gedächtnisverlust verursachenden Krankheit Alzheimer zu tun haben könnte, wurden von Alternativmedizinern bereits seit geraumer Zeit geäussert. Nun häufen

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