Deutschland erhält einen „Tag der Veteranen

Die Zeitenwende nimmt Fahrt auf: Deutschland plant die Einführung eines Veteranentags, der Soldaten ehren soll. Dies erinnert stark an den Heldengedenktag der Nazis. Bisher hat nur die USA einen solchen Feiertag für Veteranen. Die Geschichtsvergessenheit und Militarisierung der Gesellschaft feiern mit dieser Entscheidung eine unsägliche Wiedergeburt. Deutschland hat eine besondere Erinnerungskultur, die sich von anderen Ländern unterscheidet. Während Frankreich und die Commonwealth-Staaten jährlich am 11. November ihren gefallenen Soldaten gedenken, gab es in Deutschland bereits in der Weimarer Republik einen Volkstrauertag. Dieser wurde jedoch von den Nazis in einen Heldengedenktag umgewandelt. In der Bundesrepublik wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zum Volkstrauertag. Der geforderte Veteranentag in Deutschland soll jedoch nicht dem Gedenken an Opfer dienen, sondern den lebendigen Veteranen. Dies ist weltweit nur in den USA üblich. Ein solcher Feiertag schien bisher in Deutschland undenkbar. Es geht jedoch nicht um die Ehrung der Veteranen, sondern um das Bild des Soldaten und des Militärischen in der Gesellschaft. Dies ist Teil der fortschreitenden Militarisierung der Gesellschaft. Warum werden nicht andere Berufsgruppen geehrt, die einen unschätzbaren Dienst für die Allgemeinheit leisten? Warum gibt es keinen Ehrentag für Beschäftigte im Gesundheitssystem, Erzieher oder Lehrer? Warum werden nicht diejenigen geehrt, die den Opfern von Kriegen helfen? Es ist bedenklich, dass Soldaten einen Ehrentag erhalten, während andere wichtige Berufsgruppen vernachlässigt werden. Es ist auch besorgniserregend, dass das Militärische wieder zur Normalität wird. Es scheint, dass Deutschland schnell vergessen hat, aus seiner unrühmlichen Geschichte zu lernen

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Deutschland bekommt einen „Veteranentag“

Die Zeitenwende nimmt Fahrt auf. Wie es der Tagesspiegel am Samstag exklusiv berichtete, soll Deutschland wahrscheinlich bereits ab dem nächsten Jahr den „Veteranentag“ feiern – ein Tag, der nicht etwa die Gefallenen der Kriege betrauert, sondern die Soldaten ehrt. Da kommen Erinnerung an den „Heldengedenktag“ der Nazis hoch. Einen eigenen Feiertag für Veteranen hat in dieser Form sonst nur die wohl am tiefsten militarisierte Gesellschaft der Welt – die USA. Was vor wenigen Jahren in Deutschland undenkbar schien, hat nun eine politische Mehrheit bei Ampel und Union. Aber wen wundert das ernsthaft? Mit der Zeitenwende feiern auch die Geschichtsvergessenheit und die Militarisierung der Gesellschaft eine unsägliche Wiedergeburt. Von Jens Berger. Dass Deutschland kein „normales Land“ ist, lässt sich recht gut

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