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Wie kann die Jugend eine führende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft einnehmen

Published On: 13. November 2023 10:25

Erzieher müssen eine Generation heranbilden, die eine neue, menschliche Sozialordnung verwirklichen kann

Ein Meinungsbeitrag von Rudolf Hänsel.

Ein Artikel in der linken deutschen Tageszeitung „Junge Welt“ vom 9. 11. 2023 über die Weltjugendkonferenz in Paris mit dem Titel: „Die Jugend muss eine Vorreiterrolle übernehmen“ (1) veranlasste mich als Vater, ehemaligen Lehrer und Psychologen, die Frage zu stellen, wie die Jugend in die Lage kommen kann, bei der Gestaltung der Zukunft eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Da sich die Charaktereigenschaften des Menschen bereits in der Kindheit entwickeln, müssen Erzieher ausgebildet werden, die in der Lage sind, eine Generation heranzubilden, die eine neue und menschliche Sozialordnung realisieren kann. Da sich junge Menschen oft darüber beschweren, dass die Eltern sie nicht verstehen und sie ihnen deshalb grollen, ist es von großer Bedeutung, dass beide Generationen miteinander versöhnt werden. Das geschieht am erfolgreichsten in einer Psychotherapie. In kleinen Schritten wird die Jugend dann ihre Kompetenzen entwickeln und in die Lage kommen, die Zukunft zusammen mit den Erwachsenen zu gestalten.

„Die Jugend muss eine Vorreiterrolle übernehmen“

Im Artikel der „Jungen Welt“, einem Gespräch mit dem Moderator der Weltjugendkonferenz Rafael Vergara heißt es, dass Delegierte aus über 60 Ländern auf der Weltjugendkonferenz in Paris aktuelle Krisen sowie Wege nach vorne diskutierten. 400 Jugendliche seien bis zum 5. November dem Aufruf des Netzwerks „Youth Writing History“ gefolgt und hätten Antworten auf die Krisen und Kriege unserer Zeit gesucht. Auf die Frage „Wie geht es weiter?“ antwortete Moderator Vergara unter anderem: „Langfristig wollen wir ein globales Netzwerk der internationalistischen Zusammenarbeit etablieren. (…). Wir denken, dass die Jugend, als dynamische Kraft der Gesellschaft, dabei eine Vorreiterrolle übernehmen muss. Der Aufbau einer anderen Welt darf nicht auf morgen verschoben werden, sondern wir wollen im Hier und Jetzt am Aufbau eines freien Lebens arbeiten.“ (2) Ein schönes Ziel, doch stellt sich die Frage, wie die Jugend in die Lage kommen kann, bei der Gestaltung der Zukunft eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Da sich der Charakter der Menschen in der Kindheit entwickelt, ginge es darum, Erzieher auszubilden, die fähig sind, eine Generation mit dem Ziel der Verwirklichung einer neuen, menschlichen Sozialordnung heranzubilden. Das hat bisher gefehlt.

Erzieher befähigen, eine Generation heranzubilden, die neue, menschliche Sozialordnung verwirklichen kann

Dass die Charakterstruktur des Menschen durch seine Erlebnisse und Eindrücke in der Kindheit vorherbestimmt wird, ist eine Entdeckung der Tiefenpsychologie. Es sind die Familienatmosphäre und die erzieherische Haltung der Eltern, die die Charakterbildung des Kindes weitgehend bestimmen. Sie formen den seelischen Horizont, der dem Kind frühzeitig eine bestimmte Haltung gegenüber sich selbst und den Mitmenschen nahelegt. Diese aus der Familiensituation entsprungenen Charakterzüge bleiben größtenteils unbewusst. Charaktereigenschaften sind nicht etwas Angeborenes und Unveränderliches, sondern lediglich das Ergebnis zahlloser Kindheitserlebnisse. Dabei haben die Persönlichkeit der Eltern und ihr erzieherisches Verhalten den allergrößten Einfluss. Es ginge also darum, Eltern und Unterrichtende aufzuklären und sie zu einer gewaltlosen und vernunftgemäßen Erziehung ihrer Kinder und Schüler zu führen. Aufgabe der Erzieher ist es, Menschen zu bilden, die fähig sind, unabhängige, mutige und gemeinschaftliche Persönlichkeiten zu werden. Es ist in erster Linie die Qualität dieser Beziehung, die den jungen Menschen befähigt, den pädagogischen Absichten des Erziehers zu folgen.

Neue, menschliche Sozialordnung

Eine neue und menschliche Sozialordnung muss auf den Prinzipien der Freiheit, der Gleichheit und der Brüderlichkeit aufgebaut werden. „Freiheit“ bedeutet konsequente Anwendung des freiheitlichen Prinzips im menschlichen Zusammenleben. Jegliche Über- und Unterordnung widerspricht dem freiheitlichen Prinzip. Freiheit bedeutet Selbstbestimmung des Menschen. Das heißt, sein ganzes Tun und Trachten ist das Ergebnis seiner eigenen Wünsche. Er gestaltet sein Leben, seine Beziehungen zu den Mitmenschen und die gesellschaftliche Organisation selbst. Herrscht das autoritäre Prinzip vor, dann wird das Verhalten des Menschen durch Befehle, Sanktionen und Strafen erzwungen. Im freiheitlichen Zusammenleben ist die Kommunikation das Mittel der Verständigung. Die Freiheit ist ein Bedürfnis der menschlichen Natur. Üben Eltern und Lehrkräfte Druck und Zwang aus, kann das Kind in seiner Hilflosigkeit und Abhängigkeit keine gesunde Beziehung einüben: Misstrauen, Angst, Unter- und Überordnung sind dann die Resultate. Gleichheit und Brüderlichkeit sind ebenfalls grundlegende Bestandteile der neuen menschlichen Sozialordnung (3).

Jugend braucht politische und psychologische Bildung

Die Menschen werden von allen Institutionen – angefangen von der Erziehung zu Hause, von der Kinderstube bis hinauf zur Rekrutenschule und das „Feld der Ehre“ – so programmiert, dass sie dann alles machen, was die anderen, die Machthaber von ihm wollen. Das ist bewusstes Programm. Deshalb ist es wichtig, dass der Jugend insbesondere in der Schule politische Bildung vermittelt wird; dass sie zum Beispiel erfährt, dass alle Kriege ein gutes Geschäft sind und in der Politik nichts zufällig passiert. Wenn es passiert, kann man darauf wetten, dass es so geplant war. Hinzu kommt die psychologische Bildung. In Familie und Schule sollte dem jungen Menschen vermittelt werden, wie er seine Probleme lösen soll und kann. Wichtig ist sein Lebensgefühl, seine Meinung über sich selbst, über seine Kameradinnen und Kameraden sowie seine Meinung über die Gemeinde und den Staat.

Jugend nicht für politische Propaganda einspannen

Junge Menschen, die als Schüler eigentlich lernen und sich bemühen sollen, dass sie in der Schule vorankommen, dürfen nicht für politische Propaganda eingespannt werden. Ganz egal, wozu

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Wie kann die Jugend bei der Gestaltung der Zukunft eine Vorreiterrolle übernehmen?

Erzieher müssen eine Generation heranbilden, die eine neue, menschliche Sozialordnung verwirklichen kann Ein Meinungsbeitrag von Rudolf Hänsel. Einleitung Ein Artikel in der linken deutschen Tageszeitung „Junge Welt“ vom 9. 11. 2023 über die Weltjugendkonferenz in Paris mit dem Titel: „Die Jugend muss eine Vorreiterrolle übernehmen“ (1) veranlasste mich als Vater, ehemaligen Lehrer und Psychologen, die Frage zu stellen, wie die Jugend in die Lage kommen kann, bei der Gestaltung der Zukunft eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Da sich die Charaktereigenschaften des Menschen bereits in der Kindheit entwickeln, müssen Erzieher ausgebildet werden, die in der Lage sind, eine Generation heranzubilden, die eine neue und menschliche Sozialordnung realisieren kann. Da sich junge Menschen oft darüber beschweren, dass die Eltern sie nicht verstehen und

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