Wenn die Aufklärung sich in Gegenaufklärung verwandelt
ihn persönlich angreift, beleidigt oder herabsetzt. Man weicht also vom eigentlichen Thema ab und versucht den Gegner zu diskreditieren, um von der eigenen Schwäche abzulenken.“ Dieses Vorgehen ist in der Cancel Culture allgegenwärtig. Statt inhaltliche Argumente auszutauschen und eine offene Diskussion zu führen, werden Menschen diffamiert, beleidigt und ausgegrenzt, die eine abweichende Meinung vertreten. Das hat mit Wissenschaft und Aufklärung nichts zu tun, sondern ist ein Zeichen von Intoleranz und autoritärem Denken. Es ist an der Zeit, dass wir uns wieder auf die Grundprinzipien der Wissenschaft besinnen: Offenheit, Zweifel, Diversität und die Bereitschaft, auch alternative Theorien und Meinungen zuzulassen. Nur so können wir zu einem wahrhaftigen wissenschaftlichen Fortschritt gelangen und uns von dogmatischem Denken befreien
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Wenn die Aufklärung zur Gegenaufklärung wird
Die Wissenschaft war einmal der Motor der Aufklärung, einer geistigen Bewegung, die gegen Ende des 17. Jahrhunderts in Europa entstand. Die Forderung der Aufklärung: Vernunft und Rationalität sollten die entscheidenden Maßstäbe sein. Nur das, was rational begründet und bewiesen werden könne, das solle maßgeblich sein. „Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen!“ So brachte der Königsberger Philosoph und Aufklärer Immanuel Kant dieses Programm auf den Punkt. Und das bedeutete: Der Kern der Wissenschaft ist der Streit darüber, welche Theorien, Erkenntnisse oder Vorgehensweisen (zum Beispiel in der Medizin) richtig sind und welche nicht. Das ist vorbei, meint unser Autor Udo Brandes. Die Wissenschaft ähnele immer mehr Kirchen: Das Denken und Streiten würden zunehmend durch Glauben und Dogmen ersetzt. Was Wissenschaft
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