Das Ende des amerikanischen Traums – Ein Artikel von Christian Kreiß

anderen Industrieländern) beobachteten Trend: Die Einkommensungleichheit nimmt zu. Die oberen Einkommensgruppen profitieren überproportional vom Wirtschaftswachstum, während die unteren Einkommensgruppen kaum davon profitieren oder sogar Einkommensverluste hinnehmen müssen. Diese Entwicklung führt zu einer immer stärkeren Konzentration des Wohlstands bei einer kleinen reichen Minderheit, während die große Mehrheit der Bevölkerung kaum davon profitiert.

Diese Trends haben zur Folge, dass das BIP-Wachstum und der Wohlstand der Bevölkerung immer weniger miteinander korrelieren. Das BIP misst lediglich die Gesamtheit aller produzierten Güter und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft, unabhängig davon, ob sie tatsächlich den Wohlstand der Bevölkerung erhöhen oder nicht. Es berücksichtigt nicht die Qualität der Arbeit, die Verteilung des Wohlstands oder die Auswirkungen auf die Umwelt und das soziale Gefüge.

Um eine realitätsnähere Wirtschaftsmessung zu erreichen und die Politik entsprechend auszurichten, müssen wir das BIP als alleiniges Maß für den Wohlstand der Gesellschaft hinterfragen. Es bedarf einer breiteren Messung, die auch die sozialen und ökologischen Auswirkungen der wirtschaftlichen Aktivitäten berücksichtigt. Dazu gehören beispielsweise Indikatoren wie die Lebensqualität, die soziale Gerechtigkeit, die Umweltverträglichkeit und die Verteilung des Wohlstands.

Darüber hinaus müssen wir politische Maßnahmen ergreifen, um die unproduktive, unnötige und unsinnige Arbeit zu reduzieren und die Produktivität in den relevanten Bereichen zu steigern. Dazu gehört beispielsweise eine Vereinfachung der Bürokratie, eine Reduzierung der Überwachung und Kontrolle sowie eine bessere Ausrichtung des Gesundheitssektors auf präventive Maßnahmen und eine ganzheitliche Gesundheitsversorgung.

Außerdem müssen wir die Ungleichverteilung des Wohlstands angehen und dafür sorgen, dass die Früchte des Wirtschaftswachstums gerechter verteilt werden. Dazu gehören Maßnahmen wie eine gerechtere Steuerpolitik, eine Stärkung der Arbeitnehmerrechte und eine bessere soziale Absicherung für alle Bevölkerungsgruppen.

Es ist an der Zeit, dass wir unsere Wirtschaftsmessung und unsere politischen Entscheidungen an den tatsächlichen Bedürfnissen und Interessen der Bevölkerung ausrichten und nicht nur am reinen BIP-Wachstum orientieren. Nur so können wir eine nachhaltige und gerechte Entwicklung erreichen, die den Wohlstand und das Wohlergehen aller Menschen fördert

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Das Ende des amerikanischen Traums | Von Christian Kreiß

Ein Standpunkt von Christian Kreiß. Am 24.11. veröffentlichte das Wall Street Journal einen bemerkenswerten Artikel mit dem Titel: „Befragte sehen den amerikanischen Traum außer Reichweite rutschen.“ [1] Der amerikanische Traum lautet: „Jeder, der hart arbeitet, kann vorankommen, unabhängig von der Herkunft.“ [2] Das Wall Street Journal führte zusammen mit dem National Opinion Research Center (NORC at the University of Chicago) hierzu kürzlich eine Umfrage durch. Traurige Einschätzungen Das Ergebnis: nur 36% der Befragten sagen, dass der amerikanische Traum noch immer zutrifft. 2016 waren es noch 48% und 2012 gar 53% gewesen. Also nur mehr gut ein Drittel der US-Amerikaner glauben heute, dass man durch harte Arbeit unabhängig von seiner Herkunft aufsteigen kann. Das Leben war vor 50 Jahren besser als

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