UN-Klimakonferenz COP 28: Deutschland stellt 100 Millionen US-Dollar für Klimaschäden in Aussicht
5 Milliarden Euro Schulden: Signa-Insolvenz stellt den größten Konkurs in der Geschichte Österreichs dar
Der letzte Anhänger Machiavellis
Henry Kissinger war eine umstrittene Figur des 20. Jahrhunderts. Während einige ihn als brillanten Realpolitiker betrachteten, sahen ihn andere als Kriegsverbrecher. Es wurde nie in Frage gestellt, dass er das tat, was den USA zugute kam. Sein Einsatz für Deutschland wird jedoch oft unterschätzt.
Henry Kissinger war ein einflussreicher Politiker und Intellektueller, der sowohl als Nationaler Sicherheitsberater als auch als Außenminister der USA tätig war. Er gehört zu den prägendsten Persönlichkeiten der amerikanischen Geschichte. Historiker und Politikwissenschaftler haben unterschiedliche Meinungen über ihn, aber nur wenige haben ihn differenziert betrachtet, insbesondere angesichts seiner politischen Wirkung in den 1960er und 1970er Jahren.
Kissinger wird oft als der letzte Machiavellist angesehen. Er verstand, dass man in der Politik manchmal Böses tun muss, um das Staatswesen zu schützen. Seine Erfahrungen als Kind jüdischer Eltern während des Zweiten Weltkriegs und seine Rückkehr als US-Soldat nach Deutschland prägten sein Denken. Er glaubte an den konservativen Stabilitätsgedanken und setzte sich für das Westfälische System ein. Kissinger war ein einflussreicher Akteur in der internationalen Politik und überraschte oft mit seinen Entscheidungen, die von konservativen Denkmustern abwichen.
Kissinger wurde oft als rücksichtsloser Machtpolitiker, Kabinettdiplomat und Kriegsverbrecher dargestellt. Er wurde jedoch auch als Anwalt deutscher Interessen angesehen und spielte eine wichtige Rolle bei der deutschen Wiedervereinigung. Trotz der Kritik wird sein Beitrag oft unterschätzt. Es ist eine Tradition in Deutschland, erfolgreiche Außenpolitiker als abstoßende Machiavellisten zu verurteilen, während man in der Realität mit Moral und Ideologie scheitert
Original Artikel Teaser
Der letzte Machiavellist
Henry Kissinger war für Freund wie Feind der Richelieu des 20. Jahrhunderts. An ihm spalteten sich die Geister: Die einen sahen in ihm einen brillanten Realpolitiker, die anderen einen Kriegsverbrecher. Dass er das tat, was zuerst den USA nützte, stellte niemand infrage. Sein Einsatz für Deutschland wird bis heute unterschätzt. IMAGO / Sven Simon Henry Kissinger war nicht nur in Jahren ein Jahrhundertcharakter. Damals wie heute spaltet er die Geister. Es gibt wenige, die den Namen Kissinger kennen und nicht entweder in Lobeshymnen oder in Geifer verfallen. Kissinger gilt als US-amerikanische Graue Eminenz, war aber vermutlich der letzte Außenpolitiker deutscher Herkunft von historischem Kaliber. Seine Fürther Herkunft hat er nie verleugnet, wenn er sein Leben lang auch stets einer anderen
Details zu Der letzte Machiavellist
