Höhere Anzahl von Todesfällen durch Krebs als erwartet, bereits bei geringer Strahlendosis
werden. Dies hat Auswirkungen auf die Nutzen-Risiko-Abwägung bei medizinischen Untersuchungen, bei denen Strahlung eingesetzt wird. Die Studie basiert auf der Nachverfolgung von mehreren Hunderttausend Mitarbeitern in der Nuklearindustrie und zeigt einen linearen Zusammenhang zwischen der Strahlendosis und dem Risiko, an Krebs zu sterben. Insbesondere im Niedrigdosisbereich scheint dieser Zusammenhang steiler zu verlaufen als bisher angenommen. Die Ergebnisse widersprechen den bisherigen Einschätzungen der Internationalen Kommission für Strahlenschutz (ICRP) und könnten zu einer Überprüfung der Empfehlungen führen. Es wird betont, dass die Studie auf Personen aus der Nuklearindustrie basiert und nicht direkt auf die allgemeine Bevölkerung übertragen werden kann. Dennoch liefert sie wichtige Erkenntnisse über die Auswirkungen von niedriger Strahlendosis auf das Krebsrisiko
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Mehr Krebstote als erwartet schon bei niedriger Strahlendosis
Martina Frei / 1.12.2023 Das zeigt eine Studie an Nukleararbeitern. Sie betrifft auch Patienten und Medizinpersonal. «Statistische Auswertungen bei grösseren Bevölkerungsgruppen zeigen, dass bei Strahlendosen unterhalb von 100 mSv keine Gesundheitseffekte nachweisbar sind.» So steht es in einem Faktenblatt des Bundesamts für Energie aus dem Jahr 2018, das die Behörde immer noch verbreitet. «Diese Aussage widerspricht neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen», erklärte letztes Jahr die Vereinigung «ÄrztInnen für soziale Verantwortung und zur Verhütung eines Atomkrieges» (PSR/IPPNW) in einem Artikel in der «Schweizerischen Ärztezeitung». Die Autoren beriefen sich auf «Resultate von mehr als 20 epidemiologischen Studien der vergangenen 15 Jahre». Nun kommt eine weitere, gewichtige Studie hinzu, die diese Aussage untermauert. Sie zeigt einen Zusammenhang zwischen einer geringen radioaktiven Bestrahlung und mehr Krebstodesfällen
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