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Schnellmode – die Kleidung für Vielreisende

Published On: 3. Dezember 2023 10:03

Daniela Gschweng / 3.12.2023

Das Modeunternehmen Zara gibt große Versprechen in Bezug auf Nachhaltigkeit ab, fliegt aber tonnenweise Kleidung um die Welt. Viele große Modehäuser wie H&M, Zara und Co. vermitteln den Eindruck, dass Fast Fashion nichts Schlechtes ist. Sie präsentieren grüne Produktlinien, führen grüne Werbekampagnen, verwenden Öko-Labels und machen klangvolle Nachhaltigkeitsversprechen. Auf der Website des Modelabels Zara, das zum Inditex-Konzern gehört, heißt es beispielsweise, dass sie einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess durchlaufen, um nachhaltiger zu werden. Doch der Mutterkonzern Inditex transportiert laut „Public Eye“ mit Hilfe von Zoll- und Unternehmensdaten tausende Tonnen Kleidung per Flugzeug um die Welt. Diese Kleidung landet unter anderem in den Regalen der Marken Massimo Dutti, Bershka oder Zara. Es stellt sich die Frage, ob das Shirt möglicherweise mehr gereist ist als die Käuferin.

Zaragossa, die Stadt im nordwestlichen Spanien, ist der Ursprungsort von „Zara“. Dort befindet sich ein großer Frachtflughafen und das Logistikzentrum Plaza, das das Zentrum der Inditex-Mode ist. Laut dem Sender „Aragón TV“ läuft jedes Bekleidungsstück für Frauen, das Inditex irgendwo auf der Welt verkauft, über Plaza. Selbst wenn es aus Kambodscha kommt und in Australien verkauft wird. Eine wichtige Destination für Transportflüge ab Zaragossa ist Mexiko, wo Inditex viele Läden hat und das Land als Verteilerstation für Südamerika dient. Im Jahr 2022 flog Inditex rund 19.000 Tonnen Kleidung, Accessoires und Ladeneinrichtungen nach Mexiko-Stadt. Die größeren Mengen gingen nach Katar und Nordamerika. Es ist offensichtlich, dass faire Löhne und Umweltbelange für Inditex keine Priorität haben.

Inditex nutzt größtenteils LKW-Transporte innerhalb der EU, aber nicht überall. Länder wie Griechenland, die weiter von Spanien entfernt sind, erhalten ihre Shirts und Röcke per Luftfracht, um eine schnelle Lieferung zu gewährleisten. In der Schweiz betreibt Inditex 38 Geschäfte und sieben Online-Shops mit dem bekannten Geschäftsmodell der Fast Fashion. Das bedeutet, dass die Mode innerhalb weniger Tage zum Kunden gebracht werden soll. Was heute im Trend ist, kann morgen schon out oder vergriffen sein. Diese Strategie hat sich für Inditex gelohnt. Im letzten Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 4,1 Milliarden Euro bei einer Marge von 12,5 Prozent. Das ist höher als die Gewinnspanne von 10 Prozent des bekannten Nestlé-Konzerns.

Flugmode ist nicht nur klimaschädlich, sondern auch teuer. Ein T-Shirt, für das Inditex in Dhaka 1,90 Franken bezahlt, kostet laut „Public Eye“ mindestens 20 bis 40 Rappen für den Transport. Wenn es von Spanien aus auf andere Kontinente weiterreist, entsprechend mehr. Dieses Geld könnte den Näherinnen in Dhaka gut gebrauchen. Der Transport auf dem Seeweg wäre viel kostengünstiger. Ein Flugshirt verursacht laut Daten von Systain 14-mal höhere Treibhausgasemissionen als ein Seefracht-Shirt. Im Branchendurchschnitt machen diese Emissionen drei Prozent des Gesamt-Fußabdrucks eines Kleidungsstücks aus. Bei Zaras Flug-Shirts waren es 2022 mit acht Prozent mehr als doppelt so viel. Im Jahr 2021, vor dem Ukrainekrieg, waren es sogar 10,6 Prozent.

Im Jahr 2022 importierte die EU laut „Public Eye“ 387.009 Tonnen Kleidung, Textilien und Schuhe und exportierte 346.778 Tonnen. Kleinsendungen von chinesischen Online-Händlern wie Shein und neuerdings Temu, die auf schnelle Lieferung per Luftpost setzen, sind in diesen Statistiken nicht vollständig erfasst. Fast ein Drittel der knapp acht Tonnen Mode, die mit dem Flugzeug in die Schweiz kommen, stammen laut Schweizer Handelsstatistik jedenfalls aus China.

Zara hat ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele, wie zum Beispiel die Produktion von netto null Emissionen bis 2040. Das Unternehmen fördert Recyclingbemühungen, will die übermäßige Nutzung von Chemikalien reduzieren und setzt sich für sauberere Seefracht und wassersparende Produktionsmethoden ein. Allerdings scheint Inditex nicht bereit zu sein, die schnelle Lieferung per Flugzeug zu ändern. Die Auswirkungen von Flugmode sind enorm, und Mode gehört nicht zu den wichtigen oder dringenden Gütern, die unbedingt per Luftfracht transportiert werden müssen. Die Kundschaft könnte auch einige Wochen später trendige Kleidung in den Läden finden. Es ist wichtig, sich mit Fragen wie der Abfallbelastung durch Altkleidung und der exzessiven Chemikaliennutzung bei der Kleiderproduktion auseinanderzusetzen.

Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors: Keine

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Fast Fashion – der Vielflieger-Fummel

Daniela Gschweng / 3.12.2023  Das Modeunternehmen Zara macht vollmundige Nachhaltigkeitsversprechen, fliegt aber tonnenweise Kleidung um die Welt. Fast Fashion muss nichts Böses sein, vermitteln viele grosse Modehäuser wie H&M, Zara und Co. Sie präsentieren grüne Produktlinien, fahren grüne Werbekampagnen, nutzen Öko-Labels und machen klangvolle Nachhaltigkeitsversprechen. Zara, das zum Inditex-Konzern gehört, beispielsweise «lebt einen Prozess der kontinuierlichen Verbesserung, bei dem wir uns ständig hinterfragen, um nachhaltiger zu werden». So steht es auf der Website des Modelabels. Zaras Mutterkonzern Inditex transportiert jedoch tausende Tonnen Kleidung im Flugzeug um die Welt, belegt «Public Eye» mit Zoll- und Unternehmensdaten. Kleidung, die unter anderen für die Marken Massimo Dutti, Bershka oder Zara in den Regalen landet. Wenn das Shirt mehr geflogen ist als die Käuferin

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