Kostspielig und unüberlegt: Das Märchen der Energiewende ist zu Ende erzählt

Von Daniel Weinmann

Olaf Scholz zeigt fast täglich, dass er in seiner eigenen Welt lebt. Ein aktuelles Beispiel ist seine Rede vor dem Plenum der Weltklimakonferenz in Dubai. Der Bundeskanzler betonte, dass wir jetzt alle entschlossen sein müssen, aus fossilen Energieträgern auszusteigen, insbesondere aus der Kohle. Allerdings musste er seine Rede auf Deutsch halten, da er offensichtlich nicht über ausreichende Englischkenntnisse verfügt. Scholz behauptet, dass es immer noch möglich ist, die Treibhausgasemissionen so weit zu senken, dass das 1,5-Grad-Ziel von Paris erreicht wird. Doch die Realität sieht anders aus. Deutschland, das von Scholz regiert wird, ist weit davon entfernt, die Ziele der Pariser Klimakonferenz zu erreichen. Laut einer aktuellen Studie der C4D-Beratungsagentur im Auftrag der Friedrich-Naumann-Stiftung werden derzeit 75 Prozent der deutschen Primärenergie importiert und stammen aus fossilen Quellen, die von Scholz und seinen grünen Energiewende-Anhängern verachtet werden. Die Autoren der Studie betonen, dass enorme Anstrengungen erforderlich sind, um die selbst gesteckten Ziele bei gleichzeitigem Erhalt des aktuellen Wohlstandsniveaus zu erreichen. Ohne Kernkraft gibt es keine CO2-freie Zukunft. Der Energiebedarf Deutschlands kann entweder durch eine Verringerung der Wirtschaftskraft oder durch den Import fossiler Energieträger gedeckt werden. Die Wahl nachhaltiger Energieträger ist zunächst ein technisches und wirtschaftliches Problem und erst dann ein politisches. Bei der Wahl der Energieträger sollten zwei Fragen im Vordergrund stehen: Zu welchem Preis können die auf dem Weltmarkt stark nachgefragten Energieträger importiert werden und welche Exportgüter bietet Deutschland in den kommenden Jahrzehnten an, die andere energieintensive Staaten nicht besser und günstiger erzeugen können? Laut den Studienautoren besteht der optimale Energiemix aus Wind, Sonne und Kernkraft. Die Behauptung des Kanzlers, dass das 1,5-Grad-Ziel von Paris eingehalten wird, hat bestenfalls den Charakter eines schlecht erzählten Märchens. Steigende Strom- und Gaspreise sind eine weitere Folge der mangelnden Weitsicht von Scholz in der Energiepolitik. Ohne einen Bundeszuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten werden die Endkundenpreise deutlich steigen, warnt Kerstin Andreae, die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft. Eine bezahlbare Stromversorgung ist gerade in unsicheren Zeiten von großer Bedeutung. Die geplante Finanzierung der Übertragungsnetzkosten durch den Wirtschaftsstabilisierungsfonds wurde vom Bundesverfassungsgericht gestoppt. Nun muss das Geld für den Bundeszuschuss aus dem Kernhaushalt kommen, was angesichts der klammen Staatskasse kaum möglich sein dürfte. Zudem laufen in knapp vier Wochen die milliardenschweren Energiepreisbremsen aus, was zu höheren Strom- und Gaspreisen für die Bundesbürger führen wird

Original Artikel Teaser

Teuer und undurchdacht: Das Märchen von der Energiewende ist auserzählt

Von Daniel Weinmann Dass Olaf Scholz in seiner eigenen Welt lebt, stellt er mittlerweile fast täglich unter Beweis. Das jüngste Beispiel ist sein Auftritt vor dem Plenum der Weltklimakonferenz in Dubai. „Wir müssen jetzt alle die feste Entschlossenheit an den Tag legen, aus den fossilen Energieträgern auszusteigen – zuallererst aus der Kohle. Dafür können wir bei dieser Klimakonferenz die Segel setzen”, postulierte der Bundeskanzler am Samstag. Bezeichnend für den SPD-Politiker: Er musste seine Rede auf Deutsch halten, da er sich offensichtlich nicht auf seine mangelnden Englischkenntnisse verlassen kann. Noch sei es möglich, die Treibhausgasemissionen in dieser Dekade so weit zu senken, dass das 2015 in Paris vereinbarte 1,5-Grad-Ziel eingehalten wird, behauptete der Kanzler. „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir

Details zu Teuer und undurchdacht: Das Märchen von der Energiewende ist auserzählt