Eine Quelle kann sich auch irren | Von Jochen Mitschka

offentlichung von Seymour Hersh, in der er behauptet, dass der ukrainische Armeechef Saluschni geheime Verhandlungen mit Russland führt, hat in den deutschen Massenmedien kaum Beachtung gefunden. Hersh behauptet, dass Saluschni die Offensive auf den Armeechef schiebt, um die Hilfszahlungen aus dem Westen nicht zu gefährden. Die einzigen Unterstützer von Saluschni scheinen die Ultranationalisten zu sein, die neben der Armee die wichtigste bewaffnete Kraft im Land sind. Der Armeechef hatte einen radikalen Ultranationalisten, Dmytro Yarosh, zu seinem Berater gemacht, was darauf hindeutet, dass er nicht gegen die von Russland als „Nazis“ bezeichneten Gruppen ist. Es gibt Gerüchte, dass er bei der nächsten Präsidentenwahl als Kandidat antreten könnte. Wenn dies der Fall wäre, würde es das Ende von Selenskyj bedeuten. Es gibt ein Dekret von Selenskyj, das Verhandlungen mit Russland ausschließt, und wenn die Quellen von Hersh Recht haben, hätten sowohl Saluschni als auch Selenskyj gegen dieses Verbot verstoßen. Bisher hat die Staatsanwaltschaft keine Ermittlungen gegen Saluschni eingeleitet, was das Image von Selenskyj weiter beschädigen würde. Die NATO und der Bürgermeister von Kiew, Klitschko, haben sich hinter Saluschni gestellt. Die Asiatimes veröffentlichte einen Beitrag, der die Hersh-Enthüllungen anzweifelt und darauf hinweist, dass es keine Anzeichen dafür gibt, dass Russland bereit ist, die NATO in einen Dialog einzubeziehen. Der russische Außenminister Lawrow wurde bei einem Treffen der OSZE in Nordmazedonien kühl empfangen, was darauf hindeutet, dass es keinen Friedensprozess gibt. Lawrow hat auch Gerüchte über ein Friedensabkommen mit der Ukraine als unwahrscheinlich bezeichnet. Insgesamt passt die „Wahrheit“, die Hersh berichtet, nicht zur aktuellen politischen Situation

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Eine Quelle kann auch irren | Von Jochen Mitschka

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka. Es geht mal wieder um Hintergründe und Grundsätze, aufgehangen an aktuellen Themen. Wenn jemand zu geopolitischen Fragen eine Meinung äußert, ist die nicht immer zutreffend, egal wie oft er vorher den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Jeder Kommentator, und ich schließe mich nicht aus, machen auch Fehler, schätzen Situationen falsch ein, vertrauen falschen Quellen oder sind einfach übereifrig und machen deshalb Fehler. Das sagt nichts über die generelle Vertrauenswürdigkeit aus, sondern zeigt nur, dass niemand ohne Fehler sein kann. Ich will darüber berichten, nicht weil ich Unsicherheit verbreiten will, sondern das Gegenteil. Man sollte immer versuchen Informationen auch mit eigenen Augen zu sehen und „zweite Meinungen“ einholen. Heute will ich Beispiele bringen, in denen ich

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