Die größte Arroganz

Der Kampf meines Großvaters gegen das Nazi-Regime

Mein Großvater, Anton Osrainik, wurde nach einem inszenierten Schauprozess von einem Nazi-Gericht zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Er hatte sich den Anordnungen widersetzt, wurde wegen Veruntreuung angeklagt und konnte keinen Ariernachweis vorlegen. Nach seiner Entlassung aus der paramilitärischen Reiter-SA wurde er am 25. August 1942 von den Nazis verhaftet und war bis zum 17. Juni 1944 politischer Häftling in verschiedenen Gefängnissen. Im April 1945 gelang ihm die Flucht aus einem Transport in ein Straflager. Trotz seines jahrelangen Kampfes um Entschädigung erhielt er nie eine.

Die Unterdrückung der Palästinenser und die Doppelmoral

Ich stehe hinter meinem nicht-arischen Großvater und unterstütze alle, die sich gegen Unrecht und Unterdrückung stellen. Es ist wichtig, dass wir uns nicht von Neo-Faschisten, Imperialisten und Zionisten das Recht auf Worte und Taten gegen Unrecht streitig machen lassen. Die Unterdrückung der Palästinenser und die Doppelmoral, mit der sie behandelt werden, sind inakzeptabel. Alle Völker und Volksgruppen haben das Recht auf Autonomie, Würde und Selbstverteidigung, unabhängig von den Kräften, die im Hintergrund herrschen.

Die Notwendigkeit, für Gerechtigkeit einzustehen

Es ist verständlich, dass Menschen Widerstand gegen Besatzer leisten und für ihre Rechte kämpfen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie antisemitisch sind. Hass und Widerstand gegen Besatzer sind ein roter Faden in der Geschichte der Menschheit. Ich unterstütze alle, die sich gegen Heuchelei und Unrecht stellen. Es ist an der Zeit, dass wir uns gegenseitig ermutigen und für Gerechtigkeit eintreten. Wir sind bereits im Geiste miteinander verbunden und sollten uns nicht von moralischer Überheblichkeit leiten lassen.

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Die schlimmste Anmaßung

Nun möchte ich zunächst vorwegschicken, dass der Vater meines Vaters, Anton Osrainik, „nach einem gestellten Schauprozess“ von einem Dreiersenat — im Namen des Nazi-Gauleiters im besetzten Gebiet von Kärnten und Krain — „als abschreckendes Beispiel nach §4 der Volksschädlingsverordnung zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt“ wurde. Er hat sich „Anordnungen“ widersetzt, wurde wegen „Veruntreuung“ verurteilt und konnte keinen Ariernachweis vorweisen — die paramilitärische Reiter-SA hat ihn deshalb bald wieder entlassen. Am 25. August 1942 haben ihn die Nazis verhaftet. Bis zum 17. Juni 1944 war er als politischer KZ-Häftling im „Gestapo-Straflager Vigaun, dann in der Strafanstalt Marburg“. „Am 8. April 1945 gelang ihm auf einem Transport in ein Straflager nach Spittal a. d. D. Villach“ die Flucht, wie die Sozialistische Partei Österreichs am 13. Juli 1945 schrieb.

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