kommt-der-co2-pass-als-neues-konzept-fuer-den-impfpassKommt der CO2-Pass als neues Konzept für den Impfpass
herzlich-willkommen-in-den-tiefen-des-internetsHerzlich willkommen in den Tiefen des Internets
mit-einem-stift-anstelle-eines-kondoms

Mit einem Stift anstelle eines Kondoms

Published On: 12. Dezember 2023 1:16

Gerne setze ich zu Weihnachten die Tradition fort, mit humorvollen Geschichten vom trüben Alltag abzulenken. Heute erzähle ich eine unglaubliche Geschichte aus dem Pazifik, einer anderen Zeit und einem anderen Ende der Welt. Es war knapp, aber meine vielversprechende Karriere als Journalist hätte in einem billigen Vorstadt-Puff in der Ukraine ein brutales Ende gefunden. Mein Fotograf Igor Gavrilov und ich haben uns wie alte Hurenböcke verhalten. Wir haben keine Gelegenheit ausgelassen, um nach Damen des horizontalen Gewerbes zu suchen. Natürlich nur aus beruflichen Gründen, bewaffnet mit einem Kugelschreiber statt eines Kondoms. Aus taktischen Gründen konnten wir jedoch nicht sofort unsere wahren Absichten offenbaren. Journalisten, die nur nach Interviews suchen, würden die Mädchenhändler abschrecken und die leichten Damen würden sofort weglaufen. Nach den Schlagzeilen über Talkmaster Michel Friedmann, der sich angeblich mit ukrainischen Prostituierten vergnügt und Kokain genommen hat, wollten wir mehr über das Elend und die Probleme hinter den Schlagzeilen erfahren. Also machten wir uns auf den Weg nach Ternopil in der Ukraine. Die Suche war tagelang erfolglos. In seiner Verzweiflung sprach Igor jede Frau an, die länger als zwei Minuten an einem Ort stand. Sein Entsetzen war groß, als er nach seiner ersten Frage – „Bist du beruflich hier?“ – feststellen musste, dass die attraktive Dame nur auf ihre beiden männlichen Begleiter wartete. Wie sich herausstellte, hatte das Schicksal einen zynischen Streich gespielt. In diesen Tagen hatte die Polizei zum „allukrainischen Kampf gegen Sittenlosigkeit und Prostitution“ aufgerufen, weshalb die Prostituierten noch diskreter vorgingen als sonst. Zu allem Überfluss hatten die Beamten in Kiew ausgerechnet Ternopil als Schwerpunkt für ihre Aktion gewählt, da es den Ruf hatte, ein Zentrum der käuflichen Liebe zu sein. Schließlich hatten wir Glück und ein Taxifahrer brachte uns in ein diskretes Etablissement in einer Vorstadt. Es wurde von zwei bewaffneten Wachen und einer strengen Puff-Dame aus Georgien bewacht. Als sie uns sah, legte sie sofort ihr schönstes Sonntagslächeln auf und bot uns verschiedene Dienstleistungen an. Wir entschieden uns für die Sauna und ein Zimmer. Wir wollten es billig haben und begnügten uns mit dem Vorraum, während wir auf die beiden Damen warteten. Wir hatten jedoch Angst, dass die Wachen misstrauisch werden könnten, wenn sie herausfinden, dass wir nicht wegen der Leibesertüchtigung gekommen waren, sondern um zu schreiben und zu fotografieren. Glücklicherweise waren die Mädchen so erleichtert, dass sie ihre 20 Dollar nicht hart verdienen mussten, sondern durch lockeres Plaudern, dass sie ein Auge zudrückten und die Wachen erst informierten, als wir weg waren. Nach diesem ersten Durchbruch erlebten wir die ganze Palette des horizontalen Gewerbes. In einem der besten Hotels in Lwiw (Lemberg) fragte Igor den Türsteher diskret nach einem kulturell anspruchsvollen Abendprogramm für anspruchsvolle Geschäftsreisende. Die Antwort war eindeutig: „Sie suchen Mädchen? Dann sind Sie bei mir genau richtig.“ Die Preise für Edel-Kurtisanen lagen bei 150 Dollar pro Nacht, inklusive zwei Hochschulabschlüssen und drei Fremdsprachen. Die Straßenprostituierten ein paar hundert Meter weiter verlangten nur ein Zehntel dieser Summe. Die Arbeit hatte bei ihnen jedoch bereits deutliche Spuren hinterlassen. Eine der jungen Frauen, gerade einmal 17 Jahre alt, sagte: „Ich habe jedes Mal Höllenangst, wenn ich mich in ein Auto setze. Igitt, ich werde nie freiwillig mit einem Mann zusammen sein!“ Noch ergreifender war die Begegnung mit den Schweinestall-Huren in Ternopil. Für fünf Dollar boten sie ihre Dienste in einem abgebrannten Pferch an, umgeben von Trümmern und gebrauchten Kondomen. Sie hatten nur eine Angst: Dass ihnen bei ihren „Amtsgeschäften“ wieder einmal ein Balken vom kaputten Dach ins Gesicht fällt und ihnen die letzten drei Zähne ausfallen. Was auf den ersten Blick wie eine heitere Betrachtung klingen mag, ist in Wahrheit ein Schrei der Seele. Nach ein paar Tagen Arbeit im Milieu ist man nur noch verzweifelt. Und wenn man trotz

Original Artikel Teaser

Mit Kuli statt Kondom

Gerne setze ich zu Weihnachten die Tradition fort, mit humoristischen Geschichten vom trüben Alltag abzulenken. Heute mit einer unglaublichen Begebenheit vom anderen Ende der Welt, dem Pazifik, und aus einer anderen Zeit. Um ein Haar wäre alles schiefgegangen, und meine hoffnungsvolle Journalisten-Laufbahn hätte in einem billigen Vorstadt-Puff in der Ukraine ein brutales Ende gefunden. Wie alte Hurenböcke Mein Fotograf Igor Gavrilov, ein Rembrandt im Kleinbild-Format, und ich müssen den Eindruck zweier notgeiler alter Hurenböcke gemacht haben: Keine Taxifahrt und keinen Restaurant-Besuch ließen wir vergehen, ohne mehr oder weniger dezent die Fühler auszustrecken, wo wir die Damen des horizontalen Gewerbes finden können – „von Amts wegen“, versteht sich, ausgerüstet nur mit Kugelschreiber statt Kondom. Aus taktischen Gründen jedoch durften wir die

Details zu Mit Kuli statt Kondom

Categories: Deutsch, Medien, Quellen, Reitschuster, UkraineTags: , , Daily Views: 1Total Views: 19
kommt-der-co2-pass-als-neues-konzept-fuer-den-impfpassKommt der CO2-Pass als neues Konzept für den Impfpass
herzlich-willkommen-in-den-tiefen-des-internetsHerzlich willkommen in den Tiefen des Internets