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Ist die PEN Berlin auch eine Bratwurstbude

Published On: 17. Dezember 2023 11:00

Von Thomas Schmid. Am vergangenen Wochenende fand der erste Jahreskongress des PEN Berlin im Festsaal Kreuzberg statt. Der PEN Berlin wurde im Sommer 2022 gegründet und von der Staatsministerin für Kultur und Medien großzügig unterstützt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Mit dem Kopf durch die Wände“ und sorgte bereits im Vorfeld für Kontroversen. Die Hauptfrage, die diskutiert wurde, war: Wie steht man zur ungelösten Israel-Frage?

Vor anderthalb Jahren geriet der PEN Deutschland in die Kritik. Der damalige Präsident warf der Schriftstellervereinigung kleinliche Vereinsmeierei und Hinterzimmerpolitik vor. Deniz Yücel trat daraufhin aus und gründete den PEN Berlin. Gemeinsam mit der Schriftstellerin Eva Menasse leitet er nun den Verein. Das Vorhaben wurde in der kritischen Öffentlichkeit wohlwollend aufgenommen. Nun ist jedoch auch der PEN Berlin in die Kritik geraten, da es einige Austritte gegeben hat. Es scheint, dass es seit mindestens zwei Monaten eine Auseinandersetzung gibt, die eher die politisch interessierte Öffentlichkeit als die literarische beschäftigt. Es geht um die Frage, ob man in Deutschland Israel kritisieren darf, und den Vorwurf, dass es aufgrund historischer Parteinahme für Israel quasi verboten sei, die militärische Vorgehensweise des jüdischen Staates gegen die Hamas zu kritisieren.

Warum ist das so? Eva Menasse nutzt ihre Funktion im PEN auch dazu, ihre Überzeugungen zu verbreiten, dass es in Deutschland ein Klima der Verdächtigung und Vorverurteilung gibt und jeder kleine, vermeintlich antisemitische Vorfall sofort aufgebauscht wird. Dies ist jedoch Unsinn und wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Eva Menasse mitteilsam, aber nicht besonders klug ist. Der neue PEN Berlin wollte ein unerschütterlicher, libertärer und vereinsmeierfreier Leuchtturm engagierter Liberalität und Freiheitsliebe sein. Nun scheint er jedoch auch im Sumpf der Streitereien gelandet zu sein, die das kulturelle Milieu heute stärker denn je prägen.

Der PEN Berlin hält immer noch am Glauben fest, dass Schriftsteller besonders dazu befähigt sind, gültige Zeitdiagnosen abzugeben. Dieser Glaube stammt aus einer vergangenen Zeit, die längst vergangen ist. Dass der PEN Berlin daran festhält, ist komisch und führt dazu, dass er mit seinem Sendungsbewusstsein eine Bruchlandung hinlegt. Als Deniz Yücel den PEN Deutschland verließ, bezeichnete er ihn als „Bratwurstbude“. Es drängt sich der Verdacht auf, dass auch der PEN Berlin eine Bratwurstbude sein könnte. Das muss nicht unbedingt etwas Schlechtes sein, wenn man sich die derzeit stattfindenden Weihnachtsmärkte ansieht. Aber avantgardistisch oder progressiv ist der PEN Berlin sicherlich nicht. Thomas Schmid war in den 20ern Teil der Studentenbewegung in Frankfurt, was ihn später skeptisch gegenüber Heilslehren machte. Er ist Lektor, freier Autor und Journalist. Zuletzt war er Chefredakteur und dann Herausgeber der „Welt“-Gruppe. Dieser Text wurde zuerst auf seinem Blog Thomas Schmid – die Texte veröffentlicht

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Ist auch der PEN Berlin eine Bratwurstbude?

Von Thomas Schmid. Am vergangenen Wochenende trafen sich die Mitglieder des im Sommer 2022 gegründeten PEN Berlin zu ihrem ersten Jahreskongress im Festsaal Kreuzberg. Die von der Staatsministerin für Kultur und Medien generös geförderte Veranstaltung unter dem Motto „Mit dem Kopf durch die Wände“ sorgte schon im Vorfeld für Ärger. Auf der Agenda stand nicht ein alter Zirkustrick, sondern die Frage: Wie hältst du es mit der ungelösten Israel-Frage? Vor etwas mehr als anderthalb Jahren kam der PEN Deutschland ins Gerede. Dessen Präsident warf der von ihm geleiteten Schriftstellervereinigung kleinkarierte Vereinsmeierei und Hintertreppenpolitik vor. Deniz Yücel trat damals mit Aplomb aus und gründete einen eigenen Verein, den PEN Berlin. So wie einst Heinrich Heine, aufs reaktionäre Deutschland bezogen, „ein neues

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