Kritik an der neuen Richtlinie zur Diagnose von Alzheimer

Veröffentlicht am 20. Dezember 2023 von DF. Die aktualisierte „S3-Leitlinie Demenzen“ erweitert die Möglichkeiten zur Diagnose von Alzheimer, indem sie Ärzten ermöglicht, Alzheimer zu diagnostizieren, auch wenn keine Demenzsymptome vorliegen. Die Leitlinie, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), ermöglicht Ärzten eine frühzeitige Diagnosestellung und den Beginn einer frühzeitigen Behandlung, wie von Infosperber berichtet. Die Neuerung, die von Medizinern kritisiert wird, erlaubt die Diagnose von Alzheimer bereits bei „leichter kognitiver Störung“ und einem „eindeutigen Hinweis“ basierend auf Biomarkern. Kritisiert wird vor allem, dass die Kriterien für die Diagnose zu unscharf sind und keine zuverlässigen Nachweise für das Vorliegen der Alzheimer-Krankheit darstellen. Auch kann eine „leichte kognitive Störung“ verschiedene Ursachen haben, von Medikamentennebenwirkungen bis hin zu Durchblutungsstörungen. Die Relevanz der Biomarker, insbesondere von Amyloid-Plaques im Gehirn, wird ebenfalls angezweifelt, da sie nicht zuverlässig mit dem Krankheitsbild korrelieren.

Zwei Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) haben dagegen gestimmt, dass eine Alzheimer-Diagnose bereits bei leichten kognitiven Störungen gestellt werden kann. Sie sehen in der neuen Definition eine „Ausweitung des Krankheitsbegriffs“ und eine Möglichkeit der „Krankheitserfindung“. Sie betonen, dass die international gültigen Kriterien nicht erfüllt sind und somit keine Alzheimer-Krankheit vorliegt. Diese beiden Vertreter, Horst Christian Vollmar und Thomas Lichte, heben hervor, dass die Ausweitung der Diagnose möglicherweise darauf abzielt, den Weg für den Verkauf teurer Medikamente zu ebnen. Ein konkret genanntes Präparat ist Leqembi, das bereits in den USA erhältlich ist und Anfang 2024 in Europa zugelassen werden könnte. Es wird auch darauf hingewiesen, dass die Leitlinien-Koordinatoren von Interessenkonflikten betroffen sind, da sie auch für verschiedene Arzneimittelfirmen arbeiten. Die Kritiker warnen davor, zu früh eine Alzheimer-Diagnose zu stellen, da dies negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen haben könnte. Im schlimmsten Fall könnte es auch zu einer erhöhten Rate von Suizidversuchen kommen

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Neue Leitlinie zur Alzheimer-Diagnose stösst auf Kritik

Veröffentlicht am 20. Dezember 2023 von DF. Die aktualisierte «S3-Leitlinie Demenzen» erweitert die Diagnosemöglichkeiten von Alzheimer, und zwar insofern, als dass sie es Ärzten erlaubt, Alzheimer zu diagnostizieren, ohne dass Demenzsymptome vorliegen. Die Leitlinie, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), ermöglicht Ärzten somit eine frühzeitige Diagnosestellung und damit die Option, frühzeitig mit der Behandlung zu beginnen, wie der Infosperber berichtet. Die Neuerung, die von Medizinern kritisiert wird, erlaubt die Vergabe der Diagnose Alzheimer bereits bei «leichter kognitiver Störung» und einem «eindeutigen Hinweis» basierend auf Biomarkern. Kritisiert wird daran vor allem, dass die Kriterien für die Diagnose zu unscharf seien und keine zuverlässigen Nachweise für das Vorliegen der Alzheimer-Krankheit

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