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Storniere Küche: Wildschweinragout

Published On: 31. Dezember 2023 13:00

Aus gegebenem Anlass soll es heute um ein Gericht gehen, das dem französischen Filmstar Gérard Depardieu gewidmet ist. Wildschwein ist die Lieblingsspeise von Obelix, dem gallischen Vielfraß und Raufbold aus den Asterix-Erzählungen, den Depardieu in einigen seiner weniger anspruchsvollen Filme verkörperte. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat niemals solche Sätze gesprochen. Dafür aber der französische Staatspräsident Emmanuel Macron, gemünzt nicht auf Til Schweiger, sondern auf Gérard Depardieu. Dabei wies der Staatschef die Kulturministerin seiner eigenen Regierung in die Schranken, die Depardieus Verhalten gegenüber Frauen zuvor als „Schande für Frankreich“ bezeichnet hatte und seinen Ausschluss aus der Ehrenlegion forderte. „Die Ehrenlegion ist ein Orden, der nicht dazu da ist, jemandem die Leviten zu lesen. Man wird doch jemandem nicht auf der Basis einer Reportage den Orden aberkennen“, sagte Macron. „Ich werde mich an solchen Hetzjagden niemals beteiligen.“

Doch die Cancel-Unkultur entfaltet sich schon. So geht France Télévisions, Frankreichs öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt, auf Abstand zu Depardieu. Man sei dabei, die Sendepläne zu überprüfen und erst einmal alle Projekte mit ihm auf Eis zu legen. Das belgische Pendant RTBF traf eine ähnliche Entscheidung. Alle Filme mit Depardieu in der Titelrolle würden „vorläufig“ zurückgezogen. Die (Selbst-)Demontage einer Kultfigur sei in vollem Gange, heißt es schon fast höhnisch in einem dpa-Bericht. Nun sollte man Macrons öffentliches Eintreten für Depardieu vielleicht nicht überbewerten. Seit sich jüngst eine rechte Parlamentsmehrheit in Sachen neuer, schärferer Einwanderungsregelungen gegen ihn gewandt hatte, steht Macron politisch unter Druck. Da scheint es politisch opportun, die französische Seele zu streicheln und ein wenig den Stachel zu löcken gegen den Zeitgeist, zumal auch 56 französische Künstler öffentlich ihre Unterstützung für den Filmstar bekundeten. „Gérard Depardieu ist wahrscheinlich der größte aller Schauspieler. Der letzte Superstar des Kinos“, heißt es in einem in der Zeitung „Le Figaro“ veröffentlichten offenen Brief. „Wenn man Gérard Depardieu auf diese Weise angreift, ist das ein Angriff auf die Kunst.“

Dass Depardieus private wie künstlerische Existenz ein einziger Exzess war und ist, bestreitet niemand, auch und gerade er selbst nicht. Doch in seiner Unbotmäßigkeit, seiner Lust an der Provokation, seiner (kalkulierten?) Vulgarität, seiner Streitsucht, seinem ungebärdigen Freiheitsdrang, seiner Unmäßigkeit bei körperlichen Genüssen aller Art gilt er vielen Franzosen als idealtypische Verkörperung ihrer eigenen Lebensart. Jemand, der keine Scham hat, die Sau rauszulassen. Und damit das genaue Gegenteil von Herrn Steinmeier, dem selbst die taz anlässlich seiner jüngster Weihnachtsansprache attestierte, er sei ein „Floskelkönig“. „Etwas von mir geht substanziell in den anderen über.“

Dass „le monstre sacré“ (das „heilige Monster“ – Depardieu, nicht Steinmeier) auch sehr sanft sein kann, zeigt ausgerechnet sein Kochbuch mit dem schlichten Titel „Mein Kochbuch“. Kochen und essen bedeute ihm Liebe und Zusammenhalt, schrieb der Stern in einer Rezension des 2004 erschienenen Buches und zitiert Depardieu daraus mit folgenden Sätzen: „Ich denke beim Kochen immer an andere – an den, für den ich koche. Selbst wenn ich allein für mich koche, ist es immer noch Liebe, die mich treibt – die

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Cancel Cuisine: Wildschweinragout

Aus gegebenem Anlass soll es heute um ein Gericht gehen, das dem französischen Filmstar Gérard Depardieu gewidmet ist. Schließlich ist Wildschwein die Lieblingsspeise von Obelix, dem gallischen Vielfraß und Raufbold aus den Asterix-Erzählungen, den Depardieu in einigen seiner weniger anspruchsvollen Filme verkörperte. Man stelle sich vor, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würde sich vor ein Mikrofon stellen und Folgendes verlauten: „Til Schweiger ist einer der wichtigsten Schauspieler, Regisseure und Filmproduzenten unseres Landes. Er hat es, wie wenige Deutsche, sogar bis nach Hollywood geschafft, wo er etwa in ‚Inglourious Basterds‘ von Quentin Tarantino neben Brad Pitt, Christoph Waltz und Melanie Laurent vor der Kamera stand. Unsere Nation hat ihm viel zu verdanken und es kann nicht sein, dass möglicherweise ungerechtfertigte Vorwürfe gegen ihn erhoben werden. Auch

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