Bürgergeld anstelle von Arbeit: Fehlgeleitete Anreize
Eine Regierungsstudie, die im Auftrag von Sozialminister Hubertus Heil erstellt wurde, zeigt, dass es sich kaum lohnt, neben dem Bürgergeld zu arbeiten. Bürgergeldempfänger, die sich aus unerklärlichen Gründen dazu entscheiden, zusätzliches Einkommen zu erzielen, behalten von jedem verdienten Euro nur sehr wenig übrig. Die Studie, die von Experten, darunter auch dem Münchner ifo-Institut, erstellt wurde, kritisiert das neue Bürgergeld-System als zu komplex und intransparent. Es wird sogar behauptet, dass Arbeit in einigen Fällen bestraft wird. Die Studie bezieht sich nicht auf reguläre Arbeit anstelle des Bürgergeldes, sondern auf zusätzliches Einkommen, das Bürgergeldempfänger erzielen. Die wissenschaftlichen Autoren der Studie kommen zu dem bitteren Schluss, dass kaum ein Haushalt in der Lage ist, die Auswirkungen von zusätzlichem Einkommen auf die Transferansprüche und das verfügbare Einkommen genau zu berechnen. „Bild“ bringt es auf den Punkt und stellt fest, dass kein normaler Mensch mehr berechnen kann, wie viel ihm vom Bürgergeld abgezogen wird, wenn er zusätzliches Einkommen erzielen möchte. Oftmals bleiben ihm nur 20 Cent oder weniger von jedem zusätzlichen Euro übrig. Die Experten schlagen massive Reformen vor, wie die Erhöhung der Freibeträge für zusätzliches Einkommen zum Bürgergeld und die Senkung der Abzüge für Einkommen bis 2.000 Euro, damit mindestens 30 Prozent des Zuverdienstes erhalten bleiben. Allerdings stellt sich die Frage, warum jemand noch arbeiten sollte, wenn der Unterschied zum Lohn fürs Nichtstun zu gering ist
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Bürgergeld statt Arbeit: Grundfalsch gesetzte Anreize
Eine ausgerechnet von Sozialminister Hubertus Heil im Auftrag gegebene Regierungsstudie über das Bürgergeld legt offen, wie wenig es sich lohnt, parallel zum Bürgergeld zu arbeiten. Denn von jedem selbst hinzuverdienten Euro bleibt Bürgergeld-Empfängern, die sich aus unerfindlichen Gründen auf diese (angesichts der faktisch gegebenen bedingungslosen Vollversogung überflüssige) Selbstkasteiung einlassen, “erschreckend wenig”, wie “Bild” schreibt. Die 200 Seiten umfangreiche Studie, die von Experten unter anderem auch des Münchner ifo-Instituts erstellt wurde, lasse “kaum ein gutes Haar am neuen Bürgergeld-System, das ‘eine hohe Komplexität und eine geringe Transparenz’ aufweise, so die Zeitung. Das “Stütze-Geflecht” sei “viel zu kompliziert”, Arbeit lohne sich “viel zu wenig” und werde “in manchen Fällen … sogar bestraft”. Wohlgemerkt geht es hier nicht um reguläre Arbeit anstatt Bürgergeld, die für viele Niedriglohngruppen, aber
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