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Hunderte Stellen verloren – aufgrund der Unmöglichkeit einer sicheren Stromversorgung

Published On: 3. Januar 2024 8:15

Von Kai Rebmann

Das „Chemiedreieck“ zwischen Chiemsee, Inn und Salzach in Südostbayern gilt als wichtiger Wirtschaftsmotor und Jobgarant. Doch diese Situation könnte bald ein Ende haben! Seit Monaten gibt es eine Hiobsbotschaft nach der anderen, Unternehmen verlassen die Region oder siedeln sich erst gar nicht an. Dadurch stehen über 1.000 Arbeitsplätze und der Ruf der gesamten Region auf dem Spiel. Vor gut einem Jahr kündigte der Kunststoffhersteller Dyneon an, sein Werk in Gendorf spätestens im Jahr 2025 zu schließen. Der Grund dafür sind weitreichende Verbote für die dort produzierten Fluorkunststoffe (PFAS) in der EU. Zwei weitere Großkunden, die direkt von Dyneon abhängig sind und ebenfalls im „Chemiedreieck“ ansässig sind, sind von dieser Entscheidung ebenfalls betroffen. Auch ihnen und den Mitarbeitern droht das Aus!

„Hightech-Standort“ aus der Steinzeit

In Burgkirchen sollte ein großes Rechenzentrum eines spanischen Unternehmens mit 250 neuen Arbeitsplätzen angesiedelt werden. Doch nun wurde bekannt, dass die Spanier von ihren Plänen Abstand genommen haben und dem Chemiedreieck eine Absage erteilt haben. Der Grund dafür ist, dass die Gemeinde die benötigte Stromversorgung von 50 Megawatt nicht garantieren kann. Weder TenneT noch das Bayernwerk können den Strombedarf vor 2030 decken. Dabei wurde der Standort im Gewerbegebiet Hecketstall auch wegen des benachbarten Umspannwerks in Pirnach ausgewählt. Doch anstatt idealer Bedingungen gibt es die nächste Hiobsbotschaft. Auch ein Unternehmen aus der Schweiz, das eine Großspeicheranlage neben dem Umspannwerk errichten wollte, hat dem Rathaus mitgeteilt, dass es nicht ins Chemiedreieck kommen wird. Offenbar wurde den Schweizern signalisiert, dass es keine überschüssige Strommenge zur Speicherung geben wird.

Achselzucken im Wirtschaftsministerium

Bittere Ironie: Nur hundert Kilometer entfernt steht das Kernkraftwerk Isar 2, das im April 2023 auf Betreiben der Bundesregierung abgeschaltet wurde. Das Chemiedreieck kann anscheinend keine Hilfe aus München erwarten. Bürgermeister Krichenbauer hat sich bereits an seinen Parteifreund Hubert Aiwanger im bayrischen Wirtschaftsministerium gewandt, aber auch dieses konnte das Problem nicht lösen. Um die Kapazitäten, die bis 2023 von Isar 2 generiert wurden, zu ersetzen, wären weit über 1.000 Windräder erforderlich. In Bayern wurden in diesem Jahr bisher nur sieben Windräder genehmigt. Das Wirtschaftsministerium teilt mit, dass Mitte 2023 im gesamten Freistaat 1.150 Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 2,6 Gigawatt am Netz waren. Es ist offensichtlich, dass die infrastrukturellen Defizite am vermeintlichen „Hightech-Standort“ im Chemiedreieck hausgemacht sind. Eine praktikable Lösung ist in Sichtweite, wird aber nicht umgesetzt. Stattdessen werden Wirtschaftskraft, Ruf und Arbeitsplätze einer ganzen Region auf dem Altar grüner Ideologie geopfert.

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

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