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Neue Feindbilder: Die „Nazi-Landwirte“ und die „Mistgabel-Menge

Published On: 8. Januar 2024 10:06

Der Vorfall zwischen Wirtschaftsminister Habeck und aufgebrachten Bürgern

Der Vorfall, bei dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vergangene Woche von Demonstranten am Verlassen einer Fähre gehindert wurde, entwickelt genau die Wirkung, die man hätte voraussehen können: Mit der Episode könnten die ganzen nun kommenden Proteste überschattet und diffamiert werden. Ich möchte betonen, dass ich die Wut, die hinter dem Handeln der aufgebrachten Bürger beim „Fährenvorfall“ steht, sehr gut nachvollziehen kann. Aber trotzdem möchte ich solche Handlungen nicht nur aus taktischen Gründen zurückweisen: Ich stehe solchen personalisierten Protestformen an der Grenze zur Militanz ganz prinzipiell sehr kritisch gegenüber.

„Knollen-Mob“ und „Nazi-Bauern“

Die im Absatz angesprochene Verteufelung läuft nun auf Hochtouren: So verbreitet der Spiegel auf „X“: „Der motorisierte Mistgabelmob ist nur schwer vom Kurs abzubringen“. Die taz beschreibt einen „Mähdrescher-Mob“. Bei Tichy wurden noch mehr solcher Ausfälle gesammelt: Da sprechen Journalisten von „Kartoffel-Mob“, „Nazi-Bauern“ und es fallen Aussagen wie: „Traktor fahren macht offenbar dumm“.

Die Spalter warnen vor der Spaltung

Angesichts der als Reaktion auf den Vorfall dramatisch formulierten Warnungen vor Radikalisierungen und Spaltungen in unserer Gesellschaft muss aber gesagt werden: Die Spaltung der Gesellschaft wurde in den vergangenen Jahren sehenden Auges und trotz zahlreicher Warnungen, wie sie etwa auf den NachDenkSeiten formuliert wurden, in Kauf genommen und in unverantwortlicher Weise vorangetrieben, um Andersdenkende mundtot zu machen. Diese Entwicklung besteht schon lange, während der Corona-Politik wurde sie nochmals zusätzlich und radikal zugespitzt.

Einmal mehr erleben wir gerade die Taktik „Haltet den Dieb!“: Die für die Spaltung der Gesellschaft zu allererst verantwortlichen Journalisten und Politiker ringen die Hände und beklagen eine (einfach so „entstandene“) Spaltung der Gesellschaft. Aber treten die Bauern nun an, um gegen diese Entwicklungen einzutreten? Bislang distanzieren sie sich von Äußerungen, die dem nun anstehenden Bauernprotest eine „allgemeine“ politische Bedeutung beimessen sollen. Es ist, wie ich in diesem Artikel geschrieben habe, das gute Recht der Bauern, für ihre eigenen beruflichen Interessen einzutreten. Mehr sollte von den kommenden Protesten (vorerst) noch nicht erwartet werden.

Titelbild: Juergen Nowak / shutterstock.com

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Original Artikel Teaser

Neue Feindbilder: Die „Nazi-Bauern“ und der „Mistgabel-Mob”

Der Vorfall zwischen Wirtschaftsminister Habeck und aufgebrachten Bürgern wird genau so genutzt, wie es zu erwarten war: zur Dämonisierung von sich anbahnenden Protesten. Militante Protestformen sind abzulehnen – und das nicht nur, weil sie der jeweiligen „Sache“ offensichtlich Schaden zufügen. Auf eine Überhöhung der nun kommenden Bauernproteste sollte vorerst verzichtet werden – aber ein Recht zum Protest haben sie allemal. Ein Kommentar von Tobias Riegel. Der Vorfall, bei dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vergangene Woche von Demonstranten am Verlassen einer Fähre gehindert wurde, entwickelt genau die Wirkung, die man hätte voraussehen können: Mit der Episode könnten die ganzen nun kommenden Proteste überschattet und diffamiert werden. Ich möchte betonen, dass ich die Wut, die hinter dem Handeln der aufgebrachten Bürger beim

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