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BMJ: 60 Prozent der Ärzte, die über die Verwendung der „Bibel“ für psychiatrische Diagnosen entscheiden, haben Verbindungen zur Industrie
Veröffentlicht am 13. Januar 2024 von TE. Laut einem Spezialbericht des Fachmagazins BMJ haben 55 der US-Ärzte, die an der Entscheidung beteiligt waren, welche Diagnosen und Behandlungen in das wichtigste Diagnosehandbuch der American Psychiatric Association (APA) aufgenommen werden, mehr als 14 Millionen Dollar an nicht offengelegten Industriegeldern erhalten. Das Diagnosehandbuch, das als „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“ (DSM-5) bekannt ist, listet Hunderte von anerkannten Geisteskrankheiten auf und hat einen großen Einfluss auf die Zulassung neuer Psychopharmaka und die Verlängerung von Patenten. Die Autoren des BMJ-Berichts betonen, dass der Einfluss der Industrie auf die Ausgestaltung dieser diagnostischen Leitlinie tiefgreifende Auswirkungen auf das Gesundheitswesen haben kann.
Kritiker wie der US-Journalist Robert Whitaker haben bereits vor zehn Jahren Zweifel an der Genauigkeit des DSM geäußert. Whitaker argumentiert, dass das Handbuch aufgrund der Vielzahl von Krankheitsbildern, die darin enthalten sind, kaum wissenschaftlich nutzbar ist und eher den Pharmaunternehmen und der Psychiatrie zugutekommt. Die Forscher des BMJ-Berichts haben die Mitglieder des DSM-Gremiums und der DSM-Arbeitsgruppe untersucht, die an der Erstellung der Textrevision des DSM-5-TR beteiligt waren. Von den 92 Ärzten, die die Einschlusskriterien erfüllten, erhielten 55 Zahlungen von der Industrie. Besonders auffällig war, dass die Ärzte, die in diagnostischen Bereichen arbeiteten, in denen medikamentöse Maßnahmen oft die Standardbehandlung sind, das meiste Geld erhielten.
Das BMJ kommt zu dem Schluss, dass Interessenkonflikte unter den Mitgliedern des DSM-5-TR-Gremiums weit verbreitet waren und dass die Standards für die Teilnahme an einem Leitlinienentwicklungsgremium hoch sein sollten. Das Diagnosehandbuch sollte klare Regeln aufstellen, um Interessenkonflikte zu vermeiden, und unabhängige Personen mit Fachwissen sollten in den Gremien beraten, jedoch keine Entscheidungsbefugnis über Revisionen oder die Aufnahme neuer Störungen haben
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BMJ: 60 Prozent der Ärzte, die über den Inhalt der «Bibel» für psychiatrische Diagnosen entscheiden, sind mit der Industrie verbunden
Veröffentlicht am 13. Januar 2024 von TE. 55 der US-Ärzte, die an der Entscheidung beteiligt waren, welche Diagnosen und Behandlungen in das wichtigste Diagnosehandbuch der American Psychiatric Association, kurz APA, aufgenommen werden, erhielten mehr als 14 Millionen Dollar an nicht offengelegten Industriegeldern. Das enthüllt ein Spezialreport des Fachmagazins BMJ. Diese Enthüllung ist besonders pikant, wenn man sich vergegenwärtigt, welch extrem hohen Stellenwert dieses wichtigste Psychiatriediagnosebuch, das «Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders», das seit 2013 in der 5. Auflage vorliegt und daher «DSM-5» genannt wird, geniesst. So listet dieses «Diagnostische und statistische Manual psychischer Störungen» seit nunmehr Jahrzehnten Hunderte von Gemütszuständen auf, die in der Medizin als anerkannte Geisteskrankheiten gelten. Ärzte, Psychiater oder auch Versicherungen bestimmen mithilfe des DSM, was psychisch
