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Sei mutig

Published On: 17. Januar 2024 14:00

In einer Zeit, in der es schwierig ist, den Pessimisten vom Realisten zu unterscheiden und die Masse der deprimierenden Nachrichten fast überwältigend ist, suchen viele nach mehr Klarheit und vielleicht sogar nach einer kleinen Ermutigung. Wo findet man das noch? Heute, am 17. Januar, kann der Schriftsteller Jörg Bernig seinen 60. Geburtstag feiern. Im Frühjahr 2023 wurde sein großer, wenn auch wenig stimmungsfördernder Roman „Eschenhaus“ veröffentlicht. Er ist von der Stasi beeinflusst, aber vor allem zukunftsorientiert, treffend in seiner Zeitdiagnose und daher dystopisch. Bernig überrascht und erfreut jedoch mit einem optimistischen Schluss, an dessen Erfüllung man gerne glauben möchte. Pünktlich zum Geburtstag ist nun eine Sammlung von Bernigs Texten erschienen, die seit 2002 verfasst wurden. Es ist sozusagen ein Geschenk des Jubilars an den Leser. Der Titel des Bandes lautet „Habe Mut“ und er enthält eine Reihe von „Begleitschreiben“ – Begleitschreiben zu verschiedenen Themen, die oft persönlich sind, aber auch Gedichte enthalten. Der Fokus liegt vor allem auf Deutschland, manchmal im weiteren, oft im engeren Sinne. Und auf den wenig erfreulichen Veränderungen. Je näher die Texte der Gegenwart kommen, desto zeitlicher werden die Abstände. Es gibt Texte, die fast zwanzig Jahre alt sind und daran erinnern, dass wir tatsächlich einmal in einem anderen Land gelebt haben. Zum Beispiel, als Bernig damals auf die „innergesellschaftliche Reorganisation“ nach den Zusammenbrüchen von 1989/90 blickte und meinte, jetzt könne „Politik wieder Politik und Literatur wieder Literatur sein. Die Literatur verliert dabei viel von ihrem unter diktatorischen Verhältnissen gewachsenen, lebenserhaltenden gegenweltlichen Charakter.“ Inzwischen kann sich die Literatur dieser Aufgabe wieder annähern. In einer Erinnerung an Bernigs Studienzeit in der DDR, in der man viel über eine inzwischen versunkene Leipziger Kneipenwelt erfährt, heißt es, es sei „kurios“ gewesen, dass dem besten Studenten der Seminargruppe das Leistungsstipendium gekürzt werden sollte, „weil seine gesellschaftliche Einstellung nicht richtig war. Dies entsprang der Initiative einer Kommilitonin, die ihre Parteigruppe einschaltete. Wie soll man das heute noch jemandem erklären?“ Das mag im Jahr 2005, als der Text entstanden ist, problematisch gewesen sein, heute würden ähnlich gelagerte Vorgänge kaum jemanden verwundern. „Wir glaubten, wir hätten das hinter uns gelassen“ Bernig war der Meinung, das Ganze sei überstanden – „die offenen und die versteckten Drohungen, die Einschüchterungen, die Anfeindungen, die Verleumdungen, die Lügen und auch die Denunziationen. Wir glaubten, wir hätten

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„Habe Mut“

In einer Zeit, in der der Pessimist nur schwer vom Realisten zu unterscheiden ist und einen die Masse der deprimierenden Nachrichten fast erschlägt, suchen viele etwas mehr Klarsicht und vielleicht sogar eine kleine Ermutigung. Wo gibt es das noch? Am heutigen 17. Januar kann der Schriftsteller – oder, wie den Klappentexten zu entnehmen ist, auch gern differenzierter „Lyriker, Erzähler und Essayist“ – Jörg Bernig seinen 60. Geburtstag feiern. Im Frühjahr 2023 erschien sein großer, wenn auch über weite Strecken wenig stimmungsförderlicher Roman „Eschenhaus“. MfS-lastig ist er, vor allem aber, leicht in die Zukunft verlagert, treffend-zeitdiagnostisch und damit, wie kann es anders sein, dystopisch. Zumindest überrascht und erfreut Bernig mit einem optimistischen Schlusspassus, an dessen Wahrwerdung man so gern glauben würde. Pünktlich zum

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