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Klaus Schwab gibt Javier Milei eine bedeutende Plattform

Published On: 18. Januar 2024 10:50

Rundumschlag gegen die „politische Kaste“ von Javier Milei in Davos. Das ist unterhaltsam. Abseits der Bühne nimmt das westliche Großkapital Anlauf auf Argentinien. Amazon lobt das „unternehmerische Umfeld“ im Land. Der Auftritt von Javier Milei am WEF 2024 schlägt hohe Wellen. Zurecht. In Davos, wo sich die Elite versammelt, um Regulierungen und staatlichen Interventionen zu koordinieren und abzusprechen, ging der argentinische Präsident wortstark gegen die „politische Kaste“ und jene „Parasiten, die vom Staat leben“. Menschen, die vom Steuergeld leben, gibt es aktuell in Davos wohl einige. Auch Javier Milei selbst.

Libertärer Held In der Gegenöffentlichkeit wird der Aufritt gefeiert, auch wenn andere ihn weiter als „Pausenclown des WEF“ bezeichnen, der uns „Entscheidungsfreiheit vorgaukelt“. Auch Elon Musk kann Mileis Theorie einiges abgewinnen – wenig überraschend. Als Mann mit Milliarden für Investitionen dürften jegliche Regulierungen nicht besonders beliebt sein. Der US-kritische Journalist Angelo Giuliano kommentierte Musks Post so: „Elon wird diesen Tweet bereuen. Milei ist ein Betrüger und wird Argentinien weiter zerstören.“

Die Rede von Milei findet logischerweise viel Anklang. Der Elite und Klaus Schwab zu erklären, dass „Stakeholder-Kapitalismus“ oder „Public-Private-Partnership“ – die Wirtschaftsmodelle, die das WEF propagiert und auf eine starke Kontroll- und Regulierungsfunktion des Staates setzen – in Armut und Unfreiheit führen, ist sympathisch. Unfreier ist man aber auch in Argentinien seit seinem Amtsantritt, wo er etwa das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit massiv eingeschränkt hat. Buchautor Ernst Wolff, der das WEF streng analysiert, sieht Milei als Sunnyboy des Großkapitals. Seine Rede sei an klares Signal an Blackrock, Apple, Microsoft und andere Konzernmultis: „Setzt auf mich, ich bin euer Mann“. Dabei zitiert Wolf einen Satz aus der Rede des exzentrischen Argentiniers: „Die Welt von heute ist freier, reicher, friedlicher & wohlhabender als je zuvor. […] Die Existenz von Monopolen zeigt, dass der Markt funktioniert.“ Monopole wären also kein Problem für den freien Markt, sondern seine Funktion. Das sehen auch manche Libertäre so. Wie etwa Oliver Dante, der in Mileis Rede ebenfalls eine Anbiederung an Blackrock, WEF und Co. gesehen hat. Immerhin lobte Milei den Unternehmer außerordentlich, er sei ein „Held“. Viele Menschen im Saal dürften sich wohl selbst als „Unternehmer“ – wenn auch sehr finanzkräftige – verstehen.

BRICS-Gegner Tatsächlich scheint das „Experiment“, das Milei in Argentinien unternimmt – radikale Deregulierung, ob beim Arbeitsrecht, beim Mietrecht oder beim Umweltschutz – das Wohlwollen der großen Player zu haben. Auch die Chefin des IWF dürfte seiner Rede gelauscht haben, denn sie ist auch in Davos anwesend. Und schon Ende November hatte man ein „hervorragendes Gespräch“ geführt. Kein Land ist beim IWF so verschuldet wie Argentinien. „Strukturanpassungsmaßnahmen“ sind hier das Zauberwort: Wirtschaftliche Programme, die das IWF vorgibt. Und Milei bekennt sich offen nicht nur zu den USA sondern auch zu Israel. Er steht an der Seite der Ukraine – wo nicht nur der Markt nicht frei ist – und hat mit Russland nichts zu tun. Tatsächlich hat er sogar den BRICS-Beitritt des Landes gestoppt. Zu China, als bisher wichtigster Handelspartner neben Brasilien, soll auf Distanz gegangen werden. Das gefällt Washington zweifellos. So gab das Wirtschaftsministerium Argentiniens am Mittwoch bekannt, dass man am Rande des WEF vielversprechende Gespräche mit „Führern der Energie und Pharma-Industrie“ geführt habe. Konzerne wie Amazon, Glencore oder Total planen offenbar größere Investitionen in Argentinien. So heißt es in der Rio Times: „Amazon Web bekundete ein starkes Interesse an Argentinien und lobte das Humankapital und das unternehmerische Umfeld des Landes. Glencore und Total, führende Unternehmen im Bereich natürliche Ressourcen bzw. Energie, bekundeten ebenfalls die Absicht, ihre Investitionen in Argentinien zu erhöhen.“

Für die Opposition im Westen ist Milei trotzdem ein Strohhalm: Endlich sagt es ihnen mal jemand und das gewürzt mit fanatischem Anti-Sozialismus, der im Westen ohnehin traditionell bestens verfängt (dafür haben die USA in den Jahrzehnten des Kalten Krieges gesorgt), die offensichtlichen Widersprüche, die Milei mitbringt – etwa sein Jubel für die Freiheit, während er Grundrechte einschränken lässt – werden dann gern übersehen. Doch bei genauerer Betrachtung ist Milei wohl ein Spiegelbild des neo-marxistischen Regenbogenliberalismus: so wie Habeck und Co. ist getrieben von Ideologie. Und wie im Regenbogen-Staat wird auch in Mileis Argentinien Blackrock gewinnen. Bild Screenshot Youtube Unsere Arbeit ist spendenfinanziert – wir bitten um Unterstützung. Folge TKP auf Telegram und GETTR Milei verordnet die Revolution Milei legalisiert Tauschhandel

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Klaus Schwab schenkt Javier Milei die große Bühne

Rundumschlag gegen die “politische Kaste” von Javier Milei in Davos. Das ist unterhaltsam. Abseits der Bühne nimmt das westliche Großkapital Anlauf auf Argentinien. Amazon lobt das “unternehmerische Umfeld” im Land.  Der Auftritt von Javier Milei am WEF 2024 schlägt hohe Wellen. Zurecht. In Davos, wo sich die Elite versammelt, um Regulierungen und staatlichen Interventionen zu koordinieren und abzusprechen, ging der argentinische Präsident wortstark gegen die „politische Kaste“ und jene „Parasiten, die vom Staat leben“. Menschen, die vom Steuergeld leben, gibt es aktuell in Davos wohl einige. Auch Javier Milei selbst. Libertärer Held In der Gegenöffentlichkeit wird der Aufritt gefeiert, auch wenn andere ihn weiter als „Pausenclown des WEF“ bezeichnen, der uns „Entscheidungsfreiheit vorgaukelt“. Auch Elon Musk kann Mileis Theorie einiges

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