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Lanz verfällt erneut in Kritik gegenüber Wagenknecht

Published On: 18. Januar 2024 19:02

Im Januar 2014 versuchte Lanz bereits einmal, Sahra Wagenknecht mit seinem Verhörstil zu malträtieren und sie nicht zu Wort kommen zu lassen. Dies führte zu Hunderttausenden von Protestmails. In der nächsten Sendung entschuldigte er sich und behandelte Wagenknecht bei zukünftigen Einladungen gnädiger, da sie eine Quotenbringerin für das Fernsehen war. Gestern ist Lanz wieder rückfällig geworden. Er beschuldigte sie, „Kontakte zu Rechtsextremen“ zu haben. Er meinte den rechten Netzwerker Gernot Mörig. In der Sendung saß auch der gut informierte Markus Bensmann von „Correctiv“. Gemeinsam mit Lanz verhörte er Sahra Wagenknecht. Sie sollte endlich zugeben, vor zehn Jahren an einem Treffen mit dem linken Kabarettisten Volker Pispers teilgenommen zu haben, das aber durch den Rechten Gernot Mörig zustande gekommen wäre. Und dieser Mörig wurde nun auch als Drahtzieher des rechten Treffens in der Potsdamer Villa Adlon entlarvt. Dort wurde für „Remigration“ geworben, was nun sogar in einigen Medien mit der Wannsee-Konferenz gleichgesetzt wird. So wurde also ein Kontext geschaffen, der von Wagenknecht über Potsdam bis Wannsee reicht: Remigration sei gleich Massendeportation. Und außerdem würde Frau Wagenknecht irgendwie ähnlich über Migration sprechen. Eine Groteske? Leider nein, denn diese Attacke hat eine Vorgeschichte: Am Samstagabend bat mich der Anti-Kriegs-Publizist Patrik Baab, Sahra Wagenknecht sofort telefonisch zu warnen. Er hatte recherchiert und herausgefunden, dass eine mediale Attacke gegen sie geplant war, nämlich einen „Wagenknecht-Skandal“ aus dem „Adlon-Skandal“ der Rechten über die Person Gernot Mörig zu inszenieren. Mit der gestrigen Lanz-Sendung hat sich Patrik Baabs Warnung nun bestätigt. Baabs Recherche fand während der Theaterproben beim Berliner Ensemble statt, einer Nachstellung des Potsdamer Treffens der Rechten im Adlon mit Hilfe von „Correctiv“. Es ist also unwahrscheinlich, dass Lanz Wagenknecht spontan und ohne Plan zusammen mit dem „Correctiv“-Redakteur in die Sendung eingeladen hat. In seiner Inszenierung gegen Wagenknecht ging es auch darum, wieder einmal „Kontaktschuld“ zu erzeugen. Hier saß eine linke Politikerin vor zehn Jahren mit einem linken Künstler und einem Rechten an einem Tisch und dafür sollte sie sich verantworten, um nicht mit Rechten in einen Topf geworfen zu werden. Wenn nun seit zwei Tagen Spruchblasen-Facharbeiter den Treff in der Potsdamer Villa Adlon auch noch mit der Wannsee-Konferenz gleichsetzen, ist das besonders abgebrüht. Zur Erinnerung: Mit „Wannsee“ wurde 1942 die Judenverfolgung zum logistischen Regierungsziel des faschistischen Massenmords erklärt. Was vor zwei Monaten im „Adlon“ geschwurbelt wurde, hat weniger mit der Wannsee-Konferenz zu tun als mit dem Gesetz, das gerade vom britischen Regierungschef Sunak durch das Unterhaus gedrückt wurde. Die Gleichsetzung von „Adlon“ mit „Wannsee“ markiert eine monströse Verharmlosung der Shoa und einen weiteren Niedergang des Journalismus – genauso wie die „Kontaktschuld“ nichts mit Aufklärung zu tun hat. Mit dieser „Kontaktsperre“ sollen nun nicht nur Sahra Wagenknecht, sondern auch Widerspenstige aller Art eingeschüchtert werden. (Merke: Wenn du auf einer Friedenskundgebung neben jemandem stehst, den du nicht vorher gegoogelt hast, kannst du bald an den Pranger gestellt werden. Es ist also besser, erst gar nicht vor die Tür zu gehen.) Im Juni 2021 hielt Alexander Gauland eine bemerkenswerte Rede zum „Molotow-Ribbentrop-Nichtangriffspakt“. Danach sprach ich kurz mit ihm. Ich kannte ihn seit 40 Jahren, weil er für seinen CDU-OB Wallmann viele linke Kulturprojekte von SPD-Dezernent Hilmar Hoffmann und mir gegen die CDU-Mehrheit ermöglicht hatte. Dieses kurze Gespräch auf der Treppe vor dem Plenum wurde von einem Mitarbeiter der Linken beobachtet. Kurz darauf wurde es in der Fraktion skandalisiert. 1972 sollte ich als amtierender Juso-Vorsitzender in Frankfurt am Main einmal abgesetzt und ausgeschlossen werden, weil die Frankfurter Rundschau gemeldet hatte, dass ich mich mit einem DKP-Vertreter getroffen hatte. Es ging um eine gemeinsame Solidaritätsaktion für Angela Davis. Die „Kontaktsperre“ wird zu einem immer härteren Hexenhammer der Entmündigung. Titelbild: Screenshot ZDF Lanz 17. Januar 2024 Die NachDenkSeiten sind wichtig für eine kritische Meinungsbildung, das sagen uns sehr, sehr viele – aber sie kosten auch Geld und deshalb bitten wir Sie, liebe Leser, um Ihre Unterstützung. Herzlichen Dank!

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Lanz wird rückfällig gegen Wagenknecht

Im Januar 2014 hatte Lanz schon einmal seinen Verhörstil gegen Sahra Wagenknecht versucht, sie malträtiert und nicht zu Wort kommen lassen. Das hatte ihm Hunderttausende von Protestmails eingebracht. In der Nachfolgesendung entschuldigte er sich und verfuhr bei künftigen Einladungen gnädiger mit der TV-Quotenbringerin Wagenknecht. Gestern ist Lanz wieder rückfällig geworden. Von Diether Dehm. An diesem Mittwoch beschuldigte er sie, „Kontakte zu Rechtsextremen” zu unterhalten. Gemeint war der rechte Netzwerker Gernot Mörig. In der Sendung saß auch der erstaunlich gut gebriefte Markus Bensmann von „Correctiv“. Dieser verhörte Sahra Wagenknecht gemeinsam mit Lanz. Sie solle doch endlich zugeben, vor zehn Jahren an einem Treffen mit dem linken Kabarettisten Volker Pispers teilgenommen zu haben, das aber mit und durch den Rechten Gernot Mörig

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