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Kirche für Menschen mit Hörproblemen

Published On: 20. Januar 2024 19:50

Die evangelische Kirche betrachtet sich selbst als eine Kirche des Zuhörens. Pfarrer Achijah Zorn zweifelt jedoch daran, dass dieses Selbstbild mit der Realität übereinstimmt. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, betonte diese Woche auf der Landessynode die Bedeutung des Zuhörens. Er sagte: „Als Kirche sind wir ein Hörgeschöpf (…) Als presbyterial-synodale Kirche ist uns das Hören gleichsam eingeimpft (…) Deswegen pflegen wir keine Hermeneutik des Verdachts (…), sondern kehren einander alles zum Besten (…) Oder mit dem norwegischen Schriftsteller Jon Fosse formuliert: Wir lauschen uns voran.“ Diese Worte klingen schön, aber es stellt sich die Frage, ob die Theologen wirklich danach handeln.

Zuhören könnte tatsächlich einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Zum Beispiel sollten wir den Bauern zuhören und herausfinden, wo der Staat ihre Arbeit überreguliert und ihre Tätigkeit beeinträchtigt. Warum nimmt die Zahl der Selbständigen und Unternehmer in Deutschland stetig ab? Was trägt dies zur Armut in unserem Land bei, obwohl die Kirche und die Diakonie sich der Armutsbekämpfung verschrieben haben? Wir sollten auch den Nichtgeimpften zuhören und verstehen, wie sie sich fühlen, wenn sie von den 2G-Gottesdiensten ausgeschlossen werden, obwohl sie als Getestete den besten Fremdschutz haben. Was brauchen diese Menschen, um sich wieder in der Kirche willkommen zu fühlen? Es ist wichtig, den Teilnehmern eines privaten Treffens in Potsdam zuzuhören und zu erfahren, ob ihre Erfahrungen mit denen des sogenannten „Recherchenetzwerks“ Correctiv übereinstimmen. Was ist der Unterschied zwischen den Aussagen von Martin Sellner zur Remigration und der Forderung von Olaf Scholz, „im großen Stil abzuschieben“? Wir sollten auch der AfD zuhören und verstehen, an welchen Punkten sie unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährdet sieht. Warum sind Christen Mitglied dieser Partei und welche biblischen Argumente führen sie an?

Leider erlebe ich die Evangelische Kirche in vielen Bereichen nicht als ein „Hörgeschöpf“, sondern als ein „Hörverweigerungsgeschöpf“. Wenn die Kirche das Zuhören wirklich verinnerlicht hätte, wie Präses Latzel behauptet, dann wäre ihre Fähigkeit, zuzuhören, wahrscheinlich genauso begrenzt wie die Wirksamkeit der Corona-Impfung. Wenn Latzel über „Armut“ spricht, ist für ihn klar: „Deutschland ist in der Euro-Zone eines der Länder mit der größeren Ungleichverteilung an Vermögen (…) Wir brauchen ein Umsteuern und Umverteilen in der Gesellschaft.“ Die Armutsbekämpfung durch noch mehr Umverteilung steht für ihn außer Frage, obwohl die Staatsquote bereits über 50 Prozent beträgt. Wenn die Kirche die Lösung so genau kennt, dann geraten die Sorgen der Unternehmer und Selbständigen in den Hintergrund. Sie muss dann auch nicht mehr den Kritikern zuhören, die darauf hinweisen, dass die Klimaideologie zwangsläufig zu Armut führt, da kostengünstige Energieformen durch teurere ersetzt werden. Die Kirche hat völlig aufgehört, der AfD zuzuhören. Auf dem Kirchentag dürfen AfD-Mitglieder und „Christen in der AfD“ nicht auftreten. Die Kirche propagiert, dass es geradezu eine christliche Mission ist, den AfD-Mitgliedern die Ohren zu verschließen. Latzel ist sich sicher: „Die Grundhaltung dieser Partei widerspricht zutiefst dem christlichen Glauben. Sie schürt in Krisen Ängste und Hass und spaltet so die Gesellschaft (…) Sie will kleine Leute schwächen und Reiche reicher machen. Sie steht für die Aufhebung demokratischer Freiheitsrechte und des Rechtsstaats. Die AfD ist keine Alternative, sie wäre der Abstieg für Deutschland.“ Diese Verurteilungen werden immer wieder in der evangelischen Kirche in Pseudodialogen innerhalb der eigenen Blase wiederholt. Wenn die Kirche ihre Verurteilungen konkret begründen und sich der offenen Diskussion mit ihren Gegnern stellen würde, wären wir einen Schritt weiter. Aber die Kirche weicht aus und verfolgt stattdessen eine radikale Verteufelung der AfD. Demokratie lebt vom Zuhören. In einer Demokratie müssen Andersdenkende nicht nur toleriert, sondern auch angehört werden, auch wenn es schwerfällt. Nur so können wir ihnen argumentativ begegnen, sie verstehen, sie gewinnen und von ihnen lernen. Der evangelische Professor Helmut Gollwitzer hat sogar die RAF-Terroristen Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin im Gefängnis besucht und ihnen zugehört. Wenn Präses Thorsten Latzel seine Kirche als „Hörgeschöpf“ bezeichnet, aber die Kirche in den notwendigen demokratischen Zuhörprozessen versagt, erinnert mich das an meinen Vater. Als Laienprediger konnte er mit einem Augenzwinkern sagen: „Ich predige in der Kirche am lautesten von dem, was mir selber am meisten fehlt

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Schwerhörige Kirche

Die evangelische Kirche versteht sich als zuhörende Kirche. Pfarrer Achijah Zorn bezweifelt, dass dieses Selbstbild mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Der Präses der Ev. Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, betonte diese Woche auf der Landessynode, wie wichtig das ZUHÖREN ist: „Als Kirche sind wir ein Hörgeschöpf (…) Als presbyterial-synodale Kirche ist uns das Hören gleichsam eingeimpft (…) Deswegen pflegen wir keine Hermeneutik des Verdachts (…), sondern kehren einander alles zum Besten (…) Oder mit dem norwegischen Schriftsteller Jon Fosse formuliert: Wir lauschen uns voran.“ Was für schöne Worte Theologen in ihren Ansprachen finden können. Zuhören könnte tatsächlich einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Den Bauern zuhören: Wo ist der Staat übergriffig gegenüber den Bauern und pfuscht ihnen so sehr in

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