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Schweizer Unternehmen sorgen für negative Schlagzeilen

Published On: 22. Januar 2024 10:33

Markus Mugglin / 22.01.2024 Umweltschäden und Verletzung von Menschenrechten durch Schweizer Unternehmen – in letzter Zeit gibt es immer mehr solcher Fälle. Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Peru, Ghana, Kenia, Liberia und China: Obwohl diese Länder unterschiedlich sind, haben sie alle in jüngster Zeit Vorfälle mit Bezug zur Schweiz erlebt. Schweizer Unternehmen haben überall Aufmerksamkeit erregt durch schädliche Geschäftspraktiken. In Argentinien war es das Spezialchemieunternehmen Sika, in Brasilien der Rückversicherer SwissRe, in Kolumbien und Peru der Rohstoffriese Glencore, in Ghana der Chocolatier Lindt & Sprüngli, in Kenia die Stiftung des Saatgutkonzerns Syngenta, in Liberia die Goldraffinerie MKS Pamp und in China viele Schweizer Einzelhändler.

Seit Oktober letzten Jahres wurden in schneller Folge Recherchen durchgeführt, die Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen unterschiedlicher Art aufdeckten. Was die Befürworter der Konzernverantwortungsinitiative vor zwei Jahren geahnt hatten, scheint sich zu bewahrheiten. Die damals bevorzugte gesetzliche Regulierung durch den Bundesrat zeigt keine Wirkung.

In Argentinien ordnete ein nationales Gericht im Oktober 2023 die Aussetzung staubemittierender Aktivitäten einer Sika-Fabrik an, um die Emissionen von krankheitserregendem Staub zu reduzieren. In Brasilien hat Swiss Re Versicherungspolicen für den Schutz von landwirtschaftlichen Betrieben abgeschlossen, auf denen illegale Abholzung festgestellt wurde und für die ein umweltrechtliches Verbot für die betreffenden Flächen verhängt wurde. In Kolumbien und Peru wird dem Rohstoffkonzern Glencore ein „giftiges Erbe“ vorgeworfen. In Peru hat die Umweltbehörde nachgewiesen, dass die von Glencore betriebene Kupfermine die Luft mit schwermetallhaltigem Feinstaub belastet, Wasser verschmutzt und die Qualität des Bodens rund um die Mine erheblich verschlechtert.

Auch in Peru hat die Bergbauaufsichtsbehörde in der Region der als „Better Gold Initiative“ gepriesenen Yanaquihua-Mine grobe Mängel bei Fluchtwegen und Notausgängen festgestellt. 27 Bergarbeiter kamen bei einem Brand ums Leben. In Ghana überwacht das Schokoladenunternehmen Lindt & Sprüngli die Kinderarbeit auf den Plantagen, von denen es seinen Kakao bezieht, nur unzureichend.

In Kenia hat eine Recherche der Journalisten Samuel Schlaefli und Reuben Kyama aufgedeckt, dass die Stiftung des Saatgutherstellers Syngenta Pestizide ohne Schutzausrüstung verkauft und einsetzt. In Liberia hat die Umweltbehörde die Verschmutzung von Flusswasser durch die New Liberty Goldmine dokumentiert, von der die Genfer Raffinerie MKS Pamp Gold importiert. In China, wo Schweizer Einzelhändler Elektrogeräte von Apple, HP, Dell, Samsung und anderen Marken einkaufen, sind niedrige Löhne bei gleichzeitig 12 bis 14 Stunden Arbeit pro Tag weit verbreitet.

Abhilfe von der EU schon bald möglich Zwei Jahre nach dem knappen Scheitern der Konzernverantwortungsinitiative ist es noch zwei Jahre, bevor auch Schweizer Unternehmen ein schärferes Regime zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz erwartet. Dies ist der EU zu verdanken. Ihre Mitgliedstaaten und das EU-Parlament haben sich kurz vor Jahresende darauf geeinigt, wie sie große Unternehmen zur Einhaltung der Menschenrechte und internationaler Umweltstandards verpflichten werden. In etwa zwei Jahren müssen die Länder die Vorschriften umsetzen. Sie werden auch für große Unternehmen aus Drittstaaten gelten, einschließlich Schweizer Unternehmen, die in der EU einen Jahresumsatz von mindestens 300 Millionen Euro erzielen. Als Zulieferer großer Unternehmen könnten auch kleine und mittlere Unternehmen in der Schweiz von deren Verpflichtungen für vor- und nachgelagerte Lieferketten betroffen sein.

Opfer von geschäftlichen Praktiken, die Menschenrechte verletzen und die Umwelt schädigen, werden dann die Möglichkeit haben, sich zur Wehr zu setzen. Sie können Schadenersatz vor europäischen Gerichten fordern. Auch Nichtregierungsorganisationen sollen sie vertreten dürfen. Die Geschäftspraktiken von Schweizer Unternehmen, wie sie kürzlich aufgedeckt wurden, könnten sich schon bald als kostspielig erweisen

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Schweizer Konzerne machen negative Schlagzeilen

Markus Mugglin / 22.01.2024  Umweltschäden und Verletzung von Menschenrechten durch Schweizer Unternehmen – zuletzt häufen sich solche Fälle. Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Peru, Ghana, Kenya, Liberia und China: So verschieden diese Länder sind, gemeinsam sind ihnen jüngste Vorfälle mit einem Bezug zur Schweiz. Überall erregten Schweizer Unternehmen durch schädliche Geschäftspraktiken Aufmerksamkeit. In Argentinien das Spezialitätenchemie-Unternehmen Sika, in Brasilien der Rückversicherer SwissRe, in Kolumbien und Peru der Rohstoffriese Glencore, in Ghana der Chocolatier Lindt&Sprüngli, in Kenya die Stiftung des Saatgut-Konzerns Syngenta, in Liberia die Goldraffinerie MKS Pamp, in China viele Schweizer Detaillisten.   Seit vergangenem Oktober deckten Recherchen in schneller Abfolge Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen unterschiedlichster Art auf. Was die Initianten der vor zwei Jahren an der Urne knapp unterlegenen Konzernverantwortungs-Vorlage geahnt hatten

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