Übermäßig hohe Rechnungen von Ärzten
Einige der Bedrohungen, die die Freiheiten der Kanadier online gefährden, und wie man sie überwinden kann
Überalterung“ wird als Schlagwort gegen den Wohlfahrtsstaat verwendet
Bernd Hontschik / 30.01.2024 Wer die demographischen Veränderungen zur Demontage unserer Sozialsysteme missbraucht, der hat nichts Gutes im Sinn. Red. Der Autor dieses Gastbeitrags ist Chirurg und Publizist in Frankfurt.
Die Alterslawine und ihre Auswirkungen
Es gibt verschiedene Arten von Lawinen, wie Schneelawinen, Staublawinen, Eislawinen und Schlammlawinen. Lawinen haben eine enorme Kraft, sind unvermeidbar und können große Schäden verursachen. Sie sind Naturkatastrophen. In den letzten Jahren sind wir jedoch von einer neuen Art von Lawine betroffen, die uns überrollt, ohne dass wir uns in alpines Gelände begeben haben. Diese Lawine wird als Alterslawine bezeichnet. Die Anzahl der Menschen über 65 Jahre in Deutschland hat sich seit 1950 mehr als verdoppelt und wird voraussichtlich bis 2035 weiter steigen. Dieser demographische Wandel hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft, politische Programme, die Umwelt, den Arbeitsmarkt und die Sozialsysteme.
Das demagogische Trommelfeuer der Kostenexplosion
Der demographische Wandel hat auch zu einer demagogischen Diskussion über die Kostenexplosion geführt. Seit 2004 wird in den Medien von einer Verschwörung der Alten gesprochen, die angeblich unsere Sozialsysteme zum Zusammenbruch bringen wird. Es werden suggestiv Metaphern wie Alterslawine, Rentnerschwemme und Überalterung verwendet, um Angst zu schüren. Die Suche nach dem Begriff „Überalterung“ bei Google liefert Hunderttausende von Ergebnissen, die sich mit dieser vermeintlichen demographischen Katastrophe beschäftigen. Bei genauerer Betrachtung stellt sich jedoch heraus, dass die Überalterung ein Kampfbegriff ist, der den Zusammenbruch unserer Sozialsysteme vorhersagt, ohne dass es dafür tatsächliche Beweise gibt.
Die Bedeutung des gesunden Altseins
Es ist wichtig zu beachten, dass trotz der steigenden Lebenserwartung und dem demographischen Wandel unsere Sozialsysteme nicht zusammengebrochen sind. Die Gesundheitskosten explodieren nicht, da der größte Kostenblock im Gesundheitswesen im letzten Lebensjahr entsteht und sich lediglich mit der verlängerten Lebenszeit in ein höheres Alter verschiebt. Die Anti-Aging-Ideologie und die Ablehnung des Alterns dienen oft pharmakologischen und wirtschaftlichen Interessen. Es ist wichtiger zu betrachten, wie wir alt werden, anstatt sich nur auf das Alter selbst zu konzentrieren. Dies ist entscheidend für den Erhalt unserer Sozialsysteme.
Aus diesem Grund schlage ich vor, den Begriff „Überalterung“ als Unwort des Jahres zu wählen, da er gewalttätig und diskriminierend ist. Die Meinungen in diesem Artikel entsprechen meiner persönlichen Einschätzung als Chirurg und Publizist
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«Überalterung» ist ein Kampfbegriff gegen den Sozialstaat
Bernd Hontschik / 30.01.2024 Wer die demographischen Veränderungen zur Demontage unserer Sozialsysteme missbraucht, der hat nichts Gutes im Sinn. Red. Der Autor dieses Gastbeitrags ist Chirurg und Publizist in Frankfurt. Es gibt verschiedene Lawinen. Es gibt Schneelawinen, Staublawinen, Eislawinen und Schlammlawinen. Lawinen entwickeln bergabstürzend eine ungeheure Gewalt, sind unentrinnbar und können enorme Schäden verursachen. Sie sind Naturkatastrophen. Seit einigen Jahren werden wir nun von einer ganz neuen Lawine heimgesucht, die uns – ebenfalls unentrinnbar – überrollt, ohne dass wir uns zuvor in alpines Gelände begeben haben. Das ist die Alterslawine. Man könnte aber auch wirklich erschrecken. Während im Jahr 1950 etwa zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland über 65 Jahre alt waren, zählte man im Jahr 2022 bereits 22 Prozent. Der
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