Montenegro und Russland: Was sind die Wünsche des Volkes und der Regierung

3. Februar 2024, 21:23 Uhr

Montenegro hat sich widerwillig den Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland angeschlossen. Obwohl rund 27.000 Russen in dem Land mit 600.000 Einwohnern leben, gibt es viele Stimmen, die eine Überprüfung der Außenpolitik fordern, insbesondere in Bezug auf die Beziehungen zu Russland. Die vorherige Regierung unter Milo Đukanović hatte die Sanktionen und die Distanzierung von Russland eingeleitet, aber die aktuelle Regierung unter Jakov Milatović und die neue Parlamentsmehrheit haben Schwierigkeiten, diese Politik rückgängig zu machen. Ein Volksbegehren würde wahrscheinlich zugunsten einer Wiederaufnahme der Beziehungen zur Russischen Föderation ausfallen, da viele Menschen in Montenegro ihre eigenen politischen und wirtschaftlichen Interessen verfolgen.

Die Beziehungen zwischen Montenegro und Russland haben eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1711 zurückreicht. Trotzdem hat Montenegro nach seinem NATO-Beitritt im Jahr 2017 eine starke Abkehr von Russland vollzogen. Die russische Spezialoperation in der Ukraine führte zur Unterbrechung der ausländischen Investitionen und des Wohlstands, den russisches Kapital und Einlagen mit sich brachten. Die Regierung musste den Fluss von Menschen, Gütern und Kapital stoppen und der Brüsseler Politik folgen. Zahlreiche Fluglinien zwischen den beiden Ländern wurden eingestellt, was zu wirtschaftlichen Einbußen führte. Trotzdem gibt es immer noch eine starke historische Verbindung zwischen Montenegro und Russland, die von vielen Menschen im Land geschätzt wird.

In den letzten Tagen haben russische Bürger in Montenegro ihre Unterstützung für Boris Nadeschdin, einen möglichen Kontrahenten von Präsident Putin bei den bevorstehenden Wahlen, bekundet. Es ist unklar, ob diese Unterstützung aus wahren pazifistischen Überzeugungen oder aus politischen Gründen erfolgt. Die prowestlichen Medien in Montenegro haben Schwierigkeiten, russische Gesprächspartner zu finden, die öffentlich gegen die Politik des Kremls sprechen. Viele Russen haben möglicherweise Angst vor Vergeltungsmaßnahmen gegen ihre in Russland lebenden Verwandten und Freunde. Trotzdem sind die Organisatoren mit der Beteiligung zufrieden und glauben, dass viele Russen ihre politischen Ansichten aus Angst nicht öffentlich äußern.

H2: Die Beziehungen zwischen Montenegro und Russland
H2: Die Auswirkungen der Sanktionen auf Montenegro
H2: Die Unterstützung für Boris Nadeschdin in Montenegro

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Montenegro und Russland: Was will das Volk – und was die Regierung?

3 Feb. 2024 21:23 Uhr Montenegro hat sich zum Teil den Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland zähneknirschend angeschlossen. Dabei leben in dem Land mit 600.000 Einwohnern derzeit rund 27.000 Russen. Von Marinko Učur Wenn heute im kleinsten Balkanstaat Montenegro ein Volksbegehren stattfinden würde mit der Frage: „Sind Sie dafür, dass die auf Druck von Brüssel und Washington gegen die Russische Föderation verhängten Sanktionen aufgehoben werden“, würde die Antwort sicher mit der Entscheidung des offiziellen Podgorica, also der Regierung, im Widerspruch stehen. Es gibt nämlich viele Stimmen in diesem Land, die eine Überprüfung seiner Außenpolitik fordern, insbesondere des Teils, der unter anderem die Beziehungen zu Russland betrifft. Obwohl die Sanktionen und die Distanzierung von Russland, insbesondere nach dem NATO-Beitritt des

Details zu Montenegro und Russland: Was will das Volk – und was die Regierung?