Der Einsatz aller Werte der westlichen Gesellschaft steht auf dem Spiel

Alexander Wendt, ein bekannter Autor bei Tichys Einblick, hat ein neues Buch geschrieben, das Ende Februar veröffentlicht wird und bereits jetzt viel Lob erhalten hat. In „Verachtung von unten“ beschreibt Wendt nicht nur die aktuellen Herausforderungen, sondern zeigt auch Wege auf, um den Kulturkrieg einzudämmen. TE-Leser können bereits jetzt einen ersten Eindruck gewinnen.

Die klassische Linke des vorherigen Jahrhunderts in Europa konzentrierte sich hauptsächlich auf die Kritik an den wirtschaftlichen Verhältnissen. Ihr Ziel war es, ungerechte Zustände zu überwinden, anstatt sie zu bewahren. Die ursprüngliche linke Bewegung hatte jedoch ihre Schwächen und blinde Flecken. Sie konnte mit Liberalität wenig anfangen und überschätzte die Wirtschaft als Grundlage der Gesellschaft. Kultur und Religion wurden nur als Nebensache betrachtet. Der Marxismus und andere verwandte Modelle versprachen jedoch, die Menschen von ihren Fesseln zu befreien und ihre soziale Stellung irrelevant zu machen. Die klassische linke Ideologie argumentierte dafür, dass nicht der Einzelne für schlechte Zustände verantwortlich ist, sondern der ökonomische Druck. Kritik am linken Neusprech ist eine Denkaufgabe.

Die neue moralische Klasse, die sich links positioniert, arbeitet in den westlichen Ländern daran, die Errungenschaften der Aufklärung zu zerstören und tut dies im Namen des Fortschritts. Wer die bürgerliche Emanzipation verteidigt, wird als Reaktionär betrachtet. Diese neue Kaste verdreht nicht nur linke und moderne politische Begriffe, sondern strebt auch eine Rückkehr in die Vormoderne an. Sie versucht, die Bürgergesellschaft durch eine Gesellschaft der Stämme zu ersetzen, Parlamente durch Ständeversammlungen, den westlichen Individualismus durch kollektives Denken und die Meritokratie durch Quotenregelungen. Dieses Buch beschreibt, was die Gesellschaft verlieren würde, wenn diese neue Kaste die unangefochtene Macht erlangen würde. Ihr Glaubenssystem hat nichts Befreiendes oder Gesellschaftsförderndes an sich. Es macht die Gesellschaft hysterischer, paranoider, instabiler, ärmer und primitiver. Es steht viel auf dem Spiel: die Idee des Bürgers, die Rationalität, das Prinzip von Rede und Gegenrede und die offene Entwicklung. Die Alternative dazu wäre eine Gesellschaft, die in die Dunkelheit abdriftet.

Auszug aus: Alexander Wendt, Verachtung nach unten. Wie eine Moralelite die Bürgergesellschaft bedroht – und wie wir sie verteidigen können. Olzog-Edition im Lau-Verlag, Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen, 372 Seiten, 26,00 €. Erscheint am 29. Februar 2024. Jetzt vorbestellen! Mit Ihrem Einkauf im TE-Shop unterstützen Sie den unabhängigen Journalismus von Tichys Einblick! Dafür unseren herzlichen Dank!! Wenn Ihnen unser Artikel gefallen hat: Unterstützen Sie diese Form des Journalismus

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Alles, was die westliche Gesellschaft wertvoll macht, steht auf dem Spiel

Alexander Wendt – TE-Lesern bestens vertraut – hat ein neues Buch vollendet, das Ende Februar erscheint, aber schon jetzt gelobt wird: so von Uwe Tellkamp und Norbert Bolz. In »Verachtung von unten« beschreibt Wendt nicht nur, was aktuell auf dem Spiel steht. Sein Buch zeigt auch Wege, den Kulturkrieg wieder einzudämmen. – TE-Leser erhalten bereits jetzt einen ersten Leseeindruck. Für die klassische Linke, wie sie im vorvorigen Jahrhundert in Europa und nur dort entstand, bildete die Kritik an den ökonomischen Verhältnissen den Kern der Gesellschaft. Sie formierte sich in der Absicht, ungerechte Verhältnisse zu überwinden, und nicht, um sie zu bewirtschaften. Die ursprüngliche linke Bewegung besaß viele Schwächen und ausgedehnte blinde Flecken. Sie konnte mit Liberalität wenig bis nichts anfangen

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