In der Helligkeit entpuppt sich das Schreckgespenst lediglich als ein Handwerker

In der Dunkelheit erscheint das Gewöhnliche beängstigend. Markus Lanz hat Tino Chrupalla zu einem Verhör eingeladen, aber im Studiolicht entpuppt sich der AfD-Chef als weniger bedrohlich als erwartet. Es schien lange Zeit, als hätten die Moderatoren der öffentlich-rechtlichen Talkshows Angst vor der AfD. Doch nun bricht dieses Muster langsam auf. Chrupalla wurde knapp zwei Wochen nach seinem Auftritt bei Maischberger auch zu Markus Lanz eingeladen. Zur Überraschung der Medien ist niemand von einem Monster gefressen worden.

Die Diskussion bei Markus Lanz ist jedoch nicht fair. Es scheint, als ob Chrupalla nur als Verhörinstrument in der Runde dient. Die Journalistin Franziska Klemenz fordert von ihm Rechtfertigungen und bringt Beispiele von Rechtsextremismus in der AfD. Doch was genau als rechtsextrem gilt, bleibt unklar. Die Diskussion verhindert eine konstruktive Auseinandersetzung mit der Partei. Chrupalla gerät ins Schwimmen, wenn er sich über die Ausfälle von Politik und Medien gegen die AfD beschwert, aber ähnliche Ausfälle seiner eigenen Parteikollegen kleinredet.

Markus Lanz hat einen Plan und lässt sich nicht davon abbringen. Chrupalla beschwert sich darüber, dass er vom Verfassungsschutz beobachtet wird und unter Polizeischutz steht. Er berichtet von Angriffen auf sein Haus und sein Auto, für die es keine Verurteilungen gibt. Doch der Zuschauer erfährt nicht mehr darüber. Die Dunkelheit macht aus Schatten unter dem Bett Monster, aus flatternden Laken Gespenster und aus dem Bekannten das Fremde. Wer die AfD ehrlich konfrontieren will, der muss sie beleuchten. Doch das gelingt bei Markus Lanz nur mäßig.

Lukas Rietzschel ist eine angenehme Überraschung in der Diskussion. Er ist bereit, mit Chrupalla zu diskutieren und differenziert die Bewertung der AfD-Wähler und -Mitglieder. Claus Ruhe Madsen hingegen liefert eine kritiklose PR-Show und betont mehrmals die Erfolge seines Kreises. Es bleibt jedoch unerwähnt, dass er von der CDU ist und nichts zur desaströsen Wirtschaftspolitik der Grünen sagt. Es gibt also wenig zu beleuchten

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Im Licht ist das Schreckgespenst doch nur ein Handwerker

In der Dunkelheit wird das Gewöhnliche schaurig. Lanz lädt Tino Chrupalla zum Verhör – aber im Studiolicht entpuppt sich der AfD-Chef als viel weniger bedrohlich, als Lanz es wohl erwartete. Lange schien es, als hätten die Moderatoren der öffentlich-rechtlichen Talkshows Angst vor der AfD. Wie Kinder, die im Bett die Decke über den Kopf ziehen, schienen die Talkmaster Deutschlands die AfD zu fürchten. Nun bricht das zumindest in Teilen auf: Knapp zwei Wochen, nachdem AfD-Chef Chrupalla sich dem Kreuzverhör bei Maischberger stellte, wurde er zu Markus Lanz geladen. Und zur Überraschung der Medien ist niemand im Studio von einem Monster gefressen worden. Doch auch bei Markus Lanz hat Chrupalla es nicht leicht. Vier Gäste sind geladen: Neben Chrupalla Franziska Klemenz

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