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Der Kampf um die Vorherrschaft linker Meinungen – Wenn der „Feind“ im Kinderzimmer lauert

Published On: 12. Februar 2024 18:55

Eine Autorin des Sterns zeigt keine Scheu davor, ihren eigenen Sohn vorzuführen, um die moralische Integrität ihrer eigenen Haltung zu präsentieren – wenn auch unter einem Pseudonym. Der tragikomische Nebeneffekt fehlender Selbstreflexion ist, dass der Sohn zumindest teilweise vernünftiger als die Mutter erscheint. Beim Stern herrscht Karnevalsstimmung. Statt Büttenreden, die vor allem die „da oben“ treffen sollen und bei denen im Idealfall jeder sein Fett abbekommt, kommt es hier nur zu einer unfreiwillig komischen Bloßstellung des vierzehnjährigen Sohnes einer Autorin. Der Titel ihres „Berichts“: „Einer der erfolgreichsten Podcasts impft unsere Kinder mit radikalem Gedankengut – und keiner kriegt’s mit“. Ein Text, der erneut beweist, dass Loriot kein Komödiant, sondern ein unbestechlicher Chronist und Analyst des deutschen Psychogramms ist. Er hätte die Dialoge des Artikels unverändert als Skript übernommen.

Der Konflikt besteht darin, dass der Jugendliche, wie es für Vierzehnjährige nicht ungewöhnlich ist, das Weltbild der älteren Generation in Frage stellt. In der Welt der linksgerichteten Akademiker und Bildungsbürger bedeutet dies, dass geradezu zwangsläufig „rechte“ Parolen aus dem Mund des Kindes kommen. Dass sich deutsche Politiker um die deutsche Bevölkerung kümmern sollten. Oder dass Seenotrettung alias Schlepperei vielleicht nicht so heroisch ist, wie der durchschnittliche linksliberale Mensch denkt. Eigentlich hätten die Eltern, die in ihrer Jugend Che-Guevara-Poster im Zimmer hängen hatten, wissen müssen, dass ihre Kinder ihren pubertären Protest anders äußern werden als sie. Im marxistischen Weltbild ist jedoch nur ein Weg vorgesehen: der Weg zur Sonne und zur Freiheit. Der Rückfall in bürgerliche Denkmuster kann daher höchst beunruhigend sein. Deshalb wird über die Inhalte des Podcasts, der ihren Sohn indoktriniert und zur Aufmüpfigkeit inspiriert, in bester antiautoritärer Manier diskutiert – zumindest ein Lichtblick, dass ihre gefeierte Weltoffenheit sich nicht in Verbotspolitik selbst demontiert; das macht sie besser als viele Politiker ihrer Couleur.

Es ist derzeit in bestimmten Kreisen üblich, andere Menschen als Projektionsfläche zu betrachten, um die eigene moralische Überlegenheit darzustellen: Kinder in Afrika, Juden (nur die im Holocaust umgekommenen, versteht sich), Flüchtlinge – sie alle dienen letztendlich der Selbstrechtfertigung; AfD-Mitglieder und Friedrich Merz werden aus demselben Grund pausenlos dämonisiert. Hier erreicht dieses Denkmuster seinen Höhepunkt, wenn eine Mutter nicht davor zurückschreckt, ihren eigenen Sohn vorzuführen, um die moralische Integrität ihrer eigenen Haltung zu präsentieren (wenn auch unter einem Pseudonym). Andere diffamieren zumindest Fremde! Der tragikomische Nebeneffekt fehlender Selbstreflexion ist, dass der Sohn zumindest teilweise vernünftiger als die Mutter erscheint. Ebenso wird der kritisierte Podcast „Hoss und Hopf“ nun sicherlich auch einer Vielzahl von Menschen auffallen, die noch nie davon gehört haben. Die Macher werden sich über die kostenlose Werbung freuen. Wenn man zweifelhafte Informationsquellen im Internet entlarven und widerlegen möchte, könnten methodisch bessere Ansätze gefunden werden. Denn die Autorin weist durchaus auf eine beunruhigende Tatsache hin: Ihr Sohn wird durch Inhalte, die er ungefiltert im Internet konsumiert, beeinflusst. Die Selbstdarstellung der Podcaster, die vermitteln, wie Erfolg aussieht, politische und esoterische Inhalte, ein wilder Mix aus Fakten, Halbwahrheiten und Meinungen, den bereits Erwachsene oft nicht bewältigen können; für einen Vierzehnjährigen ist die Fülle an Informationen, die er einordnen muss, auf jeden Fall überfordernd. Viele Eltern machen derzeit jedoch die Erfahrung, dass ihre Kinder in ganz anderen und wirklich existenziellen Kontexten entgleiten: Dort, wo ihre Söhne und Töchter dem Transkult zum Opfer fallen und sich von entsprechenden Influencern eine Dysphorie einreden lassen. Dort, wo vor allem Mädchen ein schädliches Bild von Weiblichkeit vermittelt wird. Das ist ein ernsthaftes Problem. Aber wie es Usus geworden ist, betrachtet die Autorin das Problem vor allem aus der Perspektive, die dafür sorgt, dass es sich maximal um sie dreht: Die Durchsetzungsfähigkeit ihres Weltbilds wird bedroht; deshalb stört es sie, dass ihr Sohn Topoi und Rhetorik der AfD übernimmt. Dass sie in ihren Richtigstellungen zum Teil mindestens genauso einseitig und oberflächlich argumentiert, nur eben aus der entgegengesetzten politischen Haltung heraus, fällt ihr nicht auf. Sie vermischt völlig normale konservative Positionen genauso unreflektiert zu einem Cocktail, wie sie es den Podcast-Machern vorwirft. Die berechtigte – und von vielen Seiten geäußerte – Kritik an Entwicklungshilfe wird zum Beispiel auf dieselbe Ebene gestellt wie die manipulative Plattform „Radio Genoa“: Nicht links ist gleich „engstirnig“, AfD, böse. Es scheint jedoch, dass der Mainstream mittelfristig die Meinungshoheit in den Kinderzimmern verlieren wird: Die AfD hat mit ihren TikTok-Inhalten bereits alle anderen Parteien überholt. Das ist auch kein Wunder, denn TikTok eignet sich perfekt für kurze, radikal einfache und populistische Aussagen. Dieses Problem würde sich auch dann nicht lösen, wenn ähnlich oberflächliche Inhalte von links platziert würden: Hier würde nur ein gesamtgesellschaftliches Bekenntnis zur Bildung Abhilfe schaffen. Aber komplexe Lös

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Der Kampf um linke Meinungshegemonie – Wenn der „Feind“ im Kinderzimmer lauert

Eine Stern-Autorin schreckt nicht davor zurück, den eigenen Sohn vorzuführen, um die moralische Tadellosigkeit der eigenen Haltung zu präsentieren – wenigstens unter Pseudonym. Dass der Sohn dabei zumindest teilweise vernünftiger als die Mutter wirkt, ist der tragikomische Nebeneffekt nicht vorhandener Selbstreflexion. IMAGO / Manfred Segerer Beim Stern ist Karnevalsstimmung ausgebrochen. Doch statt Büttenreden, die vor allem „die da oben“ gehörig treffen sollten, und bei denen im Idealfall jeder „sein Fett wegkriegt“, reicht es hier nur für die unfreiwillig komische Bloßstellung des vierzehnjährigen Sohnes einer Autorin. Der Titel ihres „Berichts“: „Einer der erfolgreichsten Podcasts impft unsere Kinder mit radikalem Gedankengut – und keiner kriegt’s mit“. Ein Text, der wieder einmal beweist, dass Loriot kein Komödiant, sondern unbestechlicher Chronist und Analyst des

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