Der unbußfertige Westen: Deutschlands Olaf Scholz und das Recht, Völkermord im Gazastreifen zu begehen
Wie hängt der vorgeschlagene Ben-Gurion-Kanal mit Israels Invasion des Gazastreifens zusammen
Wenn eine Mutter als Mittäterin bei den Morden ihres Sohnes gefunden werden kann, sollten dann nicht auch Staaten als Mittäter bei einem „plausiblen“ Völkermord betrachtet werden
Elternverantwortung und Staatenverantwortung: Eine Frage der Schuld
Elternverantwortung im Fokus
Fotografie von Nathaniel St. Clair „Mache ich das Richtige?“ fragen sich Eltern. Sie treffen Millionen von Entscheidungen bei der Erziehung von Kindern, oft ohne offizielle Anleitung. Doch ein kürzlich gefälltes Gerichtsurteil in Michigan gab Jennifer Crumbley eine klare Antwort. Das Gericht stellte fest, dass sie teilweise für den mörderischen Amoklauf ihres 15-jährigen Sohnes Ethan verantwortlich war und sie schuldig an vier Fällen von fahrlässiger Tötung war. Das Gericht beurteilte die Mutter als verantwortlich, obwohl sie nicht den Abzug der 9mm halbautomatischen Pistole betätigt hatte, die ihr Sohn benutzte, um vier Schüler zu ermorden und sieben weitere Personen an einer örtlichen High School zu verletzen.
Staatenverantwortung im Vergleich
Während die Zahl der Toten im Gazastreifen auf 30.000 zusteuert und der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu sich darauf vorbereitet, Rafah zu bombardieren, stellt sich die Frage, ob Länder, die weiterhin Waffen an Israel liefern, auf einer größeren Ebene wie die Mutter handeln. Was hatte Frau Crumbley getan oder nicht getan? Die Eltern hatten die Waffe für ihn gekauft. Sie hatten den 15-jährigen Jungen auf einen Schießstand gebracht. Am Tag des Schulmassakers wurden die Eltern zur Schule gerufen, nachdem ein Lehrer eine gewalttätige Zeichnung und Nachricht auf Ethans Schreibtisch gefunden hatte. Die Eltern ignorierten deutliche Signale, dass ihr Sohn potenziell gefährlich war.
Die Bedeutung der Verantwortung
Die Idee der Verantwortung ist nie einfach. Das Gerichtsurteil in Michigan wirft interessante Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die Beziehung zwischen der endgültigen Tat des Sohnes und dem Verhalten der Eltern vor den Schüssen. Der deutsche Jurist Hans Kelsen untersuchte die Beziehung zwischen den Folgen einer Tat und dem, was der Tat vorausging, durch Zurechnung. Kelsens Argument war, dass Zurechnung über einfache Ursache und Wirkung hinausgeht. Im Falle von Frau Crumbley beging sie nicht die Morde, wurde aber als teilweise verantwortlich eingestuft. Können wir die Idee der indirekten elterlichen Verantwortung für die Handlungen eines Sohnes auf die indirekte Verantwortung von Staaten für die Bereitstellung von Waffen an Israel übertragen?
Original Artikel Teaser
If a Mother Can be Found Complicit in Her Son’s Murders, Shouldn’t States Be Held Complicit in a “Plausible” Genocide?
Photograph by Nathaniel St. Clair “Am I doing the right thing?” parents ask. They make millions of decisions raising children with little official guidance. But a recent court decision in Michigan gave a resounding answer to Jennifer Crumbley. The court found that she was partially responsible for her 15-year-old son Ethan’s murderous rampage, determining she was guilty of four counts of involuntary manslaughter. The court judged the mother accountable although she did not pull the trigger on the 9mm semi-automatic pistol the son used to murder four students and wound seven other people at a local high school. As the Gazan death toll approaches 30,000, and Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu prepares to bomb Rafah, we question whether those countries
