Zuckerbrot und Peitsche: Die Behandlung der Mapuche in Chile
Politische Verfolgung der Mapuche-Anführer
Zwei Mapuche sind angeklagt, eine Großgrundbesitzerin erpresst zu haben. Die Angeklagten sind Oberhäupter einer Gemeinde und befinden sich seit zehn Monaten in Untersuchungshaft. Die Protestierenden vor dem Gerichtsgebäude sprechen von politischer Verfolgung und institutionellem Rassismus. Die Regierung Boric versprach einen neuen Umgang mit den indigenen Mapuche. Davon ist nach zwei Jahren Amtszeit wenig geblieben.
Landkonflikt im Wallmapu
Der Prozess gegen die Mapuche-Anführer ist Teil einer politischen Strategie der Regierung unter Gabriel Boric. Während eine Kommission über den Landkonflikt der Mapuche berät, werden gleichzeitig Mapuche wegen verschiedener Vergehen angeklagt. Die Angeklagten sollen Geld von einer Großgrundbesitzerin gefordert haben, um einen Tannenwald abholzen zu lassen. Die Verteidigung spricht von einem historischen Recht der Mapuche auf das Land.
Harte Hand der Regierung Boric
Die Regierung Boric hatte ursprünglich eine neue Beziehung zu den Mapuche versprochen, doch nach militärischen Vorfällen im Wallmapu änderte sich der Kurs. Die Militarisierung der Region und die Verurteilung von Mapuche-Anführern zeigen, dass die Regierung hart gegen vermeintliche Straftaten vorgeht. Trotz Versuchen eines Dialogs und einer Kommission zur Lösung des Landkonflikts bleibt die Situation angespannt.
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Zuckerbrot und Peitsche: Der Umgang mit den Mapuche in Chile
Zwei Mapuche sind angeklagt, eine Großgrundbesitzerin erpresst zu haben. Die Angeklagten sind Oberhäupter einer Gemeinde und befinden sich seit zehn Monaten in Untersuchungshaft. Die Protestierenden vor dem Gerichtsgebäude sprechen von politischer Verfolgung und institutionellem Rassismus. Die Regierung Boric versprach einen neuen Umgang mit den indigenen Mapuche. Davon ist nach zwei Jahren Amtszeit wenig geblieben. Von Malte Seiwerth. Der Prozess ist einer von vielen, die derzeit im Wallmapu, dem historischen Siedlungsgebiet der Mapuche, stattfinden. Und sie sind Teil einer politischen Strategie, die die linksreformistische Regierung unter Gabriel Boric verfolgt. Einerseits tagt derzeit eine überparteiliche Kommission zu einer Lösungsfindung über den Landkonflikt der Mapuche, andererseits steht das Gebiet weiter unter Kontrolle des Militärs, und Dutzende von Mapuche werden wegen Landbesetzung, Gewalttaten und
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