Vermont: Die Realität hinter dem Bilderbuch

Bild von Max Böhme. In den Köpfen vieler Menschen ist der US-Bundesstaat Vermont ein idyllischer Ort mit Bäumen, Bergen, Skigebieten, handwerklich gebrautem Bier und wohlhabenden Menschen. Ehrlich gesagt hat Vermont seinen Anteil an all diesen Dingen. Doch wie an jedem anderen Ort in der kapitalistischen Weltwirtschaft haben sie ihren Preis. Bis vor kurzem war dieser Preis für die meisten Bewohner Vermonts und noch mehr für seine Besucher größtenteils verborgen. Die Kombination aus der COVID-19-Pandemie und der drastischen Umgestaltung der kapitalistischen Wirtschaft, die folgte, hat jedoch die hässliche Seite von Vermonts Bilderbuchrealität offenbart. Wie in den meisten anderen Teilen der Welt leben Obdachlose auf den Straßen der kleinen Städte des Bundesstaates, betteln, spielen ihre Lebensdramen ab und fragen sich, wo sie bei Kälte schlafen können.

Die Herausforderungen von Drogenabhängigkeit und Armut

Eine Epidemie von Drogenabhängigkeit, die ich noch nie zuvor so hässlich gesehen habe, macht sich auf diesen Straßen bemerkbar, in den Eigentumsdelikten und in den von verschiedenen Gesundheitsbehörden und Polizeibeamten gemeldeten Überdosiszahlen. Angesichts des visuellen Beweises frage ich mich unweigerlich, wie viele weitere Süchtige sich in ihren ländlichen und Vorstadthäusern verstecken. Wie so oft im ganzen Land schließt sich der Gouverneur von Vermont dem Chor derjenigen an, die fordern, mehr Menschen ins Gefängnis zu stecken, weil die Medien und verschiedene konservative Gruppen die Kriminalitätssituation in Vermont überzeichnen.

Die Auswirkungen des kapitalistischen Systems

Es ist klar, dass illegaler Drogenkonsum in den Vereinigten Staaten zunimmt. Die verwendeten Drogen sind süchtig machend und potenziell tödlich. Viele der Konsumenten haben oft keinen festen Wohnsitz. Viele haben auch kein nennenswertes Einkommen außer dem, was sie durch verschiedene, meist kleinere, kriminelle Aktivitäten erwirtschaften können. Diese Faktoren sind es, auf die die Befürworter von Gesetz und Ordnung hinweisen, wenn sie mehr Polizei, härtere Strafen und mehr Inhaftierungen fordern. Diese Probleme werden jedoch nicht gelöst, indem man mehr Menschen einsperrt und mehr Gefängnisse baut. Langfristige Investitionen in Sozialwohnungen, Bildung und Sozialdienste können und werden dies in der Regel tun.

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Unchained Capitalism: A Demonic Theology

Image by Max Böhme. In the minds of many, the US state of Vermont is an idyllic place of trees, mountains, ski resorts, craft beer and people with lots of money. In all honesty, Vermont does have its share of all these things. However, like any other place in the world’s capitalist economy, they come at a price. Until recently, that price was mostly hidden from the bulk of Vermont’s residents and even more of its visitors. However, the combination of the COVID-19 pandemic and the drastic reordering of the capitalist economy that followed has revealed the ugly underside of Vermont’s picture-book reality. Like most of the rest of the world, the unhoused live on the streets of the state’s

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