Streit um die Macht der Konservativen: Wahlen im Iran
Ernüchterung und Boykottaufrufe bei den Wahlen im Iran
Die Wahlen für das Parlament und den Expertenrat im Iran wurden von großer Ernüchterung und Boykottaufrufen begleitet. Rund 61 Millionen Wählerinnen und Wähler waren aufgerufen, neben dem Parlament auch den einflussreichen Expertenrat zu wählen. Die Abstimmung wurde bis 20.00 Uhr Ortszeit verlängert, und erste Ergebnisse werden am Wochenende erwartet.
Politisches System zwischen Theokratie und Republik
Das politische System der Islamischen Republik Iran vereint theokratische und republikanische Elemente. Das Parlament mit 290 Sitzen wird alle vier Jahre vom Volk gewählt, wobei der Wächterrat die ideologische Eignung der Politiker prüft. Kandidaten treten nicht mit Parteien, sondern über Listen an. Die aktuelle Legislaturperiode endet am 26. Mai, und ein erbitterter Machtkampf zwischen verschiedenen Lagern deutet sich an.
Wahl des Expertenrats im Fokus
Neben dem Parlament wird auch der Expertenrat direkt vom Volk gewählt. Das Gremium besteht aus 88 schiitischen Geistlichen, die im Todesfall den Religionsführer bestimmen. Nur 144 Kandidaten sind zugelassen, was vor den Wahlen Kritik auslöste. Die eigentliche Macht im Iran liegt bei der Staatsführung unter Religionsführer Chamenei, der als mächtigster Mann im Land gilt.
Original Artikel Teaser
Machtkampf der Konservativen: Wahlen im Iran
Im Iran sind die Wahlen für das Parlament und den Expertenrat von großer Ernüchterung und Boykottaufrufen begleitet worden. Bis zum späten Abend sind rund 61 Millionen Wählerinnen und Wähler in der Islamischen Republik dazu aufgerufen, außer dem Parlament (Madschles) auch den sogenannten Expertenrat, ein einflussreiches Gremium islamischer Gelehrter, zu wählen. Die Abstimmung wurde am Abend bis 20.00 Uhr Ortszeit verlängert. Mit ersten Ergebnissen wird am Wochenende gerechnet. Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei eröffnete in einer Hochsicherheitszone die Wahlen mit seiner Stimmabgabe. „Die Augen der Menschen und Politiker in der Welt sind auf den Iran gerichtet“, sagte Chamenei vor Journalisten. „Sowohl Freunde als auch Feinde“, fügte er hinzu. Seit Wochen bereits hatte die Staatsspitze für die Wahlen geworben. In der Hauptstadt Teheran
Details zu Machtkampf der Konservativen: Wahlen im Iran