Wie Deutschland sich veränderte

Anteil. Doch diese Entwicklung hatte auch ihre Schattenseiten. Die wachsende Bedeutung der Dienstleistungssektoren führte zu einer Abwertung der industriellen Produktion und der damit verbundenen Arbeitsplätze. Die Globalisierung und die Digitalisierung führten zu einem Abbau von Arbeitsplätzen in traditionellen Branchen und zu einer Zunahme von prekären Beschäftigungsverhältnissen. Die wachsende Bedeutung der theoretischen, kommunikativ-weichen Fächer führte zu einer Vernachlässigung der praxisorientierten, technisch-harten Fächer, die jedoch für die industrielle Produktion und die technologische Entwicklung unerlässlich sind. Die Betonung von Stil und Lebensstil führte zu einer Oberflächlichkeit und Beliebigkeit in der Kultur, die den Blick auf die tatsächlichen gesellschaftlichen Probleme verstellt. In dieser Phase wurden auch die ersten Anzeichen einer Krise sichtbar, die sich in den folgenden Jahren weiter verschärfen sollte. ♦♦♦ Das 3. Kapitel: Die Krise und die Rückkehr des Verdrängten – Die dritte Phase der deutschen Entwicklung, die bis heute andauert, ist von einer tiefen Krise geprägt. Die Globalisierung, die Digitalisierung und die demografische Entwicklung haben zu einer Verunsicherung und Polarisierung in der Gesellschaft geführt. Die traditionellen Parteien verlieren an Zustimmung, während populistische Bewegungen erstarken. Die soziale Ungleichheit nimmt zu, während die Mittelschicht schrumpft. Die Arbeitslosigkeit steigt, während prekäre Beschäftigungsverhältnisse zunehmen. Die Umweltzerstörung und der Klimawandel bedrohen die Lebensgrundlagen der Menschheit. In dieser Krise zeigt sich, dass das Verdrängte, das in den vorherigen Phasen der Entwicklung keine Rolle spielte, nun unersetzlich ist und zurückkehrt. Die Bedeutung der industriellen Produktion, der praxisorientierten, technisch-harten Fächer und der soliden, handwerklichen Berufe wird wieder erkannt. Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte miteinander verbindet, wird immer deutlicher. Die Rückbesinnung auf traditionelle Werte und Tugenden, wie Fleiß, Sparsamkeit, Solidarität und Verantwortung, gewinnt an Bedeutung. Die Suche nach neuen Lösungen und Alternativen, die über die bisherigen Denk- und Handlungsweisen hinausgehen, wird immer dringlicher. In dieser Krise liegt auch eine Chance, die bestehenden Probleme zu überwinden und eine neue, nachhaltige und gerechte Gesellschaft zu schaffen. Es liegt an uns, ob wir diese Chance nutzen und das Verdrängte als unersetzlich erkennen und zurückkehren lassen

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Wie Deutschland ein anderes Land wurde

Die gegenwärtigen Krisen sind keine vorübergehende Schwächeperiode, sondern Teil einer großen Zivilisationskrise, die sich über mehrere Stufen aufgebaut hat. Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 von 1,3 Prozent auf 0,2 Prozent gesenkt. Das ist eine krasse Senkung. Für eine Regierungskoalition, die behauptet, dass sie – und nur sie – die Zukunft Deutschlands repräsentiert, ist es eine Bankrott-Erklärung. Ihre Politik der großen Transformation bringt dem Land alles andere als einen „New Deal“. Und vor dem Hintergrund des stagnierenden Bruttoinlandsproduktes bekommen die rasant steigenden Schulden nun ein viel größeres Gewicht: Zum ersten Mal seit Gründung der Bundesrepublik ist ihre finanzielle Solidität wirklich erschüttert. Doch die vorherrschende politische Rhetorik tut so, als wäre eine neue Prosperität mit noch

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