Die erworbenen Ohnmachten
Erlernte Hilflosigkeit und ihre Auswirkungen
Wer sich achselzuckend die Energieversorgung ruinieren, in amerikanische Stellvertreterkriege verwickeln und die Sonne durch Kunstwolken abdimmen lässt, hat wenig Anspruch auf Mitleid. Zu allen Zeiten musste man sich zur Wehr setzen, um nicht zum Sklaven degradiert zu werden oder von der Bildfläche zu verschwinden. Zahlreiche Aufstände und Revolten in Europa legen beredtes Zeugnis ab. Woher kommt jetzt dieser Fatalismus, der einer Selbstaufgabe gleichkommt?
Die Auswirkungen der erlernten Hilflosigkeit
Die Schockstarre hat unter Psychologen seit 1967 einen Namen: erlernte Hilflosigkeit. Der amerikanische Psychologe Martin Seligman prägte ihn in der Folge eines unethischen Tierexperiments an der Universität von Pennsylvania. Hunde, die in Käfigen Elektroschocks ausgesetzt wurden, zeigten ein unterschiedliches Verhalten abhängig davon, ob sie eine Reaktion zum Selbstschutz gelernt hatten oder eben nicht. Hunde, denen der rettende Ausweg in einen anderen Käfig möglich war, brachten sich dort auch später in Sicherheit, während Hunde, die Elektroschocks ohne Ausweichmöglichkeit aushalten mussten, versuchten erst gar nicht, sich zu retten, als sie eine Option erhielten.
Die Folgen der erlernten Hilflosigkeit in der Gesellschaft
Dieses unnatürliche Verhalten hat man den meisten Menschen in den westlichen Industrieländern seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs antrainiert. Basis waren Radio und Fernsehen, die tagtäglich eine entfernte oder sogar erfundene Wirklichkeit im Bewusstsein verankerten, an der sich nichts ändern ließ. Ob Korea- oder Vietnamkrieg, Kennedy-Morde oder Fußballdramen – man konnte nur zuschauen. Bürgerproteste und die Auflehnung von Menschen gegen Übergriffe werden von den Massenmedien ausgespart. Das Wissen um eigene Handlungsoptionen soll gar nicht als Denkmöglichkeit erkannt werden.
Original Artikel Teaser
Erlernte Hilflosigkeit
Wer sich achselzuckend die Energieversorgung ruinieren, in amerikanische Stellvertreterkriege verwickeln und die Sonne durch Kunstwolken abdimmen lässt, hat wenig Anspruch auf Mitleid. Zu allen Zeiten musste man sich zur Wehr setzen, um nicht zum Sklaven degradiert zu werden oder von der Bildfläche zu verschwinden. Zahlreiche Aufstände und Revolten in Europa legen beredtes Zeugnis ab. Woher kommt jetzt dieser Fatalismus, der einer Selbstaufgabe gleichkommt? Die Schockstarre hat unter Psychologen seit 1967 einen Namen: erlernte Hilflosigkeit. Der amerikanische Psychologe Martin Seligman (geb. 1942) prägte ihn in der Folge eines unethischen Tierexperiments an der Universität von Pennsylvania. Hunde, die in Käfigen Elektroschocks ausgesetzt wurden, zeigten ein unterschiedliches Verhalten abhängig davon, ob sie eine Reaktion zum Selbstschutz gelernt hatten oder eben nicht. Hunde, denen
Details zu Erlernte Hilflosigkeit