Investoren übernehmen Krankenhäuser: Zunahme von Komplikationen
Investitionen in Gesundheitseinrichtungen
Martina Frei / 8.03.2024 Wenn Investoren Gesundheitseinrichtungen kaufen, werden die Rechnungen oft teurer. Und die Patientenzufriedenheit sinkt. Es gibt Dinge, die möchten Patienten im Spital nie erleben: Zum Beispiel, dass Chirurgen bei der Operation ein Instrument im Bauch zurücklassen, dass es nach einem Eingriff zur Wundinfektion kommt, dass sie wundliegen, dass sie stürzen, dass ihr Blutzucker gefährlich entgleist … All diese Vorkommnisse werfen ein schlechtes Licht auf die Behandlungsqualität im Spital.
Pflegeheime, Spitäler und Arztpraxen auf Effizienz trimmen
Im Gesundheitsmarkt sind solche Investitionen gegenwärtig en vogue. Sie hätten in den letzten Jahren Rekordhöhen erreicht, berichtete das «British Medical Journal» (BMJ). Ihm zufolge gaben private Investoren seit 2021 über 200 Milliarden US-Dollar aus, um Gesundheitseinrichtungen weltweit zu kaufen. Diese werden dann auf mehr Effizienz und Sparen getrimmt. Es kommt zu Kürzungen beim Personal oder es werden weniger qualifizierte Personen mit tieferen Löhnen angestellt. Auch das Aushandeln von günstigeren Einkaufsbedingungen gehöre dazu, das Überweisen von Patienten an angegliederte Labore oder Fachärzte sowie Druck auf die Angestellten, beispielsweise in der Dermatologie den Patienten und Patientinnen Anti-Ageing-Produkte oder Aknecremen anzudrehen.
Vorher-Nachher-Vergleich zeigt Anstieg von Komplikationen
Die Studienautoren und -autorinnen griffen zwölf Vorkommnisse wie die oben genannten heraus, weil sie als Massstab für die Behandlungsqualität gelten. Anhand der Abrechnungscodes auf den Spitalrechnungen analysierten sie, wie oft diese Diagnosen vor der Privatisierung und nachher genannt wurden. Als Vergleichszeitraum dienten maximal drei Jahre vorher und drei Jahre nach der Übernahme. Bei insgesamt über 4,8 Millionen Hospitalisierungen kam es rund 10’000-mal zu solchen unerwünschten – und vermeidbaren – Vorkommnissen.
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Investoren übernehmen Spitäler: Mehr Komplikationen
Martina Frei / 8.03.2024 Wenn Investoren Gesundheitseinrichtungen kaufen, werden die Rechnungen oft teurer. Und die Patientenzufriedenheit sinkt. Es gibt Dinge, die möchten Patienten im Spital nie erleben: Zum Beispiel, dass Chirurgen bei der Operation ein Instrument im Bauch zurücklassen, dass es nach einem Eingriff zur Wundinfektion kommt, dass sie wundliegen, dass sie stürzen, dass ihr Blutzucker gefährlich entgleist … All diese Vorkommnisse werfen ein schlechtes Licht auf die Behandlungsqualität im Spital. US-Gesundheitswissenschaftler haben nun untersucht, ob sich solche Vorkommnisse häuften, nachdem ein Spital von privaten Investoren gekauft wurde. Dazu verglichen sie die Entwicklung in 51 privatisierten Spitälern und in 259 Vergleichsspitälern, die nicht zum Ziel von Investoren wurden. Pflegeheime, Spitäler und Arztpraxen auf Effizienz trimmen Im Gesundheitsmarkt sind solche Investitionen
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