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Wie die Medien die Demokratie verraten

Published On: 1. September 2021 0:10

Veröffentlicht am 1. September 2021 von RL.

Sie kritisierten die Corona-Politik. Dafür schleuderten ihnen Medien einen Kübel mit braunem Dreck entgegen. Kaum hatten die 53 Kulturschaffenden öffentlich die Corona-Massnahmen hinterfragt, hat der Zombie-Journalismus Jagd auf sie gemacht. Aber der Reihe nach. Es ist Donnerstag, der 22. April 2021. Wie ein Lauffeuer verbreiten sich 53 Videos, auf denen sich bekannte und weniger bekannte Kulturschaffende zu Wort melden. In grossartigen kurzen Video-Statements legen sie den Finger in die Wunden einer Corona-«Berichterstattung», die einer journalistischen Schande gleicht.

Alte Menschen, die vor Einsamkeit verrecken? Ausgangssperren? Zugang in die Baumärkte nur mit negativem Test? Kinder, die aus Familien «in Obhut» genommen werden sollen, weil Eltern nicht wollen, dass ihre Kleinen einer Zwangstestung an den Schulen unterworfen sind? Das ist die neue Realität. Offensichtlich haben 53 Schauspieler und Regisseure verstanden, dass in unserem Land in Sachen Corona-Politik, bei den Medien, aber auch beim Verhalten nicht weniger Bürger etwas Grundlegendes – nun ja, wie soll man sagen? – gewaltig aus dem Ruder läuft! 53 kluge Künstler melden sich also an diesem Donnerstag im April zu Wort und veröffentlichen unter #allesdichtmachen, #niewiederaufmachen und #lockdownfürimmer 53 hammermässige Video-Statements.

Mit viel Ironie, mit kluger Überspitzung und Überzeichnung entlarven die Frauen und Männer, was passiert, wenn Politik im Verbund mit den Medien bisher für unantastbar gehaltene Grund- und Freiheitsrechte als Verhandlungsmasse betrachtet. Richy Müller atmet nur noch Luft aus der Tüte, Jan Josef Liefers applaudiert unseren grossartigen Qualitätsmedien für ihre noch grossartigere Berichterstattung zur Pandemie, und Ulrich Tukur lobt die «fürsorgliche Politik engagierter deutscher Regierungsbeamter» – das sind beispielhafte Szenen aus den veröffentlichten Videos.

Endlich, endlich, endlich!, will man rufen. Endlich durchbricht ein Teil der kulturellen Elite die Schweigemauer, die seit der Pandemie den öffentlichen Diskurs umgibt. Endlich machen auch diejenigen, deren Wort aufgrund ihrer herausgehobenen gesellschaftlichen Stellung ein Gewicht hat, ihren Mund auf und halten sich nicht mehr zurück angesichts dessen, was in unserem Land passiert. Die Aktion der Künstler war klug und sie war angebracht. Sie zeigen mit ihren Statements genau, wo die Probleme bezüglich der Berichterstattung zu Corona und der politischen Entscheidungen liegen.

«Danke an alle Medien unseres Landes, die seit über einem Jahr unermüdlich, verantwortungsvoll und mit klarer Haltung dafür sorgen, dass der Alarm genau da bleibt, wo er hingehört, nämlich ganz, ganz oben. Und dafür sorgen, dass kein unnötiger kritischer Disput uns ablenken kann von der Zustimmung zu den sinnvollen und immer angemessenen Massnahmen unserer Regierung.» (Jan Josef Liefers Kommentar, Anm. der Redaktion).

Frage: Ist an den mit reichlich Ironie vorgetragenen Aussagen von Jan Josef Liefers irgendetwas problematisch? Vielleicht muss man in einem Fass Sake geschwommen sein, also lange, sehr lange, und dann noch eine ganze Weile in einem grossen Fass, also einem sehr grossen Fass von diesem Tennessee Whiskey, um in dieser Aussage irgendwie eine Grenzüberschreitung zu erkennen. Im nüchternen Zustand kann man doch nicht ernsthaft etwas an Liefers’ Aussagen aussetzen. Wenn das, was Medien seit Beginn der Pandemie verbreitet haben, keine absolute Zombie-Horror-Angst-Panik-«Berichterstattung» war, was war es denn dann? Wenn Medien seit Beginn, genauso wie Liefers es sagt, nicht dafür gesorgt haben, dass der Alarm «ganz, ganz oben» bleibt, wer war dann dafür verantwortlich?

Die angebundenen Affen auf dem Leierkasten des melancholisch-lustigen Strassenmusikanten? Die Kinder aus Bullerbü? Mork vom Ork? Oder gar die «umstrittene» Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht? Achtung, wichtig: Bei Nennung von Wagenknechts Namen immer das wertende Adjektiv »umstritten« anführen. Warum? Na, damit der «Frame» richtig sitzt! Also die Affen können es nicht gewesen sein. Denn die waren ja angebunden (warum muss man immer alles zweimal sagen?!). Ausserdem haben Affen ja keinen Zugang zu jenen reichweitenstarken Informationskanälen, die es erlauben, Angst und Panik in die Mitte der Bevölkerung zu tragen. Oder haben Sie schon einmal einen Affen eine grosse Nachrichtensendung moderieren sehen? Sehen Sie!

Die Kinder von Bullerbü waren es auch nicht. Die machen zwar allerlei Schabernack, aber sie leiden noch nicht an Paranoia und Hypochondertum. Die setzen sich in den Dreck mit Eimerchen, Wasser und Schippchen, spielen damit rum, fressen den Dreck auch mal und fühlen sich rundum gesund. Also für die leg ich persönlich die Hand ins Feuer. Die waren es definitiv nicht. Und Mork vom Ork? Ist der nicht längst zum Ork zurückgekehrt? Egal. Mork vom Ork war immer lustig. Der würde so etwas nicht machen. Wie sieht es mit Wagenknecht aus? Die sieht die Pandemie-Politik auch kritisch. Ausserdem mag sie es nicht, wenn Angst und Panik in der Bevölkerung vorherrschen. Die Stühle bei Illner und Co. waren besetzt von Karl Lauterbach, Karl Lauterbach und Karl Lauterbach. Von daher: Auch Wagenknecht war es nicht. So.

Und jetzt wird es ziemlich eng. Sorry, aber natürlich haben die Medien – jawoll: die Medien! – auf eine gegenüber ihrer journalistischen Verpflichtung perfide Weise Angst und Panik in der Bevölkerung erzeugt. Von Anbeginn an, also seit März 2020, haben sie auf maximalen Angst-Modus geschaltet. Sie haben die Gefahr der drohenden Zombie-Apokalypse bis zum maximalen Erbrechen und noch darüber hinaus 24 Stunden, 7 Tage die Woche durchgezogen.

Vorne im Buch habe ich es schon angesprochen: Nix, gar nix, überhaupt nix haben sie hinterfragt. Die Corona-Toten? Wer ist an und wer ist mit dem Virus verstorben? Um Himmels willen! Gefühlt eine Ewigkeit hat es gedauert, bis Medien – aufgrund des Drucks von aussen – mit äusserstem Zähneknirschen bereit waren, etwas genauer zu schauen und zu berichten. Man musste sie förmlich zur Jagd tragen – und das gilt noch heute. Die Corona-Toten sind die Corona-Toten, weil sie an Corona gestorben sind. Das ist tatsächlich das Niveau, auf dem sich die Berichterstattung bewegt. (…)

Klöckner im Rubikon-Interview zu seinem Buch (35 Min.). Quelle: YouTube, Rubikon

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Marcus Klöckner studierte Soziologie, Medienwissenschaften und Amerikanistik. Er ist Autor mehrerer Bücher. Darunter: «Medienkritik: Zu den Verwerfungen im journalistischen Feld», «Wie Eliten Macht organisieren» und «Sabotierte Wirklichkeit: Wenn Journalismus zur Glaubenslehre wird».

Marcus Klöckner, «Zombie-Journalismus: Was kommt nach dem Tod der Meinungsfreiheit?». Rubikon, München 2021. ISBN: 978-3-96789-022-8, 264 Seiten. 20 Euro. Weitere Infos und Bestellung hier.

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