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«Drama, Baby!» – das Leitmotiv der Leitmedien?

Published On: 2. Dezember 2021 1:00

Veröffentlicht am 2. Dezember 2021 von AS.

Seit fast zwei Jahren dominiert «Corona» die Medienlandschaft. Umso wichtiger wäre eine vielfältige und fundierte Berichterstattung. Wie es in einer Studie unter der Herausgeberschaft der Rudolf-Augstein-Stiftung heisst, lassen die Medien genau dies allzu häufig vermissen. Während der Coronakrise findet eine extreme Verengung des Diskussionsspektrums statt. Nur ein kleiner Teil der eigentlich vorhandenen Meinungen sieht sich repräsentiert.

Es kommt noch schlimmer: Die Medien beweihräuchern sich zwar gerne als «Wachhunde der Regierung», doch nichts könnte in der aktuellen Zeit von der Realität weiter entfernt sein. Überspitzt gesagt, zeigt diese Studie, dass die Medien seit Krisenbeginn nicht nur grossmehrheitlich unkritisch gegenüber Verlautbarungen der Regierung und dem offiziellen Narrativ sind, sondern sich als vorausmarschierende Regierungsposaunen und hallende PR-Megafone der Gesundheitsbehörden betätigen, und zwar dermassen willfährig, dass letztere die Steuergelder für die Pressearbeit zur Verkündung der Massnahmen-Evangelien einsparen könnten.

Elf Leitmedien untersucht

Die Studie wurde am 8. November auf einer Fachkonferenz in Berlin präsentiert. Sie stammt von Autoren der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Sie untersuchten von Januar 2020 bis April 2021 über 5000 Beiträge in 11 deutschen Leitmedien, darunter Online-Nachrichtenseiten und Fernsehnachrichten:

  • bild.de
  • Sueddeutsche.de
  • Spiegel.de
  • Tagesschau (ARD)
  • Welt.de
  • heute (ZDF)
  • RTL Aktuell
  • ARD Corona Extra
  • FAZ.net
  • T-Online
  • Focus.de

Ein Artikel bei nd-aktuell bringt es auf den Punkt:

Laut einer Studie der Rudolf Augstein Stiftung bestand der regierungskritische Ansatz der Medien während der Pandemie vor allem darin, für noch härtere Massnahmen einzutreten.

Beunruhigende Befunde

Prof. Dr. Carsten Reinemann, einer der Studienautoren, weist zwar darauf hin, dass einzelne Regierungsentscheidungen kritisch begleitet wurden, was aber aufs Ganze gesehen nicht mehr als einem Tröpfchen auf einem heissen Stein gleichkäme. Die Autoren schlussfolgern unter anderem:

  • Informationen über das Corona-Virus selbst kamen zu kurz.
  • Wirtschaftliche und psychosoziale Folgen der Pandemie wurden sukzessive immer seltener aufgegriffen.
  • Die Berichterstattung fokussierte sich einseitig auf wenige medizinische Experten.

Die Prioritäten der Medienberichte liegen nicht bei der Vielfalt, Sachlichkeit, Ausgewogenheit oder Einordnung; das offenbarte sich in den vergangenen knapp zwei Jahren eklatant. Stattdessen werden unbegründete Horrorszenarien gezeichnet – je schlimmer, desto besser. So heisst es in der Studie:

Einerseits stellten sie [die Medien] Zukunftsprognosen, die naturgemäss mit grosser Unsicherheit behaftet sind, als sicher eintretende Ereignisse da. Andererseits konstatierten sie im nachhinein, dass die Prognosen in der Regel nicht eintreten.

Wichtiger sind, wie nd-aktuell richtig anmerkt, «Konzeptpapiere für Clickbaiting-Strategien»:

Wo sollte man ansetzen? Am Anfang, bei den berühmten «Bildern aus Bergamo»? Eine Amateuraufnahme von Militärfahrzeugen mit hoher Suggestivkraft avancierte zum ikonischen Bild des «Killervirus» und Ausnahmezustands. Was es wirklich erzählte? Egal.

Drama, Baby!

Die Medien haben sämtliche ethischen Richtlinien der Branche verlassen. Gemäss Pressekodex gelte: «Bei Berichten über medizinische Themen ist eine unangemessene sensationelle Darstellung zu vermeiden, die unbegründete Befürchtungen oder Hoffnungen beim Leser erwecken könnte.» Angesichts der Studienergebnisse klingt das wie ein Hohn. Und gelernt hat man anscheinend wenig: Nach wie vor dominieren Drama und digitale Demenz. Und nd-aktuell weiter:

Das Problem besteht vor allem darin, dass die «ausgelieferten Informationen» mit Blick auf eine stimmige Erzählung vorsortiert sind. Dass die Intensivbettenkapazität und die Neoliberalisierung des Gesundheitswesens unumstößliche Naturtatsachen sind, an die sich die Bevölkerung – unterstützt von harten, aber vernunftbeseelten Massnahmen – anzupassen hat, liest und hört man seit fast zwei Jahren. Die Regierung erklärte ihr Handeln als alternativlos, die Medien haben es verbreitet.

Lernresistent

Man darf gespannt sein auf Ergebnisse weiterer empirischer Untersuchungen, die vielleicht in naher Zukunft über die weitere Berichterstattung vorliegen. Besser dürfte die Berichterstattung ab April 2021 kaum geworden sein. Die Branche selbst hat sich noch selten für kritische Befunde aus den Medienwissenschaften interessiert. Hier zeigt sich ihre Lernresistenz, ja mehr noch: Gerne wirft sie Regierungskritikern «Wissenschaftsfeindlichkeit» vor. Entsprechend weit ist sie erfahrungsgemäss auch von einer Selbstkritik entfernt.

Derweilen wiederholen die Medien gebetsmühlenartig, ein Virus lasse sich durch Einsperren, Ausschliessen, digitale Überwachung, irrsinnige Verbote und Vorschriften sowie Aushebelung der Grundrechte bekämpfen – ohne einer entsprechenden wissenschaftlichen Evidenz. Dafür wird mit diffamierender, polarisierender und unsachgemässer Kampfrhetorik und übertriebenem Moralismus operiert.

Wer kennt sie nicht, die «sozialdarwinistischen und unsolidarischen Egoisten», die «Corona-Leugner», die «Massnahmengegner», «Verschwörungstheoretiker», «Schwurbler»? Das wird nur noch übertroffen von der faktenbefreiten Atompropaganda und den Nuklearargumenten über die angebliche «Pandemie der Ungeimpften» oder der «Tyrannei der Ungeimpften». Um so viel boshafte Dehumanisierung zu finden, muss man weit in die Vergangenheit zurückgehen. Und da kommt die nächste Keule: Keine historischen Vergleiche, du «Verharmloser»!

Vielfalt geopfert

Leider ist es eine Tatsache, dass die Verleugnung der wahren Umstände und das Beschuldigen von Sündenböcken, auf die das Versagen der Regierung gelenkt wird, stets am Beginn des Totalitarismus stehen. nd-aktuell dazu:

Neoliberalisierung des Gesundheitswesens und Pflegenotstand? Schuld sind feiernde Jugendliche, Schulkinder ohne Maske und natürlich die Ungeimpften. Die Impfstoffe wirken nicht so toll wie versprochen? Schuld sind auch die Ungeimpften. Für deren Beweggründe oder soziale Lage interessiert man sich nicht. Aber die Bratwurst, die zur Spritze locken soll, ist ein tolles Thema.

Auch jetzt fordern die Medien fleissig noch härtere Repressionen. Zum Beispiel in der Schweiz nach dem Ja zum Covid-19-Gesetz an der Volksabstimmung vom 28. November – freilich auch hier ohne jeden Nachweis für deren Nutzen und Legitimität, geschweige denn von der Legalität. Darüber spricht schon lange keiner mehr.

Im Vergleich zur letzten Abstimmung zu diesem Gesetz am 13. Juni hat sich die Zustimmung nicht einmal um 3% erhöht, die unter 35-Jährigen haben es gar abgelehnt, und es finden sich einige Schreiberlinge, die das zum Anlass nehmen, aus vollem Rohr auf die Ungeimpften zu schiessen. Die Tage und Wochen zuvor hat man das nicht für nötig gehalten. Angesichts der angsteinflössenden Medientrommler möchte man den Bundesrat fast in den Schutz nehmen, er möge deren Schreckensgeschrei nicht nachgeben – sofern er sie denn nicht selbst benutzt.

So kann man aus der Studie schliessen, dass die Medien den «Grundsatz einer vielfältigen Berichterstattung ausser Kraft» gesetzt haben, und diesen der vorgeblichen Pandemiebekämpfung geopfert hat. Aber auch eine Krise kann keine Entschuldigung dafür liefern. Gerade in solchen Situationen ist guter Journalismus gefragt.

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Passend zum Thema bei Corona-Transition:

Buchhinweis: «Die Propaganda-Matrix» von Michael Meyen, Professor für Kommunikationswissenschaft

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