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Taliban vor Angriff auf Masar-i-Scharif
Mit Aibak in der Provinz Samangan im Norden Afghanistans haben die Taliban mittlerweile die sechste Provinzhauptstadt unter ihre Kontrolle gebracht, meldet t-online.de. Nach der Eroberung der Stadt habe die Provinzrätin Machboba Rahmat erklärt, dass die Sicherheitskräfte die Stadt mit ihren geschätzt 120.000 Einwohnern einfach verlassen hätten. Zuvor sollen sie das Verteidigungsministerium vergeblich um Luftangriffe gebeten haben. „Sie dachten, wenn die Regierung ihnen keine Aufmerksamkeit schenkt, werden sie ihr Leben nicht für die Regierung riskieren“, so Rahmat wörtlich. Die Sicherheitskräfte wären auf eine Anhöhe am Rande der Stadt geflohen. Damit hätten die Islamisten binnen vier Tagen sechs Provinzhauptstädte, der Großteil davon im Norden des Landes, eingenommen.
Auch Masar-i-Scharif, wo die Bundeswehr noch bis Juni ihr Hauptquartier hatte, sei ein klares Ziel der Islamisten. Bereits am Montag hätten sie eine Propagandakampagne gegen die Stadt gerichtet und in sozialen Medien behauptet, sie bereits von vier Seiten anzugreifen. Da hätte es aber nur Kämpfe rund 20 Kilometer außerhalb gegeben. Doch es würden nun Kämpfer, die Kundus und andere Städte im Norden erobert hatten, dort für einen Angriff zusammengezogen. Ein Erfolg oder Misserfolg dürfte wie in anderen Städten auch von der Moral der Sicherheitskräfte abhängen.
